diff --git a/Dramen/Ernst_und_Falk/EF_HS_SBB_LS38_1778a.xml b/Dramen/Ernst_und_Falk/EF_HS_SBB_LS38_1778a.xml
index 8fe05f760f0635be091c98077bb64a988b526c27..7ca4490d7e615670c43806136701558f082e2dad 100644
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+++ b/Dramen/Ernst_und_Falk/EF_HS_SBB_LS38_1778a.xml
@@ -1813,15 +1813,13 @@
                 <head rendition="#c" type="h1">Drittes Gespraͤch.</head>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Du biſt mir den ganzen Tag im Gedrenge der
-                        <lb/>Geſellſchaft ausgewichen. Aber ich verfolge dich
-                        <lb/>in dein Schlafzimmer.</p>
+                    <p rendition="#ind">Du biſt mir den ganzen Tag im Gedrenge der Geſell⸗
+                        <lb/>ſchaft ausgewichen. Aber ich verfolge dich in dein Schlafzimmer.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Haſt du mir ſo etwas wichtiges zu ſagen?
-                        <lb/>Der bloſſen Unterhaltung bin ich auf heute
-                        <lb/>muͤde.</p>
+                    <p rendition="#ind">Haſt du mir ſo etwas wichtiges zu ſagen? Der bloſſen
+                        <lb/>Unterhaltung bin ich auf heute muͤde.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
@@ -1833,12 +1831,16 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Die du dieſen Morgen ſo meiſterhaft zu er⸗
-                        <lb/>regen wußteſt.</p>
+                    <p rendition="#ind">Die du dieſen Morgen ſo meiſterhaft zu erregen wußteſt.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Wovon ſprachen wir dieſen Morgen?</p>
+                    <p rendition="#ind">Wovon ſprachen wir dieſen Morgen?
+                        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Ernſt</hi></fw>
+                        .
+                        <pb facs="img:00000064" n="64"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">58.</fw>
+                    </p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
@@ -1849,13 +1851,12 @@
                     <p rendition="#ind">Nun? — <choice>
                             <orig>J</orig>
                             <reg>I</reg>
-                        </choice>ch habe dir im Rauſche des Pyr⸗
-                        <lb/>monter doch nicht das Geheimniß verrathen?</p>
+                        </choice>ch habe dir im Rauſche des Pyrmonter doch nicht das
+                        <lb/>Geheimniß verrathen?</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Das man, wie du ſagſt, gar nicht verrathen
-                        <lb/>kann.</p>
+                    <p rendition="#ind">Das man, wie du ſagſt, gar nicht verrathen kann.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
@@ -1863,31 +1864,34 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Aber du haſt mir doch uͤber die Freymaͤurer
-                        <lb/>etwas geſagt; das mir unerwartet war; das mir
-                        <lb/>auffiel; das mich denken machte.</p>
+                    <p rendition="#ind">Aber du haſt mir doch uͤber die Freymaͤurer etwas
+                        <?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250510T092152+0200" comment="nach Semikolon Korrektur (druchgestrichenes Wort)"?>geſagt; <?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250510T092213+0200" comment="am Zeilenanfang Korrektur (durchgestrichenes Wort)" mid="36"?>
+                        <lb/><?oxy_comment_end?>das <?oxy_comment_end mid="36"?>mir unerwartet war;
+                        das mir auffiel; das
+                        <lb/>mich denken machte.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Und was war das?</p>
+                    <p rendition="#ind">Und was war das?
+                        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</fw>
+                        <pb facs="img:00000065" n="65"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">59</fw>
+                    </p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">O quaͤle mich nicht! — Du erinnerſt dich
-                        <lb/>deſſen gewiß.</p>
+                    <p rendition="#ind">O quaͤle mich nicht! — Du erinnerſt dich deſſen gewiß.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Ja; es faͤllt mir nach und nach wieder ein. —
-                        <lb/>Und das war es, was dich den ganzen langen
-                        <lb/>Tag unter deinen Freunden und Freundinnen ſo
-                        <lb/>abweſend machte?</p>
+                    <p rendition="#ind">Ja; es faͤllt mir nach und nach wieder ein. — Und das war
+                        <lb/>es, was dich den ganzen langen Tag unter deinen Freun⸗
+                        <lb/>den und Freundinnen ſo abweſend machte?</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Das war es! — Und ich kann nicht ein⸗
-                        <lb/>ſchlafen, wenn du mir wenigſtens nicht noch
-                        <lb/>eine Frage beantworteſt.</p>
+                    <p rendition="#ind">Das war es! — Und ich kann nicht einſchlafen, wenn
+                        <lb/>du mir wenigſtens nicht noch eine Frage beantworteſt.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
@@ -1895,71 +1899,73 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Woher kannſt du mir aber beweiſen, wenig⸗
-                        <lb/>ſtens nur wahrſcheinlich machen, daß die Frey⸗
-                        <lb/>maͤurer wirklich jene groſſe und wuͤrdige Abſich⸗
-                        <lb/>ten haben?</p>
+                    <p rendition="#ind">Woher kannſt du mir aber beweiſen, wenigſtens nur
+                        <lb/>wahrſcheinlich machen, daß die Freymaͤurer wirklich je⸗
+                        <lb/>ne groſſe und wuͤrdige Abſichten haben?
+                        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</fw>
+                        <pb facs="img:00000066" n="66"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">60</fw>
+                    </p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Habe ich dir von ihren Abſichten geſprochen?
-                        <lb/><choice>
+                    <p rendition="#ind">Habe ich dir von ihren Abſichten geſprochen? <choice>
                             <orig>J</orig>
                             <reg>I</reg>
-                        </choice>ch wuͤßte nicht. — Sondern da du dir gar
-                        <lb/>keinen Begriff von den wahren Thaten der Frey⸗
-                        <lb/>maͤurer machen konnteſt: habe ich dich blos auf
-                        <lb/>einen Punkt aufmerkſam machen wollen, wo
-                        <lb/>noch ſo vieles geſchehen kann, wovon ſich unſere
-                        <lb/>ſtaatsklugen Koͤpfe gar nichts traͤumen laſſen. —
-                        <lb/>Vielleicht, daß die Freymaͤurer da herum arbei⸗
-                        <lb/>ten. — Vielleicht! da herum! — Nur um
-                        <lb/>dir dein Vorurtheil zu benehmen, daß alle bau⸗
-                        <lb/>beduͤrffige Plaͤtze ſchon ausgefunden und beſetzt,
-                        <lb/>alle noͤthige Arbeiten ſchon unter die erforderli⸗
-                        <lb/>chen Haͤnde vertheilet waͤren.</p>
-                </sp>
-                <sp who="#Ernst">
-                    <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Wende dich itzt, wie du willſt. — Genug,
-                        <lb/>ich denke mir nun aus deinen Reden die Frey⸗
-                        <lb/>maͤurer als Leute, die es freywillig uͤber ſich ge⸗
-                        <lb/>nommen haben, den unvermeidlichen Uebeln des
-                        <lb/>Staats entgegen zu arbeiten.</p>
-                </sp>
-                <sp who="#Falk">
-                    <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Dieſer Begriff kann den Freymaͤurern wenig⸗
-                        <lb/>ſtens keine Schande machen. — Bleib dabey! —
-                        <lb/>Nur faſſe ihn recht. Menge nichts hinein, was
-                        <lb/>nicht hinein gehoͤret. — Den unvermeidlichen
-                        <lb/>Uebeln des Staats! — Nicht dieſes und jenes
-                        <lb/>Staats. Nicht den unvermeidlichen Uebeln,
-                        <lb/>welche, eine gewiſſe Staatsverfaſſung einmal an⸗
-                        <lb/>genommen, aus dieſer angenommenen Staats⸗
-                        <lb/>verfaſſung nun nothwendig folgen. Mit dieſen
-                        <lb/>giebt ſich der Freymaͤurer niemals ab; wenigſtens
-                        <lb/>nicht als Freymaͤurer. Die Linderung und Hei⸗
-                        <lb/>lung dieſer uͤberlaͤßt er dem Buͤrger, der ſich
-                        <lb/>nach ſeiner Einſicht, nach ſeinem Muthe, auf
-                        <lb/>ſeine Gefahr damit befaſſen mag. Uebel ganz
-                        <lb/>andrer Art, ganz hoͤherer Art, ſind der Gegen⸗
-                        <lb/>ſtand ſeiner Wirkſamkeit.</p>
+                        </choice>ch wuͤßte
+                        <lb/>nicht. — Sondern da du dir gar keinen Begriff von den wahren
+                        <lb/>Thaten der Freymaͤurer machen konnteſt: habe ich dich blos
+                        <lb/>auf einen Punkt aufmerkſam machen wollen, wo noch
+                        <lb/>ſo vieles geſchehen kann, wovon ſich unſere ſtaatsklugen
+                        <lb/>Koͤpfe gar nichts traͤumen laſſen. — Vielleicht, daß die  <?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250510T092518+0200" comment="nachfolgend Korrektur (durchgestrichenes Wort)"?>
+                        <lb/>Freymaͤurer<?oxy_comment_end?> da herum arbeiten. — Vielleicht! da
+                        <lb/>herum! — Nur um dir dein Vorurtheil zu benehmen,
+                        <lb/>daß alle baubeduͤrffige Plaͤtze ſchon ausgefunden und
+                        <lb/>beſetzt, alle noͤthige Arbeiten ſchon unter die erforder⸗
+                        <lb/>lichen Haͤnde vertheilet waͤren.</p>
+                </sp>
+                <sp who="#Ernst">
+                    <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
+                    <p rendition="#ind">Wende dich itzt, wie du willſt. — Genug, ich denke mir
+                        <lb/>nun aus deinen Reden die Freymaͤurer als Leute, die es
+                        <lb/>freywillig uͤber ſich genommen haben, den unvermeidlichen
+                        <fw place="bottom" type="catch">Uebeln</fw>
+                        <pb facs="img:00000067" n="67"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">61. </fw>
+                        <lb/>Uebeln des Staats entgegen zu arbeiten.</p>
+                </sp>
+                <sp who="#Falk">
+                    <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
+                    <p rendition="#ind">Dieſer Begriff kann den Freymaͤurern wenigſtens keine
+                        Schande
+                        <lb/>machen. — Bleib dabey! — Nur faſſe ihn recht. Menge nichts
+                        <lb/>hinein, was nicht hinein gehoͤret. — Den unvermeidlichen
+                        <lb/>Uebeln des Staats! — Nicht dieſes und jenes Staats. Nicht den
+                        <lb/>unvermeidlichen Uebeln, welche, eine gewiſſe Staatsverfaſſ⸗
+                        <lb/>ung einmal angenommen, aus dieſer angenommenen Staats⸗
+                        <lb/>verfaſſung nun nothwendig folgen. Mit dieſen giebt ſich
+                        <lb/>der Freymaͤurer niemals ab; wenigſtens nicht als Freymaͤu⸗
+                        <lb/>rer. Die Linderung und Heilung dieſer uͤberlaͤßt <?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250510T093233+0200" comment="am Zeilenende Korrektur (durchgestrichenes Wort)"?>er<?oxy_comment_end?>
+                        <lb/>dem Buͤrger, der ſich nach ſeiner Einſicht, nach ſeinem Muthe,
+                        <lb/>auf ſeine Gefahr damit befaſſen mag. Uebel ganz andrer Art,
+                        <lb/>ganz hoͤherer Art, ſind der Gegenſtand ſeiner Wirkſamkeit.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
                     <p rendition="#ind"><choice>
                             <orig>J</orig>
                             <reg>I</reg>
-                        </choice>ch habe das ſehr wohl begriffen. — Nicht
-                        <lb/>Uebel, welche den mißvergnuͤgten Buͤrger ma⸗
-                        <lb/>chen, ſondern Uebel, ohne welche auch der
-                        <lb/>gluͤcklichſte Buͤrger nicht ſeyn kann.</p>
+                        </choice>ch habe das ſehr wohl begriffen. — Nicht Uebel, welche den
+                        <fw place="bottom" type="catch">miß⸗</fw>
+                        <pb facs="img:00000068" n="68"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">62.</fw>
+                        <lb/>mißvergnuͤgten Buͤrger machen, ſondern Uebel, ohne welche
+                        <lb/>auch der gluͤcklichſte Buͤrger nicht ſeyn kann.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Recht! Dieſen entgegen — wie ſagteſt
-                        <lb/>Du? — entgegen zu arbeiten?</p>
+                    <p rendition="#ind">Recht! Dieſen entgegen — wie ſagteſt Du? — entgegen
+                        <lb/>zu  arbeiten?</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
@@ -1967,60 +1973,59 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Das Wort ſagt ein wenig viel. — Entge⸗
-                        <lb/>gen arbeiten! — Um ſie voͤllig zu heben? —
-                        <lb/>Das kann nicht ſeyn. Denn man wuͤrde den
-                        <lb/>Staat ſelbſt mit ihnen zugleich vernichten. —
-                        <lb/>Sie muͤſſen nicht einmal denen mit eins merk⸗
-                        <lb/>lich gemacht werden, die noch gar keine Empfin⸗
-                        <lb/>dung davon haben. Hoͤchſtens dieſe Empfindung
-                        <lb/>in dem Menſchen von weiten veranlaſſen, ihr
-                        <lb/>Aufkeimen beguͤnſtigen, ihre Pflanzen verſetzen,
-                        <lb/>begaͤten, beblatten — kann hier entgegen ar⸗
-                        <lb/>beiten heiſſen. — Begreifſt du nun, warum ich
-                        <lb/>ſagte, ob die Freymaͤurer ſchon immer thaͤtig
-                        <lb/>waͤren, daß Jahrhunderte dennoch vergehen
-                        <lb/>koͤnnten, ohne daß ſich ſagen laſſe: das haben
-                        <lb/>ſie gethan.</p>
+                    <p rendition="#ind">Das Wort ſagt ein wenig viel. — Entgegen arbeiten! — Um
+                        <lb/>ſie voͤllig zu heben? — Das kann nicht ſeyn. Denn man
+                        <lb/>wuͤrde den Staat ſelbſt mit ihnen zugleich vernichten. —
+                        <lb/>Sie muͤſſen nicht einmal denen mit eins merklich gemacht
+                        <lb/>werden, die noch gar keine Empfindung davon haben. Hoͤchſtens
+                        <lb/>dieſe Empfindung in dem Menſchen von weiten veranlaſſen,
+                        <lb/>ihr Aufkeimen beguͤnſtigen, ihre Pflanzen verſetzen,
+                        <lb/>begaͤten, beblatten — kann hier entgegen arbeiten heiſſen.
+                        <fw place="bottom" type="catch">— Be⸗</fw>
+                        <pb facs="img:00000069" n="69"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">63.</fw>
+                        <lb/>— Begreifſt du nun, warum ich ſagte, ob die Freymaͤurer
+                        <lb/>ſchon immer thaͤtig waͤren, daß Jahrhunderte dennoch vergehen
+                        <lb/>koͤnnten, ohne daß ſich ſagen laſſe: das haben ſie gethan.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Und verſtehe auch nun den zweyten Zug des
-                        <lb/>Raͤthſels — Gute Thaten, welche gute Thaten
-                        <lb/>entbehrlich machen ſollen.</p>
+                    <p rendition="#ind">Und verſtehe auch nun den zweyten Zug des Raͤth⸗
+                        <lb/>ſels — Gute Thaten, welche gute Thaten entbehrlich machen
+                        <lb/>ſollen.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Wohl! — Nun geh, und ſtudiere jene Uebel,
-                        <lb/>und lerne ſie alle kennen, und waͤge alle ihre
-                        <lb/>Einfluͤſſe gegen einander ab, und ſey verſichert,
-                        <lb/>daß dir dieſes Studium Dinge aufſchlieſſen wird,
-                        <lb/>die in Tagen der Schwermuth die niederſchla⸗
-                        <lb/>gendſten, unaufloͤslichſten Einwuͤrfe wider Vor⸗
-                        <lb/>ſehung und Tugend zu ſeyn ſcheinen. Dieſer
-                        <lb/>Aufſchluß, dieſe Erleuchtung wird dich ruhig und
-                        <lb/>gluͤcklich machen; — auch ohne Freymaͤurer zu
-                        <lb/>heiſſen.
+                    <p rendition="#ind">Wohl! — Nun geh, und ſtudiere jene Uebel, und lerne
+                        <lb/>ſie alle kennen, und waͤge alle ihre Einfluͤſſe gegen ein⸗
+                        <lb/>ander ab, und ſey verſichert, daß dir dieſes Studium
+                        <lb/>Dinge aufſchlieſſen wird, die in Tagen der Schwermuth
+                        <lb/>die niederſchlagendſten, unaufloͤslichſten Einwuͤrfe wi⸗
+                        <lb/>der
+                        <?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250510T094411+0200" comment="Korrektur (durchgestrichenes Wort) nach &quot;der&quot;"?>Vorſehung<?oxy_comment_end?>
+                        und Tugend zu ſeyn ſcheinen. Die⸗
+                        <lb/>ſer Aufſchluß, dieſe Erleuchtung wird dich ruhig und
+                        <lb/>gluͤcklich machen; — auch ohne Freymaͤurer zu heiſſen.
+                        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</fw>
+                        <pb facs="img:00000070" n="70"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">64.</fw>
                         <lb/>
                     </p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Du legeſt auf dieſesheiſſen ſo viel Nach⸗
-                        <lb/>druck.</p>
+                    <p rendition="#ind">Du legeſt auf dieſesheiſſen ſo viel Nachdruck.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Weil man etwas ſeyn kann, ohne es zu
-                        <lb/>heiſſen.</p>
+                    <p rendition="#ind">Weil man etwas ſeyn kann, ohne es zu heiſſen.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Gut das! ich verſteh — Aber auf meine
-                        <lb/>Frage wieder zu kommen, die ich nur ein wenig
-                        <lb/>anders einkleiden muß. Da ich ſie doch nun
-                        <lb/>kenne, die Uebel, gegen welche die Freymaͤure⸗
-                        <lb/>rey angehet — —</p>
+                    <p rendition="#ind">Gut das! ich verſteh — Aber auf meine Frage wieder
+                        <lb/>zu kommen, die ich nur ein wenig anders einkleiden muß.
+                        <lb/>Da ich ſie doch nun kenne, die Uebel, gegen welche die Frey⸗
+                        <lb/>maͤurerey angehet — —</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
@@ -2035,35 +2040,39 @@
                     <p rendition="#ind"><choice>
                             <orig>J</orig>
                             <reg>I</reg>
-                        </choice>ch habe dir einige zur Probe namhaft ge⸗
-                        <lb/>macht. Nur einige von denen, die auch dem
-                        <lb/>kurzſichtigſten Auge einleuchten: nur einige von
-                        <lb/>den unſtreitigſten, weit umfaſſendſten. — Aber
-                        <lb/>wie viele ſind nicht noch uͤbrig, die, ob ſie
-                        <lb/>ſchon nicht ſo einleuchten, nicht ſo unſtreitig
-                        <lb/>ſind, nicht ſo viel umfaſſen, dennoch nicht weni⸗
-                        <lb/>ger gewiß, nicht weniger nothwendig ſind!</p>
+                        </choice>ch habe dir einige zur Probe namhaft gemacht. Nur
+                        <lb/>einige von denen, die auch dem kurzſichtigſten Auge
+                        <fw place="bottom" type="catch">ein⸗</fw>
+                        <pb facs="img:00000071" n="71"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">65</fw>
+                        <lb/>einleuchten: nur einige von den unſtreitigſten, weit um⸗
+                        <lb/>faſſendſten. — Aber wie viele ſind nicht noch uͤbrig, die,
+                        <lb/>ob ſie ſchon nicht ſo einleuchten, nicht ſo unſtreitig ſind,
+                        <lb/>nicht ſo viel umfaſſen, dennoch nicht weniger gewiß, nicht
+                        <lb/>weniger nothwendig ſind!</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">So laß mich meine Frage denn blos auf die⸗
-                        <lb/>jenigen Stuͤcke einſchraͤnken, die du mir ſelbſt
-                        <lb/>namhaft gemacht haſt. — Wie beweiſeſt du
-                        <lb/>mir auch nur von dieſen Stuͤcken, daß die
-                        <lb/>Freymaͤurer wirklich ihr Abſehen darauf ha⸗
-                        <lb/>ben? — Du ſchweigſt? — Du ſinneſt nach?</p>
+                    <p rendition="#ind">So laß mich meine Frage denn blos auf diejenigen Stuͤcke
+                        <lb/>einſchraͤnken, die du mir ſelbſt namhaft gemacht haſt.
+                        <lb/>— Wie beweiſeſt du mir auch nur von dieſen Stuͤcken, daß
+                        <lb/>die Freymaͤurer wirklich ihr Abſehen darauf haben? —
+                        <lb/>Du ſchweigſt? — Du ſinneſt nach?</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Wahrlich nicht dem, was ich auf dieſe Frage
-                        <lb/>zu antworten haͤtte! — Aber ich weiß nicht,
-                        <lb/>was ich mir fuͤr Urſachen denken ſoll, warum du
-                        <lb/>mir dieſe Frage thuſt?</p>
+                    <p rendition="#ind">Wahrlich nicht dem, was ich auf dieſe Frage zu antwor⸗
+                        <lb/>ten haͤtte! — Aber ich weiß nicht, was ich mir fuͤr Urſachen
+                        <lb/>denken ſoll, warum du mir dieſe Frage thuſt?
+                        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</fw>
+                        <pb facs="img:00000072" n="72"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">66. </fw>
+                    </p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Und du willſt mir meine Frage beantworten,
-                        <lb/>wenn ich dir die Urſachen derſelben ſage?</p>
+                    <p rendition="#ind">Und du willſt mir meine Frage beantworten, wenn ich dir
+                        <lb/>die Urſachen derſelben ſage?</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
@@ -2085,8 +2094,8 @@
                     <p rendition="#ind"><choice>
                             <orig>J</orig>
                             <reg>I</reg>
-                        </choice>ch fuͤrchte, du verkaufſt mir deine Specu⸗
-                        <lb/>lation fuͤr Thatſache.</p>
+                        </choice>ch fuͤrchte, du verkaufſt mir deine Speculation fuͤr That⸗
+                        <lb/>ſache.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
@@ -2094,70 +2103,73 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Beleidiget dich das?</p>
+                    <p rendition="#ind">Beleidiget dich das?
+                        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</fw>
+                        <pb facs="img:00000073" n="73"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">67.</fw>
+                    </p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Vielmehr muß ich dir danken, daß du Scharf⸗
-                        <lb/>ſinn nenneſt, was du ganz anders haͤtteſt benen⸗
-                        <lb/>nen koͤnnen.</p>
+                    <p rendition="#ind">Vielmehr muß ich dir danken, daß du Scharfſinn nenneſt,
+                        <lb/>was du ganz anders haͤtteſt benennen koͤnnen.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Gewiß nicht. Sondern ich weiß, wie leicht
-                        <lb/>der Scharfſinnige ſich ſelbſt betriegt; wie leicht
-                        <lb/>er andern Leuten Plane und Abſichten leihet und
-                        <lb/>unterlegt, an die ſie nie gedacht haben.</p>
+                    <p rendition="#ind">Gewiß nicht. Sondern ich weiß, wie leicht der Scharfſinnige
+                        <lb/>ſich ſelbſt betriegt; wie leicht er andern Leuten Plane und
+                        <lb/>Abſichten leihet und unterlegt, an die ſie nie gedacht haben.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Aber woraus ſchließt man auf der Leute Pla⸗
-                        <lb/>ne und Abſichten? Aus ihren einzeln Handlun⸗
-                        <lb/>gen doch wohl?</p>
+                    <p rendition="#ind">Aber woraus ſchließt man auf der Leute Plane und
+                        <lb/>Abſichten? Aus ihren einzeln Handlungen doch wohl?</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Woraus ſonſt? — Und hier bin ich wieder
-                        <lb/>bey meiner Frage. — Aus welchen einzeln, un⸗
-                        <lb/>ſtreitigen Handlungen der Freymaͤurer iſt abzu⸗
-                        <lb/>nehmen, daß es auch nur mit ihr Zweck iſt, jene
-                        <lb/>von dir benannte Trennung, welche Staat und
-                        <lb/>Staaten unter den Menſchen nothwendig ma⸗
-                        <lb/>chen muͤſſen, durch ſich und in ſich wieder zu
-                        <lb/>vereinigen.</p>
+                    <p rendition="#ind">Woraus ſonſt? — Und hier bin ich wieder bey meiner Frage.
+                        <lb/>— Aus welchen einzeln, unſtreitigen Handlungen der Frey⸗
+                        <lb/>maͤurer iſt abzunehmen, daß es auch nur mit ihr Zweck
+                        <lb/>iſt, jene von dir benannte Trennung, welche Staat und Staaten
+                        <lb/>unter den Menſchen nothwendig machen muͤſſen, durch ſich
+                        <fw place="bottom" type="catch">und</fw>
+                        <pb facs="img:00000074" n="74"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">68.</fw>
+                        <lb/> und in ſich wieder zu vereinigen.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Und zwar ohne Nachtheil dieſes Staats,
-                        <lb/>und dieſer Staaten.</p>
+                    <p rendition="#ind">Und zwar ohne Nachtheil dieſes Staats, und dieſer
+                        Staaten.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Deſto beſſer! — Es brauchen auch vielleicht
-                        <lb/>nicht Handlungen zu ſeyn, woraus jenes abzu⸗
-                        <lb/>nehmen. Wenn es nur gewiſſe Eigenthuͤmlich⸗
-                        <lb/>keiten, Beſonderheiten ſind, die dahin leiten,
-                        <lb/>oder daraus entſpringen. — Von dergleichen
-                        <lb/>muͤßteſt du ſogar in deine Speculation ausge⸗
-                        <lb/>gangen ſeyn; geſetzt, daß dein Syſtem nur Hy⸗
-                        <lb/>potheſe waͤre.</p>
+                    <p rendition="#ind">Deſto beſſer! — Es brauchen auch vielleicht nicht Handlungen
+                        <lb/>zu ſeyn, woraus jenes abzunehmen. Wenn es nur gewiſſe Ei⸗
+                        <lb/>genthuͤmlichkeiten, Beſonderheiten ſind, die dahin leiten, oder
+                        <lb/>daraus entſpringen. — Von dergleichen muͤßteſt du ſogar in
+                        <lb/>deine Speculation ausgegangen ſeyn; geſetzt, daß dein Sy⸗
+                        <lb/>ſtem nur Hypotheſe waͤre.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Dein Mißtrauen aͤuſſert ſich noch. — Aber
-                        <lb/>ich hoffe, es ſoll ſich verlieren, wenn ich dir
-                        <lb/>ein Grundgeſetz der Freymaͤurer zu Gemuͤthe
-                        <lb/>fuͤhre.</p>
+                    <p rendition="#ind">Dein Mißtrauen aͤuſſert ſich noch. — Aber ich hoffe, es ſoll
+                        <lb/>ſich verlieren, wenn ich dir ein Grundgeſetz der Freymaͤu⸗
+                        <lb/>rer zu Gemuͤthe fuͤhre.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Und welches?</p>
+                    <p rendition="#ind">Und welches?
+                        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Falk.</hi></fw>
+                        <pb facs="img:00000075" n="75"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">69. </fw>
+                    </p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p>Aus welchem ſie nie ein Geheimniß gemacht
-                        <lb/>haben. Nach welchem ſie immer vor den Augen
-                        <lb/>der ganzen Welt gehandelt haben.</p>
+                    <p>Aus welchem ſie nie ein Geheimniß gemacht haben. Nach wel⸗
+                        <lb/>chem ſie immer vor den Augen der ganzen Welt gehandelt
+                        <lb/>haben.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
@@ -2165,11 +2177,10 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p>Das iſt, jeden wuͤrdigen Mann von gehoͤri⸗
-                        <lb/>ger Anlage, ohne Unterſchied des Vaterlandes,
-                        <lb/>ohne Unterſchied der Religion, ohne Unterſchied
-                        <lb/>ſeines buͤrgerlichen Standes, in ihren Orden
-                        <lb/>aufzunehmen.</p>
+                    <p>Das iſt, jeden wuͤrdigen Mann von gehoͤriger Anlage, ohne
+                        <lb/>Unterſchied des Vaterlandes, ohne Unterſchied der Religion,
+                        <lb/>ohne Unterſchied ſeines buͤrgerlichen Standes, in ihren Or⸗
+                        <lb/>den aufzunehmen.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
@@ -2177,12 +2188,14 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Freylich ſcheint dieſes Grundgeſetze derglei⸗
-                        <lb/>chen Maͤnner, die uͤber jene Trennungen hin⸗
-                        <lb/>weg ſind, vielmehr bereits voraus zu ſetzen, als
-                        <lb/>die Abſicht zu haben, ſie zu bilden. Allein das
-                        <lb/>Nitrum muß ja wohl in der Luft ſeyn, ehe es
-                        <lb/>ſich als Salpeter an den Waͤnden anlegt.</p>
+                    <p rendition="#ind">Freylich ſcheint dieſes Grundgeſetze dergleichen Maͤnner,
+                        <lb/>die uͤber jene Trennungen hinweg ſind, vielmehr bereits vor⸗
+                        <fw place="bottom" type="catch">aus</fw>
+                        <pb facs="img:00000076" n="76"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">70</fw>
+                        <lb/>aus zu ſetzen, als die Abſicht zu haben, ſie zu bilden. Allein
+                        <lb/>das Nitrum muß ja wohl in der Luft ſeyn, ehe es ſich als
+                        <lb/>Salpeter an den Waͤnden anlegt.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
@@ -2190,11 +2203,10 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Und warum ſollten die Freymaͤurer ſich nicht
-                        <lb/>hier einer gewoͤhnlichen Liſt haben bedienen duͤrf⸗
-                        <lb/>fen? — Daß man einen Theil ſeiner geheimen
-                        <lb/>Abſichten ganz offenbar treibt, um den Argwohn
-                        <lb/>irre zu fuͤhren, der immer ganz etwas anders
+                    <p rendition="#ind">Und warum ſollten die Freymaͤurer ſich nicht hier einer ge⸗
+                        <lb/>woͤhnlichen Liſt haben bedienen duͤrffen? — Daß man einen
+                        <lb/>Theil ſeiner geheimen Abſichten ganz offenbar treibt, um
+                        <lb/>den Argwohn irre zu fuͤhren, der immer ganz etwas anders
                         <lb/>vermuthet, als er ſieht.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
@@ -2203,10 +2215,12 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Warum ſollte der Kuͤnſtler, der Silber ma⸗
-                        <lb/>chen kann, nicht mit altem Bruchſilber handeln,
-                        <lb/>damit man ſo weniger argwohne, daß er es ma⸗
-                        <lb/>chen kann?</p>
+                    <p rendition="#ind">Warum ſollte der Kuͤnſtler, der Silber machen kann,
+                        <lb/>nicht mit altem Bruchſilber handeln, damit man ſo
+                        <fw place="bottom" type="catch">weniger</fw>
+                        <pb facs="img:00000077" n="77"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">71.</fw>
+                        <lb/>weniger argwohne, daß er es machen kann?</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
@@ -2214,14 +2228,14 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Ernſt! — Hoͤrſt du mich? — Du antwor⸗
-                        <lb/>teſt im Traume, glaub ich.</p>
+                    <p rendition="#ind">Ernſt! — Hoͤrſt du mich? — Du antworteſt im Traume, glaub
+                        <lb/>ich.<?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250510T100955+0200" comment="nach dieser Rede durchgestrichene Rede von Ernst "?></p><?oxy_comment_end?>
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Nein, Freund! Aber ich habe genug; genug
-                        <lb/>auf dieſe Nacht. Morgen, mit dem fruͤhſten,
-                        <lb/>kehre ich wieder nach der Stadt.</p>
+                    <p rendition="#ind">Nein, Freund! Aber ich habe genug; genug auf dieſe
+                        <lb/>Nacht. Morgen, mit dem fruͤhſten, kehre ich wieder
+                        <lb/>nach der Stadt.</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
@@ -2229,8 +2243,10 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Du kennſt mich, und fragſt? Wie lange
-                        <lb/>dauert deine Brunnenkur noch?</p>
+                    <p rendition="#ind">Du kennſt mich, und fragſt? Wie lange dauert deine Brunnen⸗
+                        <pb facs="img:00000078" n="78"/>
+                        <fw place="top" type="pageNum">72. </fw>
+                        <lb/>Brunnenkur noch?</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
@@ -2241,16 +2257,20 @@
                 </sp>
                 <sp who="#Ernst">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">So ſehe ich dich vor dem Ende derſelben
-                        <lb/>noch wieder. — Lebe wohl! gute Nacht!</p>
+                    <p rendition="#ind">So ſehe ich dich vor dem Ende derſelben noch wieder. — Lebe
+                        <lb/>wohl! gute Nacht!</p>
                 </sp>
                 <sp who="#Falk">
                     <speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
-                    <p rendition="#ind">Gute Nacht! lebe wohl! </p>
+                    <p rendition="#ind">Gute Nacht! lebe wohl!
+                        <pb facs="img:00000079" n="79"/></p>
+                    <?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250510T101347+0200" comment="Von mir ergänzt, wurde nicht transkribiert. Bitte auf Layout überprüfen, bin mir hier nicht sicher..."?>
+                    <p>Zur Nachricht.<?oxy_comment_end?>
+                        <lb/></p>
                 </sp>
                 <p rendition="#ind">Der Funke hatte gezuͤndet: Ernſt ging, und
-                    <lb/>ward Freymaͤurer. Was er vors erſte da fand,
-                    <lb/>iſt der Stoff eines 4ten und 5ten Geſpraͤchs,
+                    <lb/>ward Freymaͤurer. Was er vors erſte da
+                    <lb/>fand, iſt der Stoff eines 4ten und 5ten Geſpraͤchs,
                     <lb/>mit welchem — ſich der Weg ſcheidet.</p>
             </div>
         </body>