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Commit 1e323d41 authored by marieannehu's avatar marieannehu
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<head rendition="#c" type="h1">Zweytes Geſpraͤch.</head>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p><hi rendition="#ini">N</hi>un? wo bleibſt du denn? Und haſt den
<lb/>Schmetterling doch nicht?</p>
<p><hi rendition="#ini">N</hi>un? wo bleibſt du denn? Und haſt den Schmetterling
<lb/>doch nicht?</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Er lockte mich von Strauch zu Strauch, bis
<lb/>an den Bach. — Auf einmal war er heruͤber.</p>
<p rendition="#ind">Er lockte mich von Strauch zu Strauch, bis an den Bach. —
<lb/>Auf einmal war er heruͤber.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -923,13 +923,14 @@
<p rendition="#ind">Ueber was? Ueber dein Raͤthſel? — <choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ch
<lb/>werde ihn auch nicht fangen, den ſchoͤnen
<lb/>Schmetterling! Darum ſoll er mir aber auch
<lb/>weiter keine Muͤhe machen. — Einmal von der
<lb/>Freymaͤurerey mit dir geſprochen, und nie wie⸗
<lb/>der. Denn ich ſehe ja wohl; du biſt, wie ſie
<lb/>alle.</p>
</choice>ch werde ihn auch nicht
<lb/>fangen, den ſchoͤnen Schmetterling! Darum ſoll er mir aber
<lb/>auch weiter keine Muͤhe machen. — Einmal von der Freymaͤu⸗
<lb/>rerey mit dir geſprochen, und nie wieder. Denn ich ſehe ja
<fw place="bottom" type="catch">wohl;</fw>
<pb facs="img:00000034" n="34"/>
<fw place="top" type="pageNum">28.</fw>
<lb/>wohl; du biſt, wie ſie alle.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
......@@ -937,11 +938,10 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nicht? So gibt es ja wohl auch Kaͤtzer un⸗
<lb/>ter den Freymaͤurern? Und du waͤreſt einer. —
<lb/>Doch alle Kaͤtzer haben mit den Rechtglaͤubigen
<lb/>immer noch etwas gemein. Und davon ſprach
<lb/>ich.</p>
<p rendition="#ind">Nicht? So gibt es ja wohl auch Kaͤtzer unter den Freymaͤu⸗
<lb/>rern? Und du waͤreſt einer. — Doch alle Kaͤtzer haben
<lb/>mit den Rechtglaͤubigen immer noch etwas gemein. Und davon
<lb/>ſprach ich.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
......@@ -949,22 +949,24 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Rechtglaͤubige oder Kaͤtzeriſche Freymaͤurer —
<lb/>ſie alle ſpielen mit Worten, und laſſen ſich fra⸗
<lb/>gen, und antworten ohne zu antworten.</p>
<p rendition="#ind">Rechtglaͤubige oder Kaͤtzeriſche Freymaͤurer — ſie alle
ſpie⸗
<lb/>len mit Worten, und laſſen ſich fragen, und antworten ohne
<lb/>zu antworten.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Meynſt du? — Nun wohl, ſo laß uns von
<lb/>etwas andern reden. Denn einmal haſt du mich
<lb/>aus dem behaͤglichen Zuſtande des ſtummen
<lb/>Staunens geriſſen —</p>
<p rendition="#ind">Meynſt du? — Nun wohl, ſo laß uns von etwas andern
<fw place="bottom" type="catch">reden.</fw>
<pb facs="img:00000035" n="35"/>
<fw place="top" type="pageNum">29.</fw>
<lb/>reden. Denn einmal haſt du mich aus dem behaͤglichen Zu⸗
<lb/>ſtande des ſtummen Staunens geriſſen —</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nichts iſt leichter, als dich in dieſen Zuſtand
<lb/>wieder zu verſetzen — Laß dich nur hier bey
<lb/>mir nieder, und ſieh!</p>
<p rendition="#ind">Nichts iſt leichter, als dich in dieſen Zuſtand wieder zu
<lb/>verſetzen — Laß dich nur hier bey mir nieder, und ſieh!</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
......@@ -972,38 +974,39 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Das Leben und Weben auf und in und um
<lb/>dieſen Ameiſenhauffen. Welche Geſchaͤftigkeit,
<lb/>und doch welche Ordnung! Alles traͤgt und
<lb/>ſchleppt und ſchiebt; und keines iſt dem andern
<lb/>hinderlich. Sieh nur! Sie helffen einander
<lb/>ſogar.</p>
<p rendition="#ind">Das Leben und Weben auf und in und um dieſen <?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250430T134311+0200" comment="hier bin ich mir unsicher, wo genau das Wort mit Bindestrich und Zeilensprung unterbrochen wird
"?>Amei⸗<?oxy_comment_end?>
<lb/>ſenhauffen. Welche Geſchaͤftigkeit, und doch welche Ordnung! Alles
<lb/>traͤgt und ſchleppt und ſchiebt; und keines iſt dem andern
<lb/>hinderlich. Sieh nur! Sie helffen einander ſogar.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Die Ameiſen leben in Geſellſchaft, wie die
<lb/>Bienen.</p>
<p rendition="#ind">Die Ameiſen leben in Geſellſchaft, wie die Bienen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Und in einer noch wunderbarern Geſellſchaft
<lb/>als die Bienen. Denn ſie haben niemand unter
<lb/>ſich, der ſie zuſammen haͤlt und regieret.</p>
<p rendition="#ind">Und in einer noch wunderbarern Geſellſchaft als die
<fw place="bottom" type="catch">Bienen</fw>
<pb facs="img:00000036" n="36"/>
<fw place="top" type="pageNum">30</fw>
<lb/>Bienen. Denn ſie haben niemand unter ſich, der ſie zuſammen
<lb/>haͤlt und regieret.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Ordnung muß alſo doch auch ohne Regierung
<lb/>beſtehen koͤnnen.</p>
<p rendition="#ind">Ordnung muß alſo doch auch ohne Regierung beſtehen
<lb/>koͤnnen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Wenn jedes einzelne ſich ſelbſt zu regieren
<lb/>weiß: warum nicht?</p>
<p rendition="#ind">Wenn jedes einzelne ſich ſelbſt zu regieren weiß: wa⸗
<lb/>rum nicht?</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Ob es wohl auch einmal mit den Menſchen
<lb/>dahin kommen wird?</p>
<p rendition="#ind">Ob es wohl auch einmal mit den Menſchen dahin kom⸗
<lb/>men wird?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1015,18 +1018,21 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Ja wohl!</p>
<p rendition="#ind">Ja wohl! <hi rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch">Falk.</fw>
<pb facs="img:00000037" n="37"/></hi>
<fw place="top" type="pageNum">31.</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Steh auf, und laß uns gehen. Denn ſie
<lb/>werden dich bekriechen die Ameiſen; und eben
<lb/>faͤllt auch mir etwas bey, was ich bey dieſer
<lb/>Gelegenheit dich doch fragen muß. — <choice>
<p rendition="#ind">Steh auf, und laß uns gehen. Denn ſie werden dich be⸗
<lb/>kriechen die Ameiſen; und eben faͤllt auch mir etwas bey, was
<lb/>ich bey dieſer Gelegenheit dich doch fragen muß. — <choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ch ken
<lb/>ne deine Geſinnungen daruͤber noch gar nicht.</p>
</choice>ch kenne
<lb/>deine Geſinnungen daruͤber noch gar nicht.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1034,8 +1040,8 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Ueber die buͤrgerliche Geſellſchaft des Men
<lb/>ſchen uͤberhaupt. — Wofuͤr haͤlſt du ſie?</p>
<p rendition="#ind">Ueber die buͤrgerliche Geſellſchaft des Menſchen uͤberhaupt.
<lb/>— Wofuͤr haͤlſt du ſie?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1043,40 +1049,49 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Ohnſtreitig. — Aber haͤlſt du ſie fuͤr Zweck,
<lb/>oder fuͤr Mittel?</p>
<p rendition="#ind">Ohnſtreitig. — Aber haͤlſt du ſie fuͤr Zweck, oder fuͤr
<lb/>Mittel?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind"><choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ch verſtehe dich nicht.</p>
</choice>ch verſtehe dich nicht. <hi rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch">Falk.</fw>
</hi>
<pb facs="img:00000038" n="38"/>
<fw place="top" type="pageNum">32.</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Glaubſt du, daß die Menſchen fuͤr die Staa⸗
<lb/>ten erſchaffen werden? Oder daß die Staaten
<lb/>fuͤr die Menſchen ſind?</p>
<p rendition="#ind">Glaubſt du, daß die Menſchen fuͤr die Staaten erſchaffen
<lb/>werden? Oder daß die Staaten fuͤr die Menſchen ſind?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Jenes ſcheinen einige behaupten zu wollen.
<lb/>Dieſes aber mag wohl das Wahrere ſeyn.</p>
<p rendition="#ind">Jenes ſcheinen einige behaupten zu wollen. Dieſes aber
<lb/>mag wohl das Wahrere ſeyn.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">So denke ich auch. — Die Staaten verei⸗
<lb/>nigen die Menſchen, damit durch dieſe und in
<lb/>dieſer Vereinigung jeder einzelne Menſch ſeinen
<lb/>Theil von Gluͤckſeligkeit deſto beſſer und ſichrer
<lb/>genieſſen koͤnne. — Das Totale der einzeln
<lb/>Gluͤckſeligkeiten aller Glieder, iſt die Gluͤckſelig⸗
<lb/>keit des Staats. Auſſer dieſer giebt es gar kei⸗
<lb/>ne. Jede andere Gluͤckſeligkeit des Staats, bey
<lb/>welcher auch noch ſo wenig einzelne Glieder lei⸗
<lb/>den, und leiden muͤſſen, iſt Bemaͤntelung der
<lb/>Tyranney. Anders nichts!</p>
<p rendition="#ind">So denke ich auch. — Die Staaten vereinigen die Menſchen,
<lb/>damit durch dieſe und in dieſer Vereinigung jeder einzelne
<lb/>Menſch ſeinen Theil von Gluͤckſeligkeit deſto beſſer und
<lb/>ſichrer genieſſen koͤnne. — Das Totale der einzeln Gluͤckſe⸗
<lb/>ligkeiten aller Glieder, iſt die Gluͤckſeligkeit des Staats.
<lb/>Auſſer dieſer giebt es gar keine. Jede andere Gluͤckſe⸗
<lb/>ligkeit des Staats, bey welcher auch noch ſo wenig
<lb/>einzelne Glieder leiden, und leiden muͤſſen, iſt Bemaͤntelung der
Tyranney.
<lb/>Anders nichts! <hi rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch"
><?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250430T140459+0200" comment="unklar, ob hinter Figurenname ein Punkt steht in der Kustode"?>Ernst.<?oxy_comment_end?></fw>
</hi>
<pb facs="img:00000039" n="39"/>
<fw place="top" type="pageNum">33.</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1091,14 +1106,13 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Eine Wahrheit, die jeder nach ſeiner eignen
<lb/>Lage beurtheilet, kann leicht gemißbraucht wer⸗
<lb/>den.</p>
<p rendition="#ind">Eine Wahrheit, die jeder nach ſeiner eignen Lage beur⸗
<lb/>theilet, kann leicht gemißbraucht werden.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Weißt du, Freund, daß du ſchon ein halber
<lb/>Freymaͤurer biſt?</p>
<p rendition="#ind">Weißt du, Freund, daß du ſchon ein halber Freymaͤu⸗
<lb/>rer biſt?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1109,80 +1123,83 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Du. Denn du erkennſt ja ſchon Wahrhei
<lb/>ten, die man beſſer verſchweigt.</p>
<p rendition="#ind">Du. Denn du erkennſt ja ſchon Wahrheiten, die man beſſer
<lb/>verſchweigt.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Aber doch ſagen koͤnnte.</p>
<p rendition="#ind">Aber doch ſagen koͤnnte. <hi rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch">Falk.</fw>
</hi>
<pb facs="img:00000040" n="40"/>
<fw place="top" type="pageNum">34.</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Der Weiſe kann nicht ſagen, was er beſſer
<lb/>verſchweigt.</p>
<p rendition="#ind">Der Weiſe kann nicht ſagen, was er beſſer verſchweigt.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nun, wie du willſt! — Laß uns auf die
<lb/>Freymaͤurer nicht wieder zuruͤck kommen. <choice>
<p rendition="#ind">Nun, wie du willſt! — Laß uns auf die Freymaͤurer nicht
<lb/>wieder zuruͤck kommen. <choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ch
<lb/>mag ja von ihnen weiter nichts wiſſen.</p>
</choice>ch mag ja von ihnen weiter nichts wiſſen.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Verzeih! — Du ſiehſt wenigſtens meine Be
<lb/>reitwilligkeit, dir mehr von ihnen zu ſagen.</p>
<p rendition="#ind">Verzeih! — Du ſiehſt wenigſtens meine Bereitwilligkeit, dir
<lb/>mehr von ihnen zu ſagen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Du ſpotteſt. — — Gut! das buͤrgerliche
<lb/>Leben des Menſchen, alle Staatsverfaſſungen
<lb/>ſind nichts als Mittel zur menſchlichen Gluͤckſe⸗
<lb/>ligkeit. Was weiter?</p>
<p rendition="#ind">Du ſpotteſt. — — Gut! das buͤrgerliche Leben des Menſchen,
alle
<lb/>Staatsverfaſſungen ſind nichts als Mittel zur menſchlichen
<lb/>Gluͤckſeligkeit. Was weiter?</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nichts als Mittel! Und Mittel menſchlicher
<lb/>Erfindung; ob ich gleich nicht leugnen will, daß
<lb/>die Natur alles ſo eingerichtet, daß der Menſch
<lb/>ſehr bald auf dieſe Erfindung gerathen muͤſſen.</p>
<p rendition="#ind">Nichts als Mittel! Und Mittel menſchlicher Erfindung; ob
<lb/>ich gleich nicht leugnen will, daß die Natur alles ſo einge⸗
<lb/>richtet, daß der Menſch ſehr bald auf dieſe Erfindung ge<?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T155108+0200" comment="strittg, ob hier tatsächlich Bindestrich"?><?oxy_comment_end?>
<fw place="bottom" type="catch">rathen</fw>
<pb facs="img:00000041" n="41"/>
<fw place="top" type="pageNum">35</fw>
<lb/>rathen muͤſſen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Dieſes hat denn auch wohl gemacht, daß
<lb/>einige die buͤrgerliche Geſellſchaft fuͤr Zweck der
<lb/>Natur gehalten. Weil alles, unſere Leidenſchaf⸗
<lb/>ten und unſere Beduͤrfniſſe, alles darauf fuͤhre,
<lb/>ſey ſie folglich das Letzte, worauf die Natur ge⸗
<lb/>he. So ſchloſſen ſie. Als ob die Natur nicht
<lb/>auch die Mittel zweckmaͤſſig hervorbringen muͤſ⸗
<lb/>ſen! Als ob die Natur mehr die Gluͤckſeligkeit
<lb/>eines abgezogenen Begriffs — wie Staat, Va⸗
<lb/>terland und dergleichen ſind — als die Gluͤckſe⸗
<lb/>ligkeit jedes wirklichen einzeln Weſens zur Ab⸗
<lb/>ſicht gehabt haͤtte!</p>
<p rendition="#ind">Dieſes hat denn auch wohl gemacht, daß einige die buͤrger⸗
<lb/>liche Geſellſchaft fuͤr Zweck der Natur gehalten. Weil alles,
<lb/>unſere Leidenſchaften und unſere Beduͤrfniſſe, alles da⸗
<lb/>rauf fuͤhre, ſey ſie folglich das Letzte, worauf die Natur
<lb/>gehe. So ſchloſſen ſie. Als ob die Natur nicht auch die Mittel
<lb/>zweckmaͤſſig hervorbringen muͤſſen! Als ob die Natur
<lb/>mehr die Gluͤckſeligkeit eines abgezogenen Begriffs —
<lb/>wie Staat, Vaterland und dergleichen ſind — als die Gluͤck⸗
<lb/>ſeligkeit jedes wirklichen einzeln Weſens zur Abſicht gehabt
<lb/>haͤtte!</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Sehr gut! Du koͤmmſt mir auf dem rechten
<lb/>Wege entgegen. Denn nun ſage mir; wenn die
<lb/>Staatsverfaſſungen Mittel, Mittel menſchlicher
<lb/>Erfindungen ſind: ſollten ſie allein von dem
<lb/>Schickſale menſchlicher Mittel ausgenommen
<lb/>ſeyn?</p>
<p rendition="#ind">Sehr gut! Du koͤmmſt mir auf dem rechten Wege entgegen.
<lb/>Denn nun ſage mir; wenn die Staatsverfaſſungen Mittel,
<lb/>Mittel menſchlicher Erfindungen ſind: ſollten ſie allein
<fw place="bottom" type="catch">von</fw>
<pb facs="img:00000042" n="42"/>
<fw place="top" type="pageNum">36.</fw>
<lb/>von dem Schickſale menſchlicher Mittel ausgenommen ſeyn?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Was nennſt du Schickſale menſchlicher Mit⸗
<lb/>tel?</p>
<p rendition="#ind">Was nennſt du Schickſale menſchlicher Mittel?</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Das, was unzertrennlich mit menſchlichen
<lb/>Mitteln verbunden iſt; was ſie von goͤttlichen
<lb/>unfehlbaren Mitteln unterſcheidet.</p>
<p rendition="#ind">Das, was unzertrennlich mit menſchlichen Mitteln verbun⸗
<lb/>den iſt; was ſie von goͤttlichen unfehlbaren Mitteln unterſcheidet.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1190,10 +1207,9 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Daß ſie nicht unfehlbar ſind. Daß ſie ihrer
<lb/>Abſicht nicht allein oͤfters nicht entſprechen, ſon⸗
<lb/>dern auch wohl gerade das Gegentheil davon
<lb/>bewirken.</p>
<p rendition="#ind">Daß ſie nicht unfehlbar ſind. Daß ſie ihrer Abſicht nicht
<lb/>allein oͤfters nicht entſprechen, ſondern auch wohl gerade
<lb/>das Gegentheil davon bewirken.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1202,58 +1218,64 @@
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">So ſind Schiffahrt und Schiffe Mittel in
<lb/>entlegene Laͤnder zu kommen; und werden Urſa⸗
<lb/>che, daß viele Menſchen nimmermehr dahin ge⸗
<lb/>langen.</p>
<lb/>entlegene Laͤnder
<fw place="bottom" type="catch">zu</fw>
<pb facs="img:00000043" n="43"/>
<fw place="top" type="pageNum">37.</fw>
<?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T160157+0200" comment="erstes Wort auf der Seite stimmt nicht mit der Kustode auf der Vorseite überein - ich weiß gerade nicht, ob das möglich oder ein Ausnahmefall ist, der hervorgehoben werden sollte..."?>
<lb/>kommen<?oxy_comment_end?>; und werden Urſache, daß viele Menſchen
nimmer⸗
<lb/>mehr dahin gelangen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Die nehmlich Schiffbruch leiden, und er⸗
<lb/>ſauffen. Nun glaube ich dich zu verſtehen. —
<lb/>Aber man weiß ja wohl, woher es koͤmmt,
<lb/>wenn ſo viel einzelne Menſchen durch die Staats⸗
<lb/>verfaſſung an ihrer Gluͤckſeligkeit nichts gewin⸗
<lb/>nen. Der Staatsverfaſſungen ſind viele; eine
<lb/>iſt alſo beſſer als die andere; manche iſt ſehr
<lb/>fehlerhaft, mit ihrer Abſicht offenbar ſtreitend;
<lb/>und die beſte ſoll vielleicht noch erfunden wer⸗
<lb/>den.</p>
<p rendition="#ind">Die nehmlich Schiffbruch leiden, und erſauffen. Nun glaube
<lb/>ich dich zu verſtehen. — Aber man weiß ja wohl, woher es
<lb/>koͤmmt, wenn ſo viel einzelne Menſchen durch die Staats⸗
<lb/>verfaſſung an ihrer Gluͤckſeligkeit nichts gewinnen. Der
<lb/>Staatsverfaſſungen ſind viele; eine iſt alſo beſſer als
<lb/>die andere; manche iſt ſehr fehlerhaft, mit ihrer Abſicht
<lb/>offenbar ſtreitend; und die beſte ſoll vielleicht noch er⸗
<lb/>funden werden.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Das ungerechnet! Setze die beſte Staatsver⸗
<lb/>faſſung, die ſich nur denken laͤßt, ſchon erfun⸗
<lb/>den; ſetze, daß alle Menſchen in der ganzen
<lb/>Welt dieſe beſte Staatsverfaſſung angenommen
<lb/>haben: meynſt du nicht, daß auch dann noch,
<lb/>ſelbſt aus dieſer beſten Staatsverfaſſung, Dinge
<lb/>entſpringen muͤſſen, welche der menſchlichen
<lb/>Gluͤckſeligkeit hoͤchſt nachtheilig ſind, und wovon
<lb/>der Menſch in dem Stande der Natur ſchlech⸗
<lb/>terdings nichts gewußt haͤtte?</p>
<p rendition="#ind">Das ungerechnet! Setze die beſte Staatsverfaſſung, die ſich
<lb/>nur denken laͤßt, ſchon erfunden; ſetze, daß alle Menſchen
<lb/>in der ganzen Welt dieſe beſte Staatsverfaſſung angenommen
<lb/>haben: meynſt du nicht, daß auch dann noch, ſelbſt aus
<fw place="bottom" type="catch">die⸗</fw>
<pb facs="img:00000044" n="44"/>
<fw place="top" type="pageNum">38</fw>
<lb/>dieſer beſten Staatsverfaſſung, Dinge entſpringen muͤſſen,
<lb/>welche der menſchlichen Gluͤckſeligkeit hoͤchſt nachtheilig ſind,
<lb/>und wovon der Menſch in dem Stande der Natur ſchlechterdings
<lb/>nichts gewußt haͤtte?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind"><choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ch meine: wenn dergleichen Dinge aus der
<lb/>beſten Staatsverfaſſung entſpraͤngen, daß es
<lb/>ſodann die beſte Staatsverfaſſung nicht waͤre.</p>
</choice>ch meine: wenn dergleichen Dinge aus der beſten Staatsver⸗
<lb/>faſſung entſpraͤngen, daß es ſodann die beſte Staatsver⸗
<lb/>faſſung nicht waͤre.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Und eine beſſere moͤglich waͤre? — Nun,
<lb/>ſo nehme ich dieſe Beſſere als die Beſte an:
<lb/>und frage das Nehmliche.</p>
<p rendition="#ind">Und eine beſſere moͤglich waͤre? — Nun, ſo nehme ich dieſe
<lb/>Beſſere als die Beſte an: und frage das Nehmliche.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Du ſcheineſt mir hier blos von vorne herein
<lb/>aus dem angenommenen Begriffe zu vernuͤnfteln,
<lb/>daß jedes Mittel menſchlicher Erfindung, wofuͤr
<lb/>du die Staatsverfaſſungen ſammt und ſonders
<lb/>erklaͤreſt, nicht anders als mangelhaft ſeyn koͤnne.</p>
<p rendition="#ind">Du ſcheineſt mir hier blos von vorne herein aus dem an⸗
<lb/>genommenen Begriffe zu vernuͤnfteln, daß jedes Mittel
<lb/>menſchlicher Erfindung, wofuͤr du die Staatsverfaſſungen
<lb/>ſammt und ſonders erklaͤreſt, nicht anders als mangelhaft
<fw place="bottom" type="catch">ſeyn</fw>
<pb facs="img:00000045" n="45"/>
<fw place="top" type="pageNum">39.</fw>
<lb/>ſeyn koͤnne.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
......@@ -1261,14 +1283,13 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Und es wuͤrde dir ſchwer werden, eins von
<lb/>jenen nachtheiligen Dingen zu nennen —</p>
<p rendition="#ind">Und es wuͤrde dir ſchwer werden, eins von jenen nachthei⸗
<lb/>ligen Dingen zu nennen —</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Die auch aus der beſten Staatsverfaſſung
<lb/>nothwendig entſpringen muͤſſen? — O zehne
<lb/>fuͤr eines.</p>
<p rendition="#ind">Die auch aus der beſten Staatsverfaſſung nothwendig ent⸗
<lb/>ſpringen muͤſſen? — O zehne fuͤr eines.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1276,26 +1297,30 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Wir nehmen alſo die beſte Staatsverfaſſung
<lb/>fuͤr erfunden an; wir nehmen an, daß alle
<lb/>Menſchen in der Welt in dieſer beſten Staats⸗
<lb/>verfaſſung leben: wuͤrden deßwegen alle Menſchen
<lb/>in der Welt, nur einen Staat ausmachen?</p>
<p rendition="#ind">Wir nehmen alſo die beſte Staatsverfaſſung fuͤr erfun⸗
<lb/>den an; wir nehmen an, daß alle Menſchen in der Welt in
<lb/>dieſer beſten Staatsverfaſſung leben: wuͤrden deßwegen
<lb/>alle Menſchen in der Welt, nur einen Staat ausmachen? <hi
rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch"
><?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T161612+0200" comment="fraglich, ob am Ende des Figurennamens in der Kustode tatsächlich ein Punkt steht."?>Ernst.<?oxy_comment_end?></fw>
</hi>
<pb facs="img:00000046" n="46"/>
<fw place="top" type="pageNum">40</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Wohl ſchwerlich. Ein ſo ungeheurer Staat
<lb/>wuͤrde keiner Verwaltung faͤhig ſeyn. Er muͤßte
<lb/>ſich alſo in mehrere kleine Staaten vertheilen,
<lb/>die alle nach den nehmlichen Geſetzen verwaltet
<lb/>wuͤrden.</p>
<p rendition="#ind">Wohl ſchwerlich. Ein ſo ungeheurer Staat wuͤrde keiner
<lb/>Verwaltung faͤhig ſeyn. Er muͤßte ſich alſo in mehrere
<lb/>kleine Staaten vertheilen, die alle nach den nehmlichen Ge⸗
<lb/>ſetzen verwaltet wuͤrden.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Das iſt: die Menſchen wuͤrden auch dann
<lb/>noch Deutſche und Franzoſen, Hollaͤnder und
<lb/>Spanier, Ruſſen und Schweden ſeyn; oder wie
<lb/>ſie ſonſt heiſſen wuͤrden.</p>
<p rendition="#ind">Das iſt: die Menſchen wuͤrden auch dann noch Deutſche
<lb/>und Franzoſen, Hollaͤnder und Spanier, Ruſſen und Schwe⸗
<lb/>den ſeyn; oder wie ſie ſonſt heiſſen wuͤrden.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1303,16 +1328,21 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nun da haben wir ja ſchon Eines. Denn
<lb/>nicht wahr, jeder dieſer kleinern Staaten haͤtte
<lb/>ſein eignes <choice>
<p rendition="#ind">Nun da haben wir ja ſchon Eines. Denn nicht wahr, je⸗
<lb/>der dieſer kleinern Staaten haͤtte ſein eignes <choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ntereſſe? und jedes Glied derſelben
<lb/>haͤtte das <choice>
</choice>ntereſſe?
<lb/>und jedes Glied derſelben haͤtte das <choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ntereſſe ſeines Staats?</p>
</choice>ntereſſe ſeines Staats? <hi rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch"
><?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T162002+0200" comment="s.o."?>Ernst.<?oxy_comment_end?></fw>
</hi>
<pb facs="img:00000047" n="47"/>
<fw place="top" type="pageNum">41.</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1323,13 +1353,11 @@
<p rendition="#ind">Dieſe verſchiedene <choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ntereſſe wuͤrden oͤfters in
<lb/>Colliſion kommen, ſo wie itzt: und zwey Glie⸗
<lb/>der aus zwey verſchiedenen Staaten wuͤrden ein⸗
<lb/>ander eben ſo wenig mit unbefangenem Gemuͤth
<lb/>begegnen koͤnnen, als itzt ein Deutſcher einem
<lb/>Franzoſen, ein Franzoſe einem Englaͤnder be⸗
<lb/>gegnet.</p>
</choice>ntereſſe wuͤrden oͤfters in Colliſion
<lb/>kommen, ſo wie itzt: und zwey Glieder aus zwey verſchiedenen
<lb/>Staaten wuͤrden einander eben ſo wenig mit unbefangenem
<lb/>Gemuͤth begegnen koͤnnen, als itzt ein Deutſcher einem Franzo⸗
<lb/>ſen, ein Franzoſe einem Englaͤnder begegnet.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1337,18 +1365,18 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Das iſt: wenn itzt ein Deutſcher einem
<lb/>Franzoſen, ein Franzoſe einem Englaͤnder, oder
<lb/>umgekehrt, begegnet, ſo begegnet nicht mehr
<lb/>ein bloſſer Menſch einem bloſſen Menſchen, die
<lb/>vermoͤge ihrer gleichen Natur gegen einander
<lb/>angezogen werden, ſondern ein ſolcher Menſch
<lb/>begegnet einem ſolchen Menſchen, die ihrer
<lb/>verſchiednen Tendenz ſich bewußt ſind, welches
<lb/>ſie gegen einander kalt, zuruͤckhaltend, miß⸗
<lb/>trauiſch macht, noch ehe ſie fuͤr ihre einzelne
<lb/>Perſon das geringſte mit einander zu ſchaffen
<lb/>und zu theilen haben.</p>
<p rendition="#ind">Das iſt: wenn itzt ein Deutſcher einem ´Franzoſen, ein
<lb/>Franzoſe einem Englaͤnder, oder umgekehrt, begegnet, ſo
<lb/>begegnet nicht mehr ein bloſſer Menſch einem bloſſen Men⸗
<lb/>ſchen, die vermoͤge ihrer gleichen Natur gegen einander
<lb/>angezogen werden, ſondern ein ſolcher Menſch begegnet
<fw place="bottom" type="catch">einem</fw>
<pb facs="img:00000048" n="48"/>
<fw place="top" type="pageNum">42.</fw>
<lb/>einem ſolchen Menſchen, die ihrer verſchiednen Tendenz
<lb/>ſich bewußt ſind, welches ſie gegen einander kalt, zuruͤck⸗
<lb/>haltend, mißtrauiſch macht, noch ehe ſie fuͤr ihre einzelne
<lb/>Perſon das geringſte mit einander zu ſchaffen und zu theilen haben.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1356,10 +1384,9 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nun ſo iſt es denn auch wahr, daß das Mit⸗
<lb/>tel, welches die Menſchen vereiniget, um ſie
<lb/>durch dieſe Vereinigung ihres Gluͤckes zu verſi⸗
<lb/>chern, die Menſchen zugleich trennet.</p>
<p rendition="#ind">Nun ſo iſt es denn auch wahr, daß das Mittel, welches die
<lb/>Menſchen vereiniget, um ſie durch dieſe Vereinigung ihres
<lb/>Gluͤckes zu verſichern, die Menſchen zugleich trennet.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1367,13 +1394,15 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Tritt einen Schritt weiter. Viele von den
<lb/>kleinern Staaten wuͤrden ein ganz verſchiedenes
<lb/>Klima, folglich ganz verſchiedene Beduͤrfniſſe
<lb/>und Befriedigungen, folglich ganz verſchiedene
<lb/>Gewohnheiten und Sitten, folglich ganz ver⸗
<lb/>ſchiedene Sittenlehren, folglich ganz verſchiedene
<lb/>Religionen haben. Meynſt du nicht?</p>
<p rendition="#ind">Tritt einen Schritt weiter. Viele von den kleinern Staaten
<lb/>wuͤrden ein ganz verſchiedenes Klima, folglich ganz <?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T162804+0200" comment="fraglich, ob tatsächlich Bindestrich nach Wortende"?>ver⸗<?oxy_comment_end?>
<fw place="bottom" type="catch">ſchiedene</fw>
<pb facs="img:00000049" n="49"/>
<fw place="top" type="pageNum">43</fw>
<lb/>ſchiedene Beduͤrfniſſe und Befriedigungen, folglich ganz
<lb/>verſchiedene Gewohnheiten und Sitten, folglich ganz verſchie⸗
<lb/>dene Sittenlehren, folglich ganz verſchiedene Religionen
<lb/>haben. Meynſt du nicht?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1381,8 +1410,8 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Die Menſchen wuͤrden auch dann noch Juden
<lb/>und Chriſten und Tuͤrken und dergleichen ſeyn.</p>
<p rendition="#ind">Die Menſchen wuͤrden auch dann noch Juden und Chriſten
<lb/>und Tuͤrken und dergleichen ſeyn.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1393,21 +1422,21 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Wuͤrden ſie das; ſo wuͤrden ſie auch, ſie
<lb/>moͤchten heiſſen, wie ſie wollten, ſich unter ein⸗
<lb/>ander nicht anders verhalten, als ſich unſere
<lb/>Chriſten und Juden und Tuͤrken von je her un⸗
<lb/>ter einander verhalten haben. Nicht als bloſſe
<lb/>Menſchen gegen bloſſe Menſchen; ſondern als
<lb/>ſolche Menſchen gegen ſolche Menſchen, die ſich
<lb/>einen gewiſſen geiſtigen Vorzug ſtreitig machen,
<lb/>und darauf Rechte gruͤnden, die dem natuͤrli⸗
<lb/>chen Menſchen nimmermehr einfallen koͤnnten.</p>
<p rendition="#ind">Wuͤrden ſie das; ſo wuͤrden ſie auch, ſie moͤchten heiſſen,
<lb/>wie ſie wollten, ſich unter einander nicht anders verhalten,
<lb/>als ſich unſere Chriſten und Juden und Tuͤrken von je her un⸗
<lb/>ter einander verhalten haben. Nicht als bloſſe Menſchen ge⸗
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw>
<pb facs="img:00000050" n="50"/>
<fw place="top" type="pageNum">44</fw>
<lb/>gen bloſſe Menſchen; ſondern als ſolche Menſchen gegen
<lb/>ſolche Menſchen, die ſich einen gewiſſen geiſtigen Vorzug
<lb/>ſtreitig machen, und darauf Rechte gruͤnden, die dem na⸗
<lb/>tuͤrlichen Menſchen nimmermehr einfallen koͤnnten.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Das iſt ſehr traurig; aber leider doch ſehr
<lb/>vermuthlich.</p>
<p rendition="#ind">Das iſt ſehr traurig; aber leider doch ſehr vermuthlich.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
......@@ -1415,11 +1444,10 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Denn allenfalls daͤchte ich doch, ſo wie du
<lb/>angenommen haſt, daß alle Staaten einerley
<lb/>Verfaſſung haͤtten, daß ſie auch wohl alle einer⸗
<lb/>ley Religion haben koͤnnten. Ja ich begreiffe
<lb/>nicht, wie einerley Staatsverfaſſung ohne einer⸗
<p rendition="#ind">Denn allenfalls daͤchte ich doch, ſo wie du angenommen
<lb/>haſt, daß alle Staaten einerley Verfaſſung haͤtten, daß
<lb/>ſie auch wohl alle einerley Religion haben koͤnnten. Ja ich be⸗
<lb/>greiffe nicht, wie einerley Staatsverfaſſung ohne einer⸗
<lb/>ley Religion auch nur moͤglich iſt.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
......@@ -1427,13 +1455,14 @@
<p rendition="#ind"><choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ch eben ſo wenig. — Auch nahm ich je⸗
<lb/>nes nur an, um deine Ausflucht abzuſchneiden.
<lb/>Eines iſt zuverlaͤſſig eben ſo unmoͤglich, als das
<lb/>andere. Ein Staat: mehrere Staaten. Meh⸗
<lb/>rere Staaten: mehrere Staatsverfaſſungen.
<lb/>Mehrere Staatsverfaſſungen: mehrere Religi⸗
<lb/>nen.</p>
</choice>ch eben ſo wenig. — Auch nahm ich jenes nur an, um
<fw place="bottom" type="catch">deine</fw>
<pb facs="img:00000051" n="51"/>
<fw place="top" type="pageNum">45</fw>
<lb/>deine Ausflucht abzuſchneiden. Eines iſt zuverlaͤſſig
<lb/>eben ſo unmoͤglich, als das andere. Ein Staat: mehrere Staat⸗
<lb/>en. Mehrere Staaten: mehrere Staatsverfaſſungen. Meh⸗
<lb/>rere Staatsverfaſſungen: mehrere Religionen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1441,31 +1470,31 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">So iſt es. — Nun ſieh da das zweyte Un⸗
<lb/>heil, welches die buͤrgerliche Geſellſchaft, ganz
<lb/>ihrer Abſicht entgegen, verurſacht. Sie kann
<lb/>die Menſchen nicht vereinigen, ohne ſie zu tren⸗
<lb/>nen; nicht trennen, ohne Kluͤfte zwiſchen ihnen
<lb/>zu befeſtigen, ohne Scheidemauern durch ſie hin
<lb/>zu ziehen.</p>
<p rendition="#ind">So iſt es. — Nun ſieh da das zweyte Unheil, welches die
<lb/>buͤrgerliche Geſellſchaft, ganz ihrer Abſicht entgegen, ver⸗
<lb/>urſacht. Sie kann die Menſchen nicht vereinigen, ohne ſie
<lb/>zu trennen; nicht trennen, ohne Kluͤfte zwiſchen ihnen zu
<lb/>befeſtigen, ohne Scheidemauern durch ſie hin zu ziehen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Und wie ſchrecklich dieſe Kluͤfte ſind! wie un⸗
<lb/>uͤberſteiglich oft dieſe Scheidemauern!</p>
<p rendition="#ind">Und wie ſchrecklich dieſe Kluͤfte ſind! wie unuͤberſteiglich
<lb/>oft dieſe Scheidemauern! <hi rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch">Falk.</fw>
</hi>
<pb facs="img:00000052" n="52"/>
<fw place="top" type="pageNum">46.</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Laß mich noch das dritte hinzufuͤgen. —
<lb/>Nicht genug, daß die buͤrgerliche Geſellſchaft
<lb/>die Menſchen in verſchiedene Voͤlker und Reli⸗
<lb/>gionen theilet und trennet. — Dieſe Trennung
<lb/>in wenige groſſe Theile, deren jeder fuͤr ſich
<lb/>ein Ganzes waͤre, waͤre doch immer noch beſ⸗
<lb/>ſer, als gar kein Ganzes. — Nein; die buͤrger⸗
<lb/>liche Geſellſchaft ſetzt ihre Trennung auch in
<lb/>jedem dieſer Theile gleichſam bis ins Unendli⸗
<lb/>che fort.</p>
<p rendition="#ind">Laß mich noch das dritte hinzufuͤgen. — Nicht genug, daß die
<lb/>buͤrgerliche Geſellſchaft die Menſchen in verſchiedene Voͤlker
<lb/>und Religionen theilet und trennet. — Dieſe Trennung in we⸗
<lb/>nige groſſe Theile, deren jeder fuͤr ſich ein Ganzes waͤre,
<lb/>waͤre doch immer noch beſſer, als gar kein Ganzes. — Nein;
<lb/>die buͤrgerliche Geſellſchaft ſetzt ihre Trennung auch
<lb/>in jedem dieſer Theile gleichſam bis ins Unendliche fort.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1473,25 +1502,25 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Oder meyneſt du, daß ein Staat ſich ohne
<lb/>Verſchiedenheit von Staͤnden denken laͤßt? Er
<lb/>ſey gut oder ſchlecht, der Vollkommenheit mehr
<lb/>oder weniger nahe: unmoͤglich koͤnnen alle Glie
<lb/>der deſſelben unter ſich das nehmliche Verhaͤlt⸗
<lb/>niß haben. — Wenn ſie auch alle an der Ge⸗
<lb/>ſetzgebung Antheil haben: ſo koͤnnen ſie doch
<lb/>nicht gleichen Antheil haben, wenigſtens nicht
<lb/>gleich unmittelbaren Antheil. Es wird alſo vor⸗
<lb/>nehmere und geringere Glieder geben. — Wenn
<lb/>Anfangs auch alle Beſitzungen des Staats un⸗
<lb/>ter ſie gleich vertheilet worden: ſo kann dieſe
<lb/>gleiche Vertheilung doch keine zwey Menſchen⸗
<lb/>alter beſtehen. Einer wird ſein Eigenthum beſ
<lb/>ſer zu nuzen wiſſen, als der andere. Einer
<lb/>wird ſein ſchlechter genutztes Eigenthum gleich⸗
<lb/>wol unter mehrere Nachkommen zu vertheilen
<lb/>haben, als der andere. Es wird alſo reichere
<lb/>und aͤrmere Glieder geben.</p>
<p rendition="#ind">Oder meyneſt du, daß ein Staat ſich ohne Verſchieden⸗
<lb/>heit von Staͤnden denken laͤßt? Er ſey gut oder ſchlecht,
<lb/>der Vollkommenheit mehr oder weniger nahe: unmoͤglich
<lb/>koͤnnen alle Glieder deſſelben unter ſich das nehmliche Ver
<lb/>haͤltniß haben. — Wenn ſie auch alle an der Geſetzgebung
<fw place="bottom" type="catch"
><?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T164347+0200" comment="fraglich, ob hier Bindestrich nach Silbenende"?>An⸗<?oxy_comment_end?></fw>
<pb facs="img:00000053" n="53"/>
<fw place="top" type="pageNum">47.</fw>
<lb/>Antheil haben: ſo koͤnnen ſie doch nicht gleichen Antheil ha⸗
<lb/>ben, wenigſtens nicht gleich unmittelbaren Antheil. Es
<lb/>wird alſo vornehmere und geringere Glieder geben. —
<lb/>Wenn Anfangs auch alle Beſitzungen des Staats unter
<lb/>ſie gleich vertheilet worden: ſo kann dieſe gleiche Verthei
<lb/>lung doch keine zwey Menſchenalter beſtehen. Einer wird
<lb/>ſein Eigenthum beſſer zu nuzen wiſſen, als der andere.
<lb/>Einer wird ſein ſchlechter genutztes Eigenthum gleichwol
<lb/>unter mehrere Nachkommen zu vertheilen haben, als der an⸗
<lb/>dere. Es wird alſo reichere und aͤrmere Glieder geben.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1499,18 +1528,22 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nun uͤberlege, wie viel Uebel es in der
<lb/>Welt wohl giebt, das in dieſer Verſchiedenheit
<lb/>der Staͤnde ſeinen Grund nicht hat.</p>
<p rendition="#ind">Nun uͤberlege, wie viel Uebel es in der Welt wohl
<lb/>giebt, das in dieſer Verſchiedenheit der Staͤnde ſei⸗
<lb/>nen Grund nicht hat. <hi rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch">Ernst.</fw>
</hi>
<pb facs="img:00000054" n="54"/>
<fw place="top" type="pageNum">48.</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Wenn ich dir doch widerſprechen könnte! —
<lb/>Aber was hatte ich fuͤr Urſache, dir uͤberhaupt
<lb/>zu widerſprechen? — Nun ja! die Menſchen
<lb/>ſind nur durch Trennung zu vereinigen! nur
<lb/>durch unaufhoͤrliche Trennung in Vereinigung
<lb/>zu erhalten! Das iſt nun einmal ſo. Das kann
<p rendition="#ind">Wenn ich dir doch widerſprechen könnte! — Aber was hatte
<lb/>ich fuͤr Urſache, dir uͤberhaupt zu widerſprechen? —
<lb/>Nun ja! die Menſchen ſind nur durch Trennung zu ver⸗
<lb/>einigen! nur durch unaufhoͤrliche Trennung in Ver⸗
<lb/>einigung zu erhalten! Das iſt nun einmal ſo. Das kann
<lb/>nun nicht anders ſeyn.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
......@@ -1519,32 +1552,32 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Alſo, was willſt du damit? Mir das buͤr⸗
<lb/>gerliche Leben dadurch verleiden? Mich wuͤn⸗
<lb/>ſchen machen, daß den Menſchen der Gedanke,
<lb/>ſich in Staaten zu vereinigen, nie moͤge gekom⸗
<lb/>men ſeyn?</p>
<p rendition="#ind">Alſo, was willſt du damit? Mir das buͤrgerliche Leben
<lb/>dadurch verleiden? Mich wuͤnſchen machen, daß den Menſchen
<lb/>der Gedanke, ſich in Staaten zu vereinigen, nie moͤge gekommen
<lb/>ſeyn?</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Verkennſt du mich ſo weit? — Wenn die
<lb/>buͤrgerliche Geſellſchaft auch nur das Gute haͤt⸗
<lb/>te, daß allein in ihr die menſchliche Vernunft
<lb/>angebauet werden kann: ich wuͤrde ſie auch bey
<p rendition="#ind">Verkennſt du mich ſo weit? — Wenn die buͤrgerliche Geſell⸗
<fw place="bottom" type="catch">ſchaft</fw>
<pb facs="img:00000055" n="55"/>
<fw place="top" type="pageNum">49</fw>
<lb/>ſchaft auch nur das Gute haͤtte, daß allein in ihr die menſch⸗
<lb/>liche Vernunft angebauet werden kann: ich wuͤrde ſie auch bey
<lb/>weit groͤſſern Uebeln noch ſegnen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Wer des Feuers genieſſen will, ſagt das
<lb/>Sprichwort, muß ſich den Rauch gefallen laſſen.</p>
<p rendition="#ind">Wer des Feuers genieſſen will, ſagt das Sprichwort, muß
<lb/>ſich den Rauch gefallen laſſen.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Allerdings! — Aber weil der Rauch bey
<lb/>dem Feuer unvermeidlich iſt: durfte man darum
<lb/>keinen Rauchfang erfinden? Und der den Rauch⸗
<lb/>fang erfand, war der darum ein Feind des
<lb/>Feuers? — Sieh, dahin wollte ich.</p>
<p rendition="#ind">Allerdings! — Aber weil der Rauch bey dem Feuer unver⸗
<lb/>meidlich iſt: durfte man darum keinen Rauchfang er⸗
<lb/>finden? Und der den Rauchfang erfand, war der darum
<lb/>ein Feind des Feuers? — Sieh, dahin wollte ich.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1555,11 +1588,12 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Das Gleichniß war doch ſehr paſſend. — —
<lb/>Wenn die Menſchen nicht anders in Staaten
<lb/>vereiniget werden konnten, als durch jene Tren⸗
<lb/>nungen: werden ſie darum gut, jene Tren⸗
<lb/>nungen?</p>
<p rendition="#ind">Das Gleichniß war doch ſehr paſſend. — — Wenn die Menſchen
<lb/>nicht anders in Staaten vereiniget werden konnten, als durch
<fw place="bottom" type="catch">jene</fw>
<pb facs="img:00000056" n="56"/>
<fw place="top" type="pageNum">50</fw>
<lb/>jene Trennungen: werden ſie darum gut, jene Trennungen?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1567,8 +1601,7 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Werden ſie darum heilig, jene Trennun⸗
<lb/>gen?</p>
<p rendition="#ind">Werden ſie darum heilig, jene Trennungen?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1576,8 +1609,7 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Daß es verboten ſeyn ſollte, Hand an ſie
<lb/>zu legen?</p>
<p rendition="#ind">Daß es verboten ſeyn ſollte, Hand an ſie zu legen?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1591,13 +1623,16 @@
<p rendition="#ind"><choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>n Abſicht, ſie nicht groͤſſer einreiſſen zu
<lb/>laſſen, als die Nothwendigkeit erfodert. <choice>
</choice>n Abſicht, ſie nicht groͤſſer einreiſſen zu laſſen, als die
<lb/>Nothwendigkeit erfodert. <choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>n
<lb/>Abſicht, ihre Folgen ſo unſchaͤdlich zu machen,
<lb/>als moͤglich.</p>
</choice>n Abſicht, ihre Folgen ſo unſchaͤd⸗
<lb/>lich zu machen, als moͤglich.
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</fw>
<pb facs="img:00000057" n="57"/>
<fw place="top" type="pageNum">51.</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1605,32 +1640,34 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Aber gebothen kann es doch auch nicht ſeyn;
<lb/>durch buͤrgerliche Geſetze nicht gebothen! —
<lb/>Denn buͤrgerliche Geſetze erſtrecken ſich nie uͤber
<lb/>die Grenzen ihres Staats. Und dieſes wuͤrde
<lb/>nun gerade auſſer den Grenzen aller und jeder
<lb/>Staaten liegen. — Folglich kann es nur ein
<lb/><hi rendition="#aq">Opus ſupererogatum</hi> ſeyn: und es waͤre blos zu
<lb/>wuͤnſchen, daß ſich die Weiſeſten und Beſten eines
<lb/>jeden Staats dieſem <hi rendition="#aq">Operi ſupererogato</hi>
freywil⸗
<lb/>lig unterzoͤgen.</p>
<p rendition="#ind">Aber gebothen kann es doch auch nicht ſeyn; durch
buͤrgerliche
<lb/>Geſetze nicht gebothen! — Denn buͤrgerliche Geſetze erſtrecken
<lb/>ſich nie uͤber die Grenzen ihres Staats. Und dieſes wuͤrde nun
<lb/>gerade auſſer den Grenzen aller und jeder Staaten lie⸗
<lb/>gen. — Folglich kann es nur ein <hi rendition="#aq">Opus
ſupererogatum</hi> ſeyn:
<lb/>und es waͤre blos zu wuͤnſchen, daß ſich die Weiſeſten und
<lb/>Beſten eines jeden Staats dieſem <hi rendition="#aq">Operi
ſupererogato</hi>
<lb/>freywillig unterzoͤgen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Blos zu wuͤnſchen; aber recht ſehr zu wuͤn⸗
<lb/>ſchen.</p>
<p rendition="#ind">Blos zu wuͤnſchen; aber recht ſehr zu wuͤnſchen.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind"><choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ch daͤchte! Recht ſehr zu wuͤnſchen, daß es
<lb/>in jedem Staate Maͤnner geben moͤchte, die
<lb/>uͤber die Vorurtheile der Voͤlkerſchaft hinweg
<lb/>waͤren, und genau wuͤßten, wo Patriotiſmus,
</choice>ch daͤchte! Recht ſehr zu wuͤnſchen, daß es in jedem Staate
<lb/>Maͤnner geben moͤchte, die uͤber die Vorurtheile der Voͤlker⸗
<fw place="bottom" type="catch">ſchaft</fw>
<pb facs="img:00000058" n="58"/>
<fw place="top" type="pageNum"
><?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T170413+0200" comment="bei der Zählung &lt;52&gt; übersprungen, stattdessen diese und die nachfolgende Seite beide mit &lt;53&gt; nummeriert"?>53</fw><?oxy_comment_end?>
<lb/>ſchaft hinweg waͤren, und genau wuͤßten, wo Patriotiſmus,
<lb/>Tugend zu ſeyn aufhoͤret.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
......@@ -1639,12 +1676,11 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Recht ſehr zu wuͤnſchen, daß es in jedem
<lb/>Staate Maͤnner geben moͤchte, die dem Vorur⸗
<lb/>theile ihrer angebohrnen Religion nicht unter⸗
<lb/>laͤgen; nicht glaubten, daß alles nothwendig
<lb/>gut und wahr ſeyn muͤſſe, was ſie fuͤr gut und
<lb/>wahr erkennen.</p>
<p rendition="#ind">Recht ſehr zu wuͤnſchen, daß es in jedem Staate Maͤnner ge⸗
<lb/>ben moͤchte, die dem Vorurtheile ihrer angebohrnen Religion
<lb/>nicht unterlaͤgen; nicht glaubten, daß alles nothwendig
<lb/>gut und wahr ſeyn muͤſſe, was ſie fuͤr gut und wahr
<lb/>erkennen.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1652,12 +1688,14 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Recht ſehr zu wuͤnſchen, daß es in jedem
<lb/>Staate Maͤnner geben moͤchte, welche buͤrger⸗
<lb/>liche Hoheit nicht blendet, und buͤrgerliche Ge⸗
<lb/>ringfuͤgigkeit nicht eckelt; in deren Geſellſchaft
<lb/>der Hohe ſich gern herablaͤßt, und der Geringe
<lb/>ſich dreiſt erhebet.</p>
<p rendition="#ind">Recht ſehr zu wuͤnſchen, daß es in jedem Staate Maͤnner ge⸗
<lb/>ben moͤchte, welche buͤrgerliche Hoheit nicht blendet, und buͤr⸗
<lb/>gerliche Geringfuͤgigkeit nicht eckelt; in deren Geſellſchaft
<fw place="bottom" type="catch">der</fw>
<pb facs="img:00000059" n="59"/>
<fw place="top" type="pageNum">53</fw>
<lb/>der Hohe ſich gern herablaͤßt, und der Geringe ſich dreiſt
<lb/>erhebet.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1669,24 +1707,28 @@
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Erfuͤllt? — Es wird freylich hier und da,
<lb/>dann und wann, einen ſolchen Mann geben.</p>
<p rendition="#ind">Erfuͤllt? — Es wird freylich hier und da, dann und wann,
<lb/>einen ſolchen Mann geben.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nicht blos hier und da; nicht blos dann
<lb/>und wann.</p>
<p rendition="#ind">Nicht blos hier und da; nicht blos dann und wann.</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Zu gewiſſen Zeiten, in gewiſſen Laͤndern auch
<lb/>mehrere.</p>
<p rendition="#ind">Zu gewiſſen Zeiten, in gewiſſen Laͤndern auch mehrere.</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Wie, wenn es dergleichen Maͤnner itzt uͤber⸗
<lb/>all gaͤbe? zu allen Zeiten nun ferner geben
<lb/>muͤßte?</p>
<p rendition="#ind">Wie, wenn es dergleichen Maͤnner itzt uͤberall gaͤbe? zu
allen
<lb/>Zeiten nun ferner geben muͤßte? <hi rendition="#u">
<fw place="bottom" type="catch"
><?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T171032+0200" comment="fraglich, ob Punkt hinter Figurenname"?>Ernst.<?oxy_comment_end?></fw>
</hi>
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<fw place="top" type="pageNum">54</fw>
</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1694,9 +1736,8 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Und dieſe Maͤnner nicht in einer unwirkſa⸗
<lb/>men Zerſtreuung lebten? nicht immer in einer
<lb/>unſichtbaren Kirche?</p>
<p rendition="#ind">Und dieſe Maͤnner nicht in einer unwirkſamen Zerſtreu⸗
<lb/>ung lebten? nicht immer in einer unſichtbaren Kirche?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1704,8 +1745,8 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Daß ich es kurz mache. — Und dieſe Maͤn⸗
<lb/>ner die Freymaͤurer waͤren?</p>
<p rendition="#ind">Daß ich es kurz mache. — Und dieſe Maͤnner die Frey
<lb/>maͤurer waͤren?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1713,11 +1754,13 @@
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Wie, wenn es die Freymaͤurer waͤren, die
<lb/>ſich mit zu ihrem Geſchaͤfte gemacht haͤtten,
<lb/>jene Trennungen, wodurch die Menſchen einan⸗
<lb/>der ſo fremd werden, ſo eng als moͤglich wie⸗
<lb/>der zuſammen zu ziehen?</p>
<p rendition="#ind">Wie, wenn es die Freymaͤurer waͤren, die ſich mit zu
<lb/>ihrem Geſchaͤfte gemacht haͤtten, jene Trennungen, wodurch
<lb/>die Menſchen einander ſo fremd werden, ſo eng als moͤg⸗
<fw place="bottom" type="catch">lich</fw>
<pb facs="img:00000061" n="61"/>
<fw place="top" type="pageNum">55.</fw>
<lb/>lich wieder zuſammen zu ziehen?</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
......@@ -1739,22 +1782,31 @@
<p rendition="#ind">Ah! verzeih! — <choice>
<orig>J</orig>
<reg>I</reg>
</choice>ch hatt es ſchon wieder
<lb/>vergeſſen, daß du von den Freymaͤurern wei⸗
<lb/>ter nichts hoͤren willſt — Dort winkt man uns
<lb/>eben zum Fruͤhſtuͤcke. Komm!</p>
</choice>ch hatt es ſchon wieder vergeſſen, daß
<lb/>du von den Freymaͤurern weiter nichts hoͤren willſt —
<lb/>Dort winkt man uns eben zum Fruͤhſtuͤcke. Komm!</p>
</sp>
<sp who="#Ernst">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Ernſt</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Nicht doch! — Noch einen Augenblick! —
<lb/>Die Freymaͤurer, ſagſt du —</p>
<p rendition="#ind">Nicht doch! — Noch einen Augenblick! — Die Freymaͤurer,
<lb/>ſagſt du —</p>
</sp>
<sp who="#Falk">
<speaker rendition="#c"><hi rendition="#u">Falk</hi>.</speaker>
<p rendition="#ind">Das Geſpraͤch brachte mich wider Willen auf
<lb/>ſie zuruͤck. Verzeih! — Komm! Dort, in der
<lb/>groͤſſern Geſellſchaft, werden wir bald Stoff zu
<lb/>einer tauglichern Unterredung ſinden. Komm!</p>
<p rendition="#ind">Das Geſpraͤch brachte mich wider Willen auf ſie zuruͤck.
<fw place="bottom" type="catch"
><?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T171506+0200" comment="fraglich, ob hier nach dem Wort ein Satzzeichen und wenn ja, welches (hinter dem ersten Wort auf der darauffolgenden Seite steht ein Ausrufezeichen)
"?>Verzeih!<?oxy_comment_end?></fw>
<pb facs="img:00000062" n="62"/>
<fw place="top" type="pageNum">56.</fw>
<lb/>Verzeih! — Komm! Dort, in der groͤſſern Geſellſchaft, wer⸗
<lb/>den wir bald Stoff zu einer tauglichern Unterredung ſin⸗
<lb/>den. Komm!
<fw place="bottom" type="catch"
><?oxy_comment_start author="marieh24" timestamp="20250502T171737+0200" comment="typographisch hervorgehoben "?>Drittes<?oxy_comment_end?></fw>
<pb facs="img:00000063" n="63"/>
<fw place="top" type="pageNum">57.</fw>
</p>
</sp>
</div>
<div n="3" subtype="gespraech" type="scene">
......
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