<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2">fol. A I r</a>] </div><spanstyle="font-weight:bold;"><br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118762974"target="_blank">Sibyllen
Schwarzin/</a></span><br>Vohn <br>Greiffswald aus Pommern /<br>Deutsche Poëtische <br>Gedichte /<br>Nuhn <br>Zum ersten mahl / auß ihren eignen <br>Handschrifften / herauß
gegeben <br>und verleget <br>Durch <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">M. SAMUEL GERLACH/</a></span><br>auß dem Hertzogtuhm Wuͤrtemberg.<br>und in <br>DANTZIG <br>Gedrukt / bey seel. <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/128616806"target="_blank">Georg Rheten </a></span><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/1046972782"target="_blank">Witwen</a></span>
/<br>im <ahref="https://query.wikidata.org/#%23All%20events%20that%20occured%20on%202001%2F09%2F11%0ASELECT%20%3Fitem%20%3FitemLabel%20%0AWHERE%0A%7B%0A%20%20%3Fitem%20%20p%3AP585%2Fps%3AP585%20%221650T00%3A00%3A00Z%22%5E%5Exsd%3AdateTime%0A%20%20SERVICE%20wikibase%3Alabel%20%7B%20bd%3AserviceParam%20wikibase%3Alanguage%20%22%5BAUTO_LANGUAGE%5D%2Cen%22.%20%7D%0A%7D">M. DC. L. Jahr.</a></span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2">fol. A II r</a>] </div><aname="div1"></a><div><br><aname="hd1"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
und Sieghaftesten Fuͤrstin <br>und Fraͤulein / <br><spanclass="person">Fr.
CHRISTINEN</span>/ <br>Der Schweden/Gohten und Wenden Koͤnigin/
<br>Großfuͤrstin in Finland/ Hertzogin zu Brehmen/ <br>Verden/ Pommern / Ehesten
und Carellen Fuͤrstin <br>zu Ruͤgen / Fraͤulein uͤber Wismar und Jngerman=
<br>land/ etc Seiner gnaͤdigsten Koͤnigin <br>und Fraͤulein <br>vohn
<br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">M. Samuel
Gerlach</a></span>.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">O Du Grosse Koͤniginne/ deines großen Vaters Bild !</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die du bißher seine Stelle / mit dem blanken Schwerd und Schild /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Aber mehr noch mit Verstand/ hast/ im Deutschen Reich/ vertretten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">die so sehr betrengte Kirch auß dem Elend zu erretten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und auff freihen Fuß zusetzen/ es auch so hinaus gefuͤhrt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">daß/ allweil Welt Welt wird bleiben/ dihr die Nachwelt danken wird.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sih/ der alleringste koͤmt unter denen die beschuͤtzet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und / durch deinen starken Arm/ nun sind wider unterstuͤtzet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">denen du die Bahn hinwider in ihr Vaterland gemacht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und den unerschaͤtzten Frieden/ uͤber Hoffen/ hast gebracht.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch/ der alleringste/ komm/ mein Dankopffer dihr zu bringen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ach wie gern wolt' ich dazu dihr ein Sigs=Liedlein singen</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2">A II v</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Aber meine schwache Zunge gleicht der Nachtigal sich nuhn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">die ihr=sunsten=helle Stimme hat gehemmt/ und ist davohn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">weis fast selber nicht wohin ; wolt ich dann dem Kuckuk gleichen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">seinen sehr verachten Tohn singen / muͤst ich doch erbleichen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">weil er seine Kukuks Stimme nuhn auch gaͤntzlich unterlaͤst ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer dann solt mich lehren singen ; darum ists das allerbaͤst' /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">alles singen einzustellen. Gleichwol soll ich mich erzeigen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dankbahr/ und nachdem ich nichts bey mir finde/ so mein eigen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wil ich/ Theure Koͤniginne / dihr ein gaͤntzlich fremdes Werk/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ob es wohl bey dihr kein fremdes/ zu eim sichern Dankgemerk/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">uͤbergeben ; fremd ists nicht wegen deiner/ dann es ruͤhret</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">aus deim Pommerlande her/ welches billig dihr gebuͤhret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ist/ und bleibet auch dein eigen ; Niemand kan das Heilge Grab</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">gantz und gahr vergebens huͤten/ daß er nichtes dafuͤr hab.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Diß doch ist das ringste noch / welches wihr dihr koͤnnen geben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wihr sind dihr mit Guht und Bluht/ ja mit unserm Leib und Leben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">selbst verbunden und verpflichtet. Ach ! Ach wann wir alle doch</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wohl bedaͤchten / wie so treulich du des Leibs und Seelen=Joch</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">uns genommen ab den Hals/ und der schwaͤren Last entrissen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">daß sich unsre Treiber nu selber ewig schaͤmen muͤßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">weil ihr Stecken sey zubrochen. Daruͤm/ sag ich/ ist das Land</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Pomern/ un noch mehr/ dein eigen/un wirst nuhn ein großer Stand</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">unsers Edlen Deutschen Reichs; diß doch laß ich andre schlichten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">die es besser koͤnnen tuhn. Mich itzt wil ich wider richten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dahin/ wo ich erst gezihlet ; dises Werk ist billich dein/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">weil es her aus Pommern kommet/ wessen solt es sonsten seyn?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dein / dein ist es widerum/ weil es bey uns unerhoͤret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und durchaus was neues ist: Bistu selbst nicht/ die man ehret</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">nunmehr auff dem gantzen Runden/ wegen deiner Wundergaben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">vihler Sprachē/ Weißheit/ Kunst/daß die Maͤner nichts mehr haben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dir worinnen vohrzugehen/ du vernichtst der Helden Ruhm/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">der Gelehrten Lorbeer=Kraͤntze machstu dihr zum Eigenthum.</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2">A III r</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dein/ dein ist es noch einmahl/ weil eß seinen Uhrsprung nimmet</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">her vohn einem Jungfern=Bild / als in deren hat geglimmet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wie ein Feuer in der Aschen / lauter Tugend / Scham und Zucht ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du bist/ Koͤnigliches Fraͤulein/ un Koͤn'ginne selbst/ die Frucht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">so die Keuschheit selbsten hat/ vohn der Keuschheit / ihr gezeuget ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Diß nuhn ist die Uhrsach / daß sich zu deinen Fuͤßen neiget</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dises Werk in tiefster Demuht/ und ich mich mit ihm dazu/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">daß wir alle beyde moͤgen finden Sicherheit und Ruh/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">unter deinem starcken Schutz wider alle Laͤster=Zungen ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Finden wihr die nuhr bey dihr ! So ist uns wohl gelungen !</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Welcher wil/ und wird wohl moͤgen dises Buch auß deiner Hand</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">reissen? ja wer wird sich wollen steken in ein solche Schand/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">mich aus Koͤniglicher Gnad' aus zustossen/ auszutreiben?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Alle beyde werden wohl frey und sicher ewig bleiben :</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Momus wird sich selber scheuen / seinen hart und stumpfen Zahn</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dran zu setzen und zu wetzen/ Schimpf wird seyn sein Lohn. Wolahn</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Friedens=Koͤniginne / leb / lebe lange Fridens=Zeiten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">daß wihr deinen Fridens=Ruhm moͤgen ewiglich außbreiten !</span></div><aname="div2"></a><div><aname="hd2"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;"><br><spanclass="person">Fraͤulein CHRISTINEN/ <br>Koͤniginne in Schweden usf.</span><br>durch versetzte Buchstaben C. in Z. <br>Auf! dein Reich/ wo es seyn kan/ steh
<br>fein lang in Nuz. <br>Erklaͤhret in einem <br>Zirkel=Gedicht/</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf/ wer nuhr kan immer ruffen/ als ein frommer Hertzens=Christ/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dieser / sag ich / ruf und bitte den/ der in dem Himmel ist/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der da selnen Ehren=Stuhl hat so hoch gesetzet droben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">uͤber alles Sternen=Heer/ und auch selbst so hoch erhoben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ist/ weit uͤber alle Goͤtter/ doch der Frommen nicht vergist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">sondern ihr Gebeht erhoͤret/ und wann/ ohne falsche List/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie vohn hertzen ihn anruffen/ ihnen hilfft in kurzer frist /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Darumb bitt ich alle nu/ daß zu unserm Gott dort oben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf wer nuhr kan immer ruffen!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was dann/ Große Koͤniginne ? daß bey dihr nicht werd gemiss't/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wo es seyn kan/ Ruh' und Friden; daß kein Fehde Krig noch Zwist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">inner deinen Grentzen sey; daß/ gleich wie der Sprey/ zerstoben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">deine Feinde moͤgen seyn/ dein Reich/ vor ihrem toben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Fein lang lang in Nuzen stehe! daß wihrs moͤgen seyn vergwist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf/ wer nuhr kan immer ruffen !</span><br><pstyle="text-align:right;">Geschriben zu Osterwyk im Danziger Werder/ den 18. Julij <br>M. Kal. war der
Tag Christinen/ nach <spanclass="person">M. Fuhrmans</span> Kalender/ <br>dises 1650.
<divstyle="position:relative;width:90%;">Vohrrede <br>an den Ehrengeneigten Leser.</div>
</h2>
<p><br>ICh uͤbergebe dihr / lieb= und geneigter Leser/ein Werklein/ <br>dergleichen du
vohn einer Weibspersohn zu unser Zeit /in <br>unserm Vaterland/und deutscher
Mutter=Sprache/vihl= <br>leicht wenig/ auch wohl gahr nicht gesehen hast. Nemlich
den <br>Ersten Theil etlicher poëtischer Gedichten / der weiland Edlen /
<br>Gottsfuͤrchtigen / vihl= Ehr= und Tugendreichen Jungfer / <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118762974"target="_blank">Si= <br>byllen</a></span> / des auch
weiland Edlen / Wohlehrnvesten / Großacht= <br>bahren/ Hochgelehrten un Hochweisen
<spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/1022881817"target="_blank">H. Christian
dihr/moͤgt und moͤcht/tag und tach und tagk/mag und mach/ge= <br>nug und genuch/ in
sicherer hofnung lebend/ der aufrichtige Leser <br>ihr solches gern zu guht halten
werde/ eben also stehen lassen/ <br>damit man Jhr nichts/was nicht Jhr
eigen/andichte. Jm uͤbri= <br>gen wird man Sie / ob es wohl bey vihlen Kluͤglingen
Nasen= <br>rumpfens (so man aber gar nicht achtet) genug geben mag/
<br>verhoffentlich nicht vihl loben doͤrfen/sondern das Werck/ nach <br>dem
bekanten Sprichwort / den Meister oder Meisterin selber <br>am besten loben / und
sich/daß dise Gedichte vohn der Seeligen
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br>Jungfer im dreyzehenden und folgenden Jahren / bis an das <br>sibenzehende/
worinnen Sie seeligen Tods verblichen/ und also <br>fast zureden / in Jhrer zarten
Jugend / gemachet worden / am <br>mehrsten zu verwundern seyn: Was nu fuͤr mehrere
Gaben / <br>bey Jhren laͤngern Jahren / sich wuͤrden geeussert haben / ist <br>auß
disen wenigen ohnschwaͤr abzunehmen.</p>
<p>Solchem Ersten Theil Jhrer Gedichten hat man auch nuhr <br>drey Jhrer Sendeschreiben
vorher zusetzen/ nicht undienlich er= <br>achtet / damit du sehen moͤchtest / 1. wie
sie so wol in ungebund= <br>als gebundener Rede einen schoͤnen Brieff gestellet. 2.
Wie sie <br>sich / wegen ihrer Poesey / wider ihre Verleumder/ so artlich zu
<br>schuͤtzē wissen/ 3. wie sie vohn aller Ehrsucht gahr ferne gewesen/ <br>und
wegen diser Jhrer seltenen Gaben / den geringsten Nach= <br>ruhm zuerjagen nicht
begehret/sondern/ ob sie schon auf unter= <br>schiedlich=Ehrnfleissiges Ansuchen/
daß etliche ihrer Gedichten <br>dem Druk duͤrften untergeben werden/ endlich
bewilliget/ den= <br>noch ihres Namens / dessen Sie sich sonsten gar nicht zu schaͤ=
<br>men gehabt / durchaus zuverschweigen begehret: worinnen <br>man dan ihr gern
folge leisten / und das Werklein unter dem <br>Anagrammatismo oder verdekten Namen
commata) Doppelpuncten: Puncten. Fragpuncten? <br>Verwunderungs=Klag= und
Freudpuncten! Grosse Buch= <br>staben u. a. m. noͤtige achtung geben moͤchte/ oder
koͤnte / <br>sondern er sihet/ohne einige richtige Gedanken oder Nachse= <br>hung /
nuhr uͤber die Brille wegk/ wohruͤber dan dem ganzen <br>Werk nicht allein ein
haͤslicher Unschein gegeben/ sondern <br>auch mehrmahl aller reiner Verstand und
eigentliche Mey= <br>nung benommen wird. Ein ander wil dagegen seine eigne
<br>Kunst und Weißheit alzuvihl dabey sehen lassen / nach deren <br>er alles zu
aͤndern und zu verbaͤssern/ oder vihlmehr zu verboͤ= <br>sern sich unterstehet/ und/
wegen guhter Vertrauligkeit mit <br>dem Verfasser oder Außfertiger/ dessen guhten
Fug zu ha= <br>ben vermeynet / dahero dan diser oftmahls sein eigen Werk <br>fast
nicht mehr fuͤr das seinige erkennen kan. Eben also ist <br>eß mihr / oder vihlmehr
diser seel. Jungfer/mit ihrem Werk= <br>lein ergangen/ daß sie auch noch nach ihrem
Tod / vohn de= <br>nen / die ihre Ehre am meisten retten und verteidigen sollen /
<br>fast schaͤndlich beflekket / und auß Achtlosigkeit / oder / das <br>ein wenig
baͤsser klinget / Unachtsamkeit der Aufseher / mit <br>vihlen Flecken / Makkeln/
Rizen/ Wunden / und andern
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br>uͤbelstaͤndigen Masern fast uͤbel zugerichtet ist / welche alle zu
<br>vertreiben und außzuheilen / eß vihl Flekwasser / Meissel / <br>Wund= und
Heilpflaster erfordern/das ist: Alle Fehler auf= <br>zusezen und zu endern man wohl
einen ganzen Bogen Pa= <br>pyr beduͤrftig seyn wuͤrde. Also hat man das meiste dihr
/ <br>Guͤnstig=Geneigter / und der Schriftscheidung verstaͤndi= <br>ter Leser/
solches selber zu verbaͤssern / das außgelassene ein= <br>zu schieben / und das
unverstaͤndlich=nebeneingeschlichene <br>außzumustern / wider Willen / doch
unumgaͤnglich / uͤber= <br>lassen muͤßen / und nuhr das vohrnehmste davohn herauß=
<br>nehmen/ und/ wie eß zu endern/ hieher sezen wollen. Als</p>
<p>Jn der Ersten Zuschrift a ij. 8. Zeile lise Carelien. 27. <br>Siges. a ij b.12.
billich. 19. dem a iij 10. seze Ey vohr So.a iij <br>b. 13. und vohr dern. a tv. b.
1. lise in fuͤr an. 11. Poesy.</p>
<p>Jn dem Ersten Teil des Werkleins am 1. b. 11. zeile lise: <br>geschrieben. 15. dem
32. dem ij. b. 1. Z. Sendschreiben 8. ei= <br>nem. 10. ihm 22. dem. 24. und 25.
meinem. 30. lange. iij. 13. <br>juͤngsten 21. Außschreitung 22. dem iv. 12. gewißem
26. Auß= <br>schreitung ix. 9. vorlengst 28. was 29. gefluͤgelten x. 30. <br>nichts
xi. 10. allem 23. unsern xv. 19. einem xviij. 24. nah xix. <br>17. Contrafeyt 24.
Vesuvius xxiij. 23. leben xxiv. 19. stund <br>xxxv. 17. Ergebt xxix. 30 uns xxxi.
11. diesen 21. Freundschafft <br>xxxiij. 20. fuͤr J. C. Judith Tanckin xxxvi. 10.
Poëmata posthuma, <br>â <br>Viro Clarissimo, <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">Samuele Gerlachio</a></span>, post editum ab
eodem <br>Germanae Poëseos Theatum, <br>publicata.</div>
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">QUae modo Teutonicas, malè dissita Numina, Musas</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Collegit claris ignibus acta manus,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Haec nunc Undecimae vitam post fata Sibyllae</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Reddit, & exuvijs dat superesse suis.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Virgo reviviscit; doctumque perambulat Orbem,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Et passim vates implet amore sui.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sed dubio celat se tegmine: dumque perennem</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dat foetum, Matris nomina Virgo fugit.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Si vis scire, parens huic docta Modestia proli est,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hoc alijs major, quò minor ipsa sibi.</span></span><br><pstyle="text-align:right;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/121895610"target="_blank">Joachimus Pastorius</a></span>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">LJcht und Flammen wuͤndsch ich mir /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da ich sol ein Licht besingen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dessen Glanz und helle Zier</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jn verklaͤhrte Sinnen dringen!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eine Jungfrau / die von fern</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Leuchtet als der Venus=Stern /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die bey ihren Ahnen stehet /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ein Fackel hoch erhoͤhet.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die in tugendhaffter Welt</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wie die Himmels=Sonne strahlet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wan Sie Waͤlder / Wieß und Feld</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit verliebtem Schein bemahlet.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">O ein schoͤnes Tugen=Bild /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit vihl Ehr und Zucht erfuͤlt /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So auch andern Glantz und Leben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Durch ihr helles Licht gegeben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wie der Mond auff seiner Wach/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wan die Nacht den Tag verdunckelt /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">An dem blauen Himmels=Dach /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Untern schoͤnen Sternen funckelt:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So ist sie bey ihrer Zahl /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff dem heilgen Gottes=Sahl /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Stets ein Liebes=Licht geschienen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Unter denen die GOTT dienen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff dem deutschen Helikon /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo die klugen Schwestern wohnen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Haben laͤngst mit Ehr und Wonn</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie gezieret manche Kronen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118605534"target="_blank">Sappho</a></span> laͤsset ihr den
Preiß /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff der Billigkeit Geheiß /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weil sie ist auff ihrer Floͤten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Licht und Glantz auch der Poeten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hoͤr die Leyer diser Zeit /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wie so wol gestimmt sie klinget /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Voller Kunst und Liebligkeit ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wie dem <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590111"target="_blank">Opiz</a></span> sie
nachsinget /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dessen Ruhm und Nahmens Zier</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Groß wird bleiben fuͤr und fuͤr.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Er haͤtt selbst ihr / solt er leben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Unvergaͤngligkeit gegeben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie zwar ist'n Lybes=Licht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So da flammet auff der Erden /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nicht nur wo's an Schein gebricht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sondern das geliebt muß werden/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo die Kunst und Tugend leucht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und der Sternen Glantz erbleicht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo viel hohe Geister gluͤhen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und die Sinnen nach sich ziehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Aber / leyder! nunmehr ist</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Außgelescht die Lebens=Kerze /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die ihm mancher haͤtt erkiest /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So zulieben als sen Herze.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ach! wie Schade scheints zu seyn /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß der Sonn= und Monden=Schein /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Diser Stern/ das Licht der Tugend</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Untergeht in bester Jugend !</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch! sie leuchtet auff der Schul /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo die hellen Straphinen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Singen vor des Lammes=Stuhl /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jn die Himmels Violinen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dir ist wohl du liebes=Licht!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vor des HERREN Angesicht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da du magst mit David dichten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das kein Momus mehr kan richten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Billich ihr / <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">Herr
Gerlach</a></span> / meldt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und last schallen hin und wieder /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jn der Edlen deutschen Welt /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Gedicht und schoͤnen Lieder/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So uns die <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118762974"target="_blank">Sibylle</a></span>
sang.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo man hoͤret ihren Klang/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da wird man / mit wolbehagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auch von Eurem Nahmen sagen.</span><br><pstyle="text-align:right;">Dieses schrieb der Seel. Jungfrawen zum gebuͤhrlichen <br>Nachruhm; und dem
<spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">H. M. Gerlach</a></span> / der
etliche <br>ihrer poëtischen Schrifften ans Tages=Licht befoͤr= <br>dert / zum
freundlichen Wolgefallen <br><spanclass="person">MICHAEL ALBINUS</span>, Pred. <br>zu S.
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ANte fuisse decem memorantur in Orbe SIBYLLAE;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undecimam Tellus en Pomerana tulit!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Pristina quid jactas aetas certamina vatum.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Istarum oraclis carminibusvè suis?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Carmine sola novem reliquas Erythraea SIBYLLAS</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vicit, at has omnes Undecima Una decem.</span></span></div><aname="div8"></a><div><aname="hd9"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Ad clarissimum Virum <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">Dn. M. Sam.
Gerlachium</a></span> prenominata <br>Virginis suavißima Poemata in lucem
edentem.</div>
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">MOrtua sit quamvis tenero sub flore Juventae</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Virgo, quae longum vivere digna fuit;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dum tamen ipsius jucunda Poemata luci</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sacras, per studium sit rediviva tuum.</span></span><br><pstyle="text-align:right;">Scripsit <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/115640355"target="_blank">ERASMUS
ROTHMALER</a></span><br>P.L.C.</p>
</div><aname="div10"></a><div><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">HAec fuerat , si quà potuisset rumpere fata,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Teutonici Virgo gloria prima Chori.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Quos olim cantus, annis profecta, dedisset ,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Tam docto tangens ungve Puella chelyn?</span></span><br><pstyle="text-align:right;">f <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/104333278"target="_blank">JOH. PETR.
TITIVS.</a></span></p>
</div><aname="div11"></a><div>
<p>Lieber Leser /</p>
<p>Lise / wie du fleissig gebehten wirst / ja zu aller erst die/ dem gan= <br>zen Werk
zu lezt hindan/ gesezte Fehler / und verbaͤssere sie erstlich / <br> ehe du jenes zu
lesen anfangest / damit du nicht dem Außfertiger eini= <br>ge Schuld seines
<divstyle="position:relative;width:90%;">Das Erste Antwortschreiben vohm <ahref="https://query.wikidata.org/#%23All%20events%20that%20occured%20on%202001%2F09%2F11%0ASELECT%20%3Fitem%20%3FitemLabel%20%0AWHERE%0A%7B%0A%20%20%3Fitem%20%20p%3AP585%2Fps%3AP585%20%221637-04-10T00%3A00%3A00Z%22%5E%5Exsd%3AdateTime%0A%20%20SERVICE%20wikibase%3Alabel%20%7B%20bd%3AserviceParam%20wikibase%3Alanguage%20%22%5BAUTO_LANGUAGE%5D%2Cen%22.%20%7D%0A%7D">10. Apr. des <br>1637
Jahrs</a>. als Er uͤm Nachricht gebehten hatte j. ob die <br>uͤberschickte
Gedichte mit ihrer eignen Hand geschrieben ij. <br>was der dreyen uͤbergesetzten
Buuchstaben H. L. G. <br>Meynung iij. ob eß ihr gefaͤllig waͤhre/ wann solche
</h2><br><p>Juͤngstgemachtes/ wohlbeneustes und schlechtes Gedich= <br>te hab ich selbst mit
eigner Hand abgeschrieben/ die Auf= <br>schrifft aber nicht daraus gemacht. Die
Buchstaben H. L. <br>G. bedeuten: Hilff Lieber Gott usf. Ob der Edle Lieb=
<br>haber der Teutschen Poesey das uͤberschickte Ehrengetichte <br>will den
offentlichen Druck undtergeben / stell ich zwar <br>in seinen eignen Gefallen/ weil
aber der gemeine Poͤbel und <br>der Neidt auch etwas/ das der guhten Meinung zu
wiedern/ <br>davon unzeitig urtheilen moͤchte/ hielt ich fuͤr rahtsam/ das <br>nur
der Nahme etwa verkehret/ oder gahr ausgelassen/ und <br>an dessen stat ein anderer
gesetzet wuͤrde ; dafern aber noch et= <br>liche Gedichte die <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590111"target="_blank">Opitz</a></span> oder der andern Poeten
einer aus= <br>gehn lassen/ bey den <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">Hn. M. S. Gerl.</a></span> anzutreffen/ solte es <br>mich eine sonderbahre
Frewde seyn/ wen ich dieselben lesen <br>moͤgte/ weil ich nichts liebers wuͤnsche/
als nur solche Sa= <br>chen zu lesen wolte sie auch/ nebenst andern unwuͤrdigen/
<br>die ich selbst gemacht/ Jhme bey erster gelegenheit gerne wie= <br>der
<br>danebst mir nicht zuverdencken/ das ich dieselbe etwa gahr zu <br>ange bey mir
behalten/ sindtemahl es mir nur an bequemli=
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br>cher Pottschafft ermangelt hatt ; Hab auch kein bedencken <br>getragen/ etliche
von meinen ungepfefferten Gedichten/ und <br>eines/ welches ein ander gemachet/ mit
zu uͤberschicken/ wol= <br>te auch wol mehr des Ungezieffers abgeschrieben haben/
wen <br>ich nicht besorgt/ es wuͤrde ihme weit verdrießlicher zu lesen/ <br>als mir
zu schreiben seyn/ es hat aber im uͤbrigen die gefluͤgel= <br>te Zeit mir nicht
erlauben wollen/ noch eins oder zwey von <br>den besten abzuschreiben/ daruͤm ich
die/ von denen ich eine <br>Copey gehabt/unangesehen/daß selbe die schlechtesten
undter <br>den schlechtesten seyn/ nur habe uͤbersenden muͤssen ; wo ich
<br>kuͤnfftiger Zeit noch etwas verfertigen werde/ so soll ihm das= <br>selbe/ wo
ers begehret/ gerne zu gesichte kommen/ bin noch <br>guͤngsten auß <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/119442027"target="_blank">Jacobus Catzen</a></span> Niederlaͤndischen
sachen(des= <br>sen gantzes opus meinem Bruder zugeschickt ) etwas zu ver=
<br>teutschen schluͤßligk worden/ allein darumb/ weil solches al= <br>len Feinden
der edlen Leyer zuwiedern geschrieben wahr/ und <br>mich der unwerstaͤndige Neidt
leider der massen auch betruͤ= <br>bet/ das ich schier meiner Poesey guhte Nacht
gegeben/ wen <br>demselben nicht durch etliche Verstaͤndige Leute vohrgeba= <br>wet
wehre ; eß ist aber meines bedenckens/ noch die Zeit / <br>welche an derogleichen
Ausschreibung gewendet / nicht so <br>uͤbel angelegt/als wen ich etwa meiner Jugendt
in den Laby= <br>rinthe der Kaͤlber Libe einen Flecken angehenget hette/ wie
<br>andere/die unsere Poesey wol fuͤr ein unuͤtzes uͤbel scheltē duͤrf= <br>fen/und
doch vieleicht sich selber wahrnehmē/ un fuͤr uͤbelerm <br>uͤbel huͤten solten; kan
aber auch nicht verfechtē/ das ich nicht <br>hochstraffbahr wehre/ wē ich d Poesey
mehr/als aderer Jūg= <br>ferlicher Arbeit obliegen/un die gescheffte meines Beruffs
an= <br>dern sachē zu den Fuͤßen legen wolte/ muß aber dakegē beken= <br>nen/ daß
die Poesey eine Ursacherin vieles guhten bey mir <br>gewesen/ und ich sie dero
halben ( noch zur Zeit ) fuͤglich also <br>beybehalten kan/ das dadurch andere
gescheffte nicht hindan
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br>gesetzet/ oder seumich verichtet werden. Damit ich aber den <br>Hn. Magister
mit diesem meinem schlechten Schreiben <br>( welches mich die Einfalt selbst in
hoͤchster eiliger eile in die <br>Feder gethan ) auch nicht von noͤtigern
Geschefften abhalten <br>magk / thu ich hiemit uns allerseits der getrewen Obacht
<br>Gottes getrewlich empfehlen. Eilig Eilig usf.</p><br>D. H. M. <br>E. W. <br>S. S.</div><br><aname="div14"></a><div><aname="hd17"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Das dritte Schreiben vohm <ahref="https://query.wikidata.org/#%23All%20events%20that%20occured%20on%202001%2F09%2F11%0ASELECT%20%3Fitem%20%3FitemLabel%20%0AWHERE%0A%7B%0A%20%20%3Fitem%20%20p%3AP585%2Fps%3AP585%20%221638-03-18T00%3A00%3A00Z%22%5E%5Exsd%3AdateTime%0A%20%20SERVICE%20wikibase%3Alabel%20%7B%20bd%3AserviceParam%20wikibase%3Alanguage%20%22%5BAUTO_LANGUAGE%5D%2Cen%22.%20%7D%0A%7D">18 Mertz. des 1638.
<br>Jahrs</a>/ dahrinnen Sie wiederuͤm/ daß Jhre Gedichte <br>moͤgen gedruckt
werden/ mit gewißen <br>Bedinge einwilliget.</div>
Jhme hinwiederuͤm etliche von meinen <br>unreiffen Fruͤchten/ welche in hoͤchster
Wahrheit des beige= <br>legten Lobs nicht wuͤrdig seyn/ bitte/ mit denselben freund=
<br>lich vorlieb zu nehmen / sintemahl andre Privat gescheffte <br>mir nurten die
geringste Zeit an derogleichen Außschreibung <br>haben wenden lassen. Den Titul/
welcher vor bewustes solte <br>gedruckt werden/ hette der Hr. M. nicht besser und
verdeck= <br>ter machen kuͤnnen.</p>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><p>Demnach mir aber noch unvergessen/ das Jch vor die= <br>sem dem Hn. M. etliche sehr
schlechte/ und fast des nahmens <br>nicht wuͤrdige Reime/ welche meine Ersten
gewesen/ auff H. <br>M. Z. fleissigstes suchen/ zugesandt/ unter welchen eins auff
<divstyle="position:relative;width:90%;">Ein Gesang wieder den Neidt.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">HAtt zwar die Mißgunst tausendt Zungen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und mehr dan tausend ausgestreckt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und kompt mit macht auf mich gedrungen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So werd ich dennoch nicht erschreckt;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer Gott vertrawt in allen dingen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wirdt Weldt / wird Neidt / wird Todt bezwingen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hoͤr ich gleich umb und umb mich singen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die sehr vergifftete Siren ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So soll mich dennoch nicht bezwingen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr lieblichs Gifft / und hell gethoͤn;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch will die Ohren mir verkleben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und fuͤr sie frey fuͤruͤber schweben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Gefellt dir nicht mein schlechtes Schreiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und meiner Feder edles Safft/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So laß nur balt das Laͤsen bleiben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eh dan es dir mehr unruh schafft ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das/ was von anfang ich geschrieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird kein verfalschter Freund belieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weistu mich gleich viel für zuschwetzen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von meiner Leyer ab zustehen ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So soll mich doch allzeit ergetzen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das Arbeitsahme muͤssig gehen:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Laß aber du dein Leumbden bleiben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Damit du mich meinst auff zureiben.</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch weiß/ es ist dir angebohren/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den Musen selbst abholt zu sein /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch hat mein Phoebus nie verlohren /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Durch deine List/ den hellen Schein :</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Tugend wird dennoch bestehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen du/ und alles wirst vergehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ein grimmes Thier hat dich erzeuget/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Hoͤllgoͤttinnen haben dich</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">An ihrer harten Brust geseuget /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und Momus nennt dein Vater sich;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dein Vaterland ist in der wuͤsten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da Basilisk und Eulen nisten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Solt ich uͤm deinet willen hassen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den allzeit gruͤnen Helicon/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und mich zu dir herrunter laßen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So hett ich warlich schlechten Lohn.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nein / ich bleib auf Parnaßus Spitzen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du magst in Plutons Reiche sitzen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was wuͤrde wol mein Phoͤbus sagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich das gruͤne Lohrberlaub</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mir wuͤrde selbst vom Haͤupte schlagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und werffen in der Erdenstaub?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Euterpen wuͤrd es ja verdruͤßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wenn Jhre Magd wehr außgerißen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Thalia wuͤrd es hoch empfinden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und Clio wuͤrde zuͤrnen sehr/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ließ ich die werthe Leyer hinden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und liebte Neid und Leuͤmbden mehr:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Druͤm laß nur ab mit deinen Rencken/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mein zartes Alter baß zu krencken/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vermeynstu/ daß nicht recht getroffen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß auch dem weiblichen Geschlecht</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Pindus allzeit frey steht offen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So bleibt es dennoch gleichwohl recht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß die/ so nur mit Demuht kommen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von Phoebus werden angenommen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch darf nun auch nicht weitergehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und bringen starcke Zeugen ein ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du kanst es gnug an disem sehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß selbst die Musen Maͤgde sein :</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was lebet soll Ja Tugendt lieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und niemandt ist davon vertrieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Gantz Holland weiß dir fuͤr zusagen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von seiner Bluhmen Tag und Nacht ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/119442027"target="_blank">Herrn Catzen</a></span> magstu
weiter fragen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Durch den sie mir bekant gemacht ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/102385092"target="_blank">Cleobulina</a></span> wird wol
bleiben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von der viel kluge Federn schreiben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118605534"target="_blank">Sappho</a></span> fuͤr ein
Weib gewesen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von vielen/ die ich dir nicht nenn /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kanstu bey andern weiter lesen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von den ich acht und fuͤnffzig kenn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die nimmer werden untergehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und bey den Liechten Sternen stehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sollt ich die Nadel hoch erheben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und uͤber meine Poesey /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So muß ein kluger mir nachgeben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß alles endlich reisst entzwey ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer kan so kuͤnstlich Garn auch drehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das es nicht sollt in stuͤcken gehen :</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bring alles her auß allen Enden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was je von Menschen ist bedacht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was mit so klugen Meister Haͤnden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jst jemahls weit und breit gemacht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und laß eß tausend Jahre stehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So wird es von sich selbst vergehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo ist Dianen Kirch geblieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Des Jupters Bild ist schon davon ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sind nicht vorelngst schon auffgerieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die dicken Mauren Babilon</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was damahls teuer gnug gegolten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird jetzt fuͤr Asch und Staub gescholten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch daß/ was <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590995"target="_blank">Naso</a></span> hat
/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jst heut bey uns noch uͤberblieben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und wird auch nicht ins Grab gelagt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie leben stets und sind gestorben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und haben ewigs Lob erworben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was uns die Schar der Klugen lehret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird heut noch durch der Feder Macht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff Fama Pfeiffen angehoͤret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und uns zur Nachricht fuͤrgebracht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr Lob wird weit und breit erschallen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bis alles wird zu Boden fallen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wan selbst das weite Rund von innen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auch wehre lauter schwartze Dint /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So wird es doch nicht leschen koͤnnen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wes man von den geschrieben findt /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die mit gefluͤgelten Gedancken</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nicht von der Weißheit bahne wancken</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mein <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590111"target="_blank">Opitz</a></span> (dem das Lob
gebuͤhret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das Teutschlandt/ seiner Sprachen Pracht</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und edlen Leyer halben fuͤhret /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weil Er den anfang hat gemacht )</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird billig oben an geschrieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bey den/ die Kunst und Tugend lieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sein Lob wird nicht verdecket werden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kein Neid verbirget seinen Preiß /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weil selbst das große Rund der Erden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit seiner Kunst zu pralen weiß ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">O moͤcht ich halb so guht nur singen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und so den Thon der Leyer zwingen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Laß nur/ O Neid dein Leumbden bleiben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch weiß es ohn dich mehr als wol/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich nicht mehr Poetisch schreiben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undt dieses hinterlassen soll.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch wil mich in die Zeit wol schicken /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du solt mich doch nicht unterdruͤcken.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch wil hinfuͤro GOTT vertrawen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von dem soll sein mein Tichten all /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So kan mich auch fuͤr dir nicht grawen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Druͤm sag ich billig noch einmahl :</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer GOTT vertrawt in allen Dingen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird Welt/ wird Neid/ wird Todt bezwingen.</span></div><aname="div17"></a><div><aname="hd20"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
Landesfuͤrsten</a></span> Tod/ an <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">M. S. G.</a></span> als Er Sie in einem uͤberschickten Gedichte die zehende Musen
genennet.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ACh/ ach/ wie muͤssen doch in diesen letzen Tagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da nichtes als Kriegen ist/ die wehrten Musen klagen</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Apollo weynet selbst und tregt ein Trauerkleid /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die drey mahl dreye stehn/ und klagen wie das Leid</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von allen Seiten her sie ietzundt hab umbgeben / </span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie wuͤnschen sich den Todt fuͤr solch ein toͤdtlich Leben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weynen bitterlich/ die Clio schreibt es an / </span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was ihn 'n die Moͤrderinn/ die Zeit/ hat angethan.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der nimmerstille Mars steht ihn'n zur einen seiten /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Verlacht ihr Seitenspihl/ lobt nur allein sein Streiten /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und frisst sich nimmer satt an so viel Christen Bluht /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch ist das minste das/ von allen/ was er thut ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Er pfleget ihn'n durch Mort die Thuͤr und Thor zu weisen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Drumb will die kluge Schar itz weit von hinnen reisen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und steht nur auf dem Sprungk/ ist wegk zu zieh'n bereit /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weiß doch nicht / wohin/ weil alle Welt voll Streit.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch klagen sonderlich sie/ daß der Held gestorben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit dem das Land noch guht/ ohn/ den es war verdorben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie nehmen sich auch an des Vaterlandes Noth/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undt trauren Tagk und Nacht uͤmb unsers Fuͤrsten Todt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da das Palladium in Troja war zu finden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hat sie der Griechen Macht nicht koͤnnen uͤberwinden /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So bald sich das verlohr/ ward Troja aufgeheert /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und was darinnen war/ durch Mort und Brandt verzehrte</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So lang wir unserm Schirm/ und Landes Vatter hetten /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wahr ja noch Fried und Ruh/ wer will uns nun vertretten?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer nimpt sich unser an/ nun ist es mit uns auß /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Es kracht/ es bricht/ es fellt/ es liegt der Hoffnung Hauß.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das ist noch nicht genuch/ den steht zur andern Seiten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Des bleichen Neides Schar/ und wil auch mit uns streiten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nechst deme koͤmpt zu letzt Her Momus auch heran /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der alles tadlen zwar/ doch nichtes machen kan.</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und das empfinden auch insonderheit fuͤr allen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die/ so die Poesey sich lassen wohl gefallen ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die edle Poesey/ die selbst der Himmel giebt /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird jetzo mehr gehast/ gelaͤstert/ als geliebt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Neid/ ihr aͤrgster Feind weiß gnugsahm fuͤrzugeben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dardurch der hohen Lust genomen wirt das Leben ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sein Her ist gahr zu starck/ wer kan ihm wiederstehen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch wehr er noch so groß/ er muß doch untergehn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Leyer zwinget ihn/ sie dringt durch alle Sachen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die einen Menschen Sonst gahr balt verderbet machen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist das/ was den Sinn macht fliegend und entzuͤckt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die ist das werthe Pfandt/ das uns Apollo schickt ;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist der Sprachen Ruhm/ die Tugendt aller Tugendt :</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist der Kuͤnsten Kunst/ Sie ist die Zierd der Jugendt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie lebt/ wen alles stirbt/ und kan nicht untergehn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen gleich die grosse Welt nicht laͤnger kan bestehn.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch/ die Jch nicht begehr durch dis beruͤmt zu werden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was mir Apollo giebt/ noch dadurch von der Erden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Will hoch erhoben sein biß an des Himmels dach/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das ob es selbst schon hoch/ nicht hochheit leiden mach</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jm gleichen auch nicht will/ daß Fama mir soll geben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den Nahmen/ daß ich kan auch nach dem Tode leben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">(Den das ist mir zu hoch/ begehr ich das zu lohn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So geht es mich gewiß/ wie vor dem Phaeton</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kan doch/ so schlecht ich bin/ die Leyer nimmer haßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich sie lassen soll/ so muß ich selbst mich laßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das sagt mich die Nathur/ und kan ich ja nicht mehr</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr sonst zu dienste seyn/ so lieb ich sie doch sehr.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weil auch Phebus den n/ die seine sachen lieben /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eß sey so viel eß wil/ doch etwas hat verschrieben/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_498023893&tx_dlf[page]="target="display2"></a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So zwinget mir die Lust/ die alles zwingen kan/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das/ was der Himmel giebt/ zu nehmen willig an.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eß ist mir eine Lust/ wen ich den Pierinnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den dreyen Gratien/ den dreymahl drey Goͤttinnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kan zu den fuͤssen stehn/ und wuͤnsche nur allein</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Musen Maͤgde Magd/ und denen lieb zu seyn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die auch der edlen Lust der Poesey verbunden /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da dan noch zweiffels frey derselben viel gefunden /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die theils mir ohne das/ theils durch den Ruhm bekant /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der mir/ wiewohl ich sein nicht werth/ ist zugewandt /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dafuͤhr ich danckbahr noch will jederzeit erscheinen /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und was ich nicht kan thun/ giebt Phebus selbst den seinen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die ob sie zwar wol itzt verfolgt seyn weit und breit /</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch kriegen einen Krantz/ den nicht entlaubt die Zeit.</span></div>
Poëmata posthuma, <br>â <br>Viro Clarissimo, <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">Samuele Gerlachio</a></span>, post editum ab
eodem <br>Germanae Poëseos Theatum, <br>publicata.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">QUae modo Teutonicas, malè dissita Numina, Musas</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Collegit claris ignibus acta manus,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Haec nunc Undecimae vitam post fata Sibyllae</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Reddit, & exuvijs dat superesse suis.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Virgo reviviscit; doctumque perambulat Orbem,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Et passim vates implet amore sui.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sed dubio celat se tegmine: dumque perennem</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dat foetum, Matris nomina Virgo fugit.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Si vis scire, parens huic docta Modestia proli est,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hoc alijs major, quò minor ipsa sibi.</span><br><pstyle="text-align:right;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/121895610"target="_blank">Joachimus Pastorius</a></span>
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">QUae modo Teutonicas, malè dissita Numina, Musas</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Collegit claris ignibus acta manus,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Haec nunc Undecimae vitam post fata Sibyllae</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Reddit, & exuvijs dat superesse suis.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Virgo reviviscit; doctumque perambulat Orbem,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Et passim vates implet amore sui.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sed dubio celat se tegmine: dumque perennem</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dat foetum, Matris nomina Virgo fugit.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Si vis scire, parens huic docta Modestia proli est,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hoc alijs major, quò minor ipsa sibi.</span></span><br><pstyle="text-align:right;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/121895610"target="_blank">Joachimus Pastorius</a></span>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ANte fuisse decem memorantur in Orbe SIBYLLAE;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undecimam Tellus en Pomerana tulit!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Pristina quid jactas aetas certamina vatum.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Istarum oraclis carminibusvè suis?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Carmine sola novem reliquas Erythraea SIBYLLAS</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vicit, at has omnes Undecima Una decem.</span></div><aname="div8"></a><div><aname="hd9"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ANte fuisse decem memorantur in Orbe SIBYLLAE;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undecimam Tellus en Pomerana tulit!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Pristina quid jactas aetas certamina vatum.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Istarum oraclis carminibusvè suis?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Carmine sola novem reliquas Erythraea SIBYLLAS</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vicit, at has omnes Undecima Una decem.</span></span></div><aname="div8"></a><div><aname="hd9"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Ad clarissimum Virum <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">Dn. M. Sam.
Gerlachium</a></span> prenominata <br>Virginis suavißima Poemata in lucem
edentem.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">MOrtua sit quamvis tenero sub flore Juventae</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Virgo, quae longum vivere digna fuit;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dum tamen ipsius jucunda Poemata luci</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sacras, per studium sit rediviva tuum.</span><br><pstyle="text-align:right;">Scripsit <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/115640355"target="_blank">ERASMUS
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">MOrtua sit quamvis tenero sub flore Juventae</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Virgo, quae longum vivere digna fuit;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dum tamen ipsius jucunda Poemata luci</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sacras, per studium sit rediviva tuum.</span></span><br><pstyle="text-align:right;">Scripsit <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/115640355"target="_blank">ERASMUS
ROTHMALER</a></span><br>P.L.C.</p>
</div><aname="div10"></a><div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">HAec fuerat , si quà potuisset rumpere fata,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Teutonici Virgo gloria prima Chori.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Quos olim cantus, annis profecta, dedisset ,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Tam docto tangens ungve Puella chelyn?</span><br><pstyle="text-align:right;">f <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/104333278"target="_blank">JOH. PETR.
</div><aname="div10"></a><div><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">HAec fuerat , si quà potuisset rumpere fata,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Teutonici Virgo gloria prima Chori.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Quos olim cantus, annis profecta, dedisset ,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Tam docto tangens ungve Puella chelyn?</span></span><br><pstyle="text-align:right;">f <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/104333278"target="_blank">JOH. PETR.