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Jonathan Schimpf authoredJonathan Schimpf authored
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<title>
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<title level="a"><quote>Newe landte</quote> in der historischen
Sprachwissenschaft: Ein Beitrag zur Druckersprache der Nürnberger Offizin
Georg Stüchs auf Grundlage der Digitaledition Paesi novamente retrovati -
Newe unbekanthe landte</title>
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<forename>Norbert</forename>
<surname>Ankenbauer</surname>
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<email>norbert.ankenbauer@gmx.de</email>
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<orgName>Universidade Federal de Minas Gerais, Belo
Horizonte/Brasilien</orgName>
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<idno type="doi">10.17175/sb002_009</idno>
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<date when="2018-03-15">15.03.2018</date>
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<title level="j">Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften</title>
<title level="m">Sonderband: Digitale Metamorphose. Digital Humanities und
Editionswissenschaft</title>
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<orgName>Deutsches Literatur Archiv Marbach</orgName>
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<orgName>Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel</orgName>
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<resp>Publiziert von</resp>
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<resp>Transformation der Word Vorlage nach TEI</resp>
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<forename>Timo</forename>
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<resp>Übersetzung des Abstract ins Englische</resp>
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<p>Available at <ref target="http://www.zfdg.de"
>http://www.zfdg.de</ref></p>
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<edition>Elektronische Ausgabe nach TEI P5</edition>
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<!-- Publikationsangaben zum Sonderband-->
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<date when="2018-03-15">15.03.2018</date>
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<p> Sofern nicht anders angegeben </p>
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<availability status="free">
<p> Available at <ref target="workID">http://www.zfdg.de"> (c) Forschungsverbund
MWW</ref>
</p>
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<p>Ausgewählte Beiträge der Tagung 2015 an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel im
Rahmen des Forschungsverbundes Marbach Weimar Wolfenbüttel</p>
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<!-- Angaben zur Enstehung des Textes -->
<editorialDecl>
<p>Transformation der WORD-Vorlage nach XML/TEI-P5 durch Apache TIKA 1.7 und XSLT</p>
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<editorialDecl>
<p xml:lang="de">Lektorat des Textes durch die Redaktion.</p>
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<p>Medienrechte liegen bei den Autoren</p>
</editorialDecl>
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<p>All links checked<date when="2018">07.03.2018</date></p>
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<creation>Einreichung für den Sonderband 2 der Zeitschrift für digitale
Geisteswissenschaften</creation>
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<language ident="de">Text in Deutsch</language>
<language ident="en">Abstract in English</language>
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<!-- Verschlagwortung -->
<!-- tadriah durch die Redaktion -->
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<term>Edition<ref target="4132033-5"/></term>
<term>Historische Sprachwissenschaft<ref target="4127276-6"/></term>
<term>Reisebericht<ref target="4076645-7"/></term>
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<!-- Angaben zur vorliegenden Version -->
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<change><!-- Each change should include @who and @when as well as a brief note on what was done. --></change>
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<text>
<body>
<div>
<div type="abstract">
<argument xml:lang="de">
<p>Anhand einer Untersuchung zur Graphie eines Drucks der Offizin Georg Stüchs von
1508 wird in diesem Beitrag exemplarisch aufgezeigt, wie sich moderne digitale
Editionen für die sprachhistorische Forschung nutzen lassen. Die Analyse
konzentriert sich dabei, nach einem Überblick über den Lettern-/Graphenbestand
des Drucks und verwendete Abbreviaturen, auf folgende Aspekte: die Graphie der
Diphthonge und von /œ, ø:/ und /ʏ, y:/, Schreibvarianten für /ɪ, i:/, /ʊ, u:/,
/f/ und /t/, die Verteilung der Lettern <S, ſ, ß, s> sowie die
Großschreibung von Substantiven. Durch einen Vergleich der in der Anthologie
enthaltenen <title type="desc">[A]bschrieffte eines Sandtbriefes</title> mit einem
zeitnah erschienenen eigenständigen Druck des gleichen Textes, der ebenfalls
Georg Stüchs zugeschrieben wird, wird weiterhin der Frage nachgegangen,
inwieweit bzgl. der Sprache einer Druckwerkstatt mit Homogenität gerechnet
werden kann.</p>
</argument>
<argument xml:lang="en">
<p>Using an examination of the orthography of a print by the printer Georg Stüchs
from 1508, this paper demonstrates how modern digital editions can be used for
historio-linguistic research. After an overview of the letters/graphemes and
abbreviations used by the print shop, this analysis concentrates on the
following aspects: the spelling of diphthongs and of /œ, ø:/ und /ʏ, y:/;
writing variations for /ɪ, i:/, /ʊ, u:/, /f/ und /t/; the distribution of the
letters <S, ſ, ß, s>; and the capitalization of nouns. By comparing the
text <title type="desc">[A]bschrieffte eines Sandtbriefes</title> with a
contemporary print of the same text published independently, also attributed to
Georg Stüchs, this paper explores the extent to which the language of a
printer’s workshop can be considered homogeneous.</p>
</argument>
</div>
<div type="chapter">
<head>1. Einleitung</head>
<div>
<head>1.1 Digitaleditionen als Grundlage historischer Sprachwissenschaft</head>
<p>Die Aussagekraft jeglicher linguistischen Forschung steht und fällt mit der
Größe und Qualität des zugrunde liegenden Textkorpus. In der historischen
Sprachwissenschaft ergaben sich diesbezüglich bisher grundlegende methodische
Probleme dadurch, dass häufig auf Editionen zurückgegriffen werden musste, bei
denen die Herausgeber in unterschiedlichem Maße sprachliche Änderungen am
Ausgangstext vorgenommen hatten.<note type="footnote"> Vgl. <ref
type="bibliography" target="#wegera_augen_2015">Wegera 2015</ref>, S.
77–78.</note> Hinzu kam die oft überschaubare Datenbasis einschlägiger
Forschungsarbeiten.</p>
<p>Heutzutage ist die linguistische Analyse großer Textmengen zwar vergleichsweise
einfach zu leisten, es mangelt jedoch oft an ausreichend originalgetreu
edierten Texten, um verlässliche Ergebnisse sicherstellen zu können. Mit der
Digitalisierung gedruckter Texteditionen kann zwar die verfügbare Datenbasis
erheblich erweitert werden, das Problem der sprachlich nivellierenden
Abweichungen im Vergleich zum Original bleibt dabei jedoch weiterhin
bestehen.</p>
<p>Jüngere digitale Editionen schaffen hier Abhilfe: Da Restriktionen im Hinblick
auf den Umfang und mögliche Annotationen im Vergleich zu gedruckten Editionen
entfallen, kann durch entsprechende Gestaltung der Transkriptionen
gewährleistet werden, dass beliebig viele mehr oder weniger originalgetreue
Versionen des Textes nebeneinander gestellt werden können. Zudem ist im
Zweifelsfall stets der direkte Zugriff auf das Digitalisat des Ausgangstextes
möglich. </p>
<p>In diesem Beitrag sollen anhand einer Untersuchung zur Graphie eines
frühneuhochdeutschen Drucks auf Grundlage der digitalen Edition <bibl>
<title type="desc">Paesi novamente retrovati - Newe unbekanthe
landte</title>
</bibl> exemplarisch die Möglichkeiten für quantitativ ausgerichtete
Forschungsarbeiten in der historischen Sprachwissenschaft auf Grundlage
moderner digitaler Editionen aufgezeigt werden. </p>
</div>
<div type="subchapter">
<head>1.2 Paesi novamente retrovati - Newe unbekanthe landte. Eine digitale
Edition früher Entdeckerberichte</head>
<p>Im Rahmen der Reihe <bibl>
<title type="desc">Editiones Electronicae Guelferbytanae</title>
</bibl> wurden die <bibl>
<title type="desc">Paesi Novamente retrovati. Et Novo Mondo da Alberico
Vesputio Florentino intitulato</title></bibl>, eine 1507 in Vicenza
erschienene Anthologie früher Entdeckerberichte, sowie ihre bereits 1508
gedruckten Übersetzungen ins Lateinische, Frühneuhochdeutsche und
Niederdeutsche herausgegeben. Neben den Faksimiles aller vier Texte liegen für
den italienischen Ausgangstext sowie die frühneuhochdeutsche Übersetzung
Transkriptionen im XML (TEI-P5)-Format vor, die bewusst so gestaltet wurden,
dass sowohl eine weitestgehend originalgetreue als auch eine leicht
modernisierte Version verfügbar sind. Eine frühere Fassung der Transkription
des italienischen Textes wurde bereits für eine linguistische Analyse der
sprachlichen Merkmale der Editio princeps herangezogen.<note type="footnote">
Vgl. <ref type="bibliography" target="#ankenbauer_meer_2010">Ankenbauer
2010</ref>, S. 61–69, 319–335.</note>
<graphic xml:id="sprachwissenschaft_2017_001"
url=".../medien/sprachwissenschaft_2017_001.jpg">
<desc>
<ref target="#abb1">Abb. 1: </ref>Titelblatt - <title type="desc">Newe
vnbekanthe landte</title>. HAB-Signatur: A: 156.10 Quod. 2° (2).
Digitalisat-PURL: <ref type="extern"
target="http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm?image=00001"
>http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm?image=00001</ref><ref
type="graphic" target="sprachwissenschaft_001"/></desc>
</graphic></p>
<p>Die Anthologie umfasst Reiseberichte verschiedener Autoren, u. a. von Alvise Da
Mosto und Amerigo Vespucci, und bietet einen Überblick über die portugiesischen
und spanischen Entdeckungsfahrten des Zeitraums 1455 bis 1504. Die
frühneuhochdeutsche Übersetzung, die auf den Nürnberger Arzt Jobst Ruchamer
zurückgeht, wurde 1508 von Georg Stüchs mit dem Titel <bibl>
<title type="desc">Newe unbekanthe landte Und ein newe weldte in kurtz
verganger zeythe erfunden</title>
</bibl> (im weiteren Text mit NUL abgekürzt) gedruckt. Neben der Übersetzung
enthält das Werk ein einleitendes Vorwort von Jobst Ruchamer, der Übersetzung
selbst folgt im Anschluss als Kapitel 143 noch die <bibl>
<title type="desc">[A]bschrieffte eines Sandtbriefes</title>
</bibl> des portugiesischen Königs Emanuel I. vom 12. Juni 1508 an Papst Julius
II. sowie eine kurze Nachricht zum Auslaufen einer portugiesischen Flotte, die
auf den Brief eines Kaufmanns vom 24. Juli 1508 aus Lissabon zurückgeht. Dieser <bibl>
<title type="desc">Sandtbrief</title>
</bibl> und die anschließende Meldung liegen auch als gesonderter Druck
vor.<note type="footnote"> Vgl. <ref type="bibliography"
target="#ankenbauer_meer_2010">Ankenbauer 2010</ref>, S. 51–52,
70–72.</note>
</p>
</div>
<div type="subchapter">
<head>1.3 Korpus und Hilfsmittel</head>
<p><graphic xml:id="sprachwissenschaft_2017_002"
url=".../medien/sprachwissenschaft_2017_002.jpg">
<desc>
<ref target="#abb2">Abb. 2: </ref>Analyse mit dem Konkordanzprogramm
AntConc (Version 3.4.4w)<ref type="graphic"
target="sprachwissenschaft_002"/>
</desc>
</graphic></p><p>Grundlage der Analyse ist die in der o. g. digitalen Edition
enthaltene Transkription der <bibl>
<title type="desc">Newe[n] unbekanthe[n] landte […]</title>
</bibl> (im weiteren Text steht NUL1 für die dort verfügbare engere, NUL2 für
die weitere Transkription)<note type="footnote"> Zur Transkription vgl. <ref
type="bibliography" target="#ankenbauer_paesi_2012">Ankenbauer
2012</ref>, editorische Hinweise. </note> sowie eine eigens, ebenfalls im
Format XML (TEI-P5) erstellte Transkription des Drucks <bibl>
<title type="desc">Ein abschrifft eines ſandtbriefes</title>
</bibl> (mit ASB abgekürzt). Soweit nichts Gegenteiliges vermerkt, liegen der
Auswertung jeweils die HTML-Dateien, die mit den frei verfügbaren XML- und
XSL-Dateien erzeugt wurden, zu Grunde.<note type="footnote"> Die HTML-Fassung
hat den Vorteil, dass sie über die Suchfunktion von Browsern oder
entsprechender Erweiterungen unmittelbar durchsucht werden kann, so dass
Analyseergebnisse leicht anhand der frei verfügbaren Digitaledition
nachvollzogen werden können und Textbeispiele leicht auffindbar sind. Der
Nachteil besteht darin, dass Suchergebnisse bei AntConc teilweise der
Bereinigung textfremder Elemente aus Kopf- und Fußzeile etc. bedürfen.
</note> Die NUL-Transkription weist mehr als 9.000 ›word types‹ mit mehr als
88.200 ›word tokens‹ auf;<note type="footnote"> Unter ›word type‹ versteht man
eine bestimmte graphische Wortform, unter ›word token‹ den konkreten Beleg,
d. h. in einem Text ist ein bestimmter ›word type‹ mit einem oder mehreren
›word token(s)‹ vertreten.</note> unbereinigt sind es 9.534 ›word types‹ und
88.966 ›word tokens‹.<note type="footnote"> Von den auf Basis der
NUL2-HTML-Datei ermittelten ›word types‹ und ›word tokens‹ sind z. B. 128
mit Buchstaben beginnende Seitenangaben (Suchanfrage (Regex):
<quote>[A-Za-z][0-9][rv]</quote>) sowie 553 römische Zahlen (Suchanfrage:
<quote>.i|.v|.x|.l|.c|.m</quote>) in Abzug zu bringen.</note> Für die
ASB-Fassungen umfasst der Text mehr als 800 ›word types‹mit mehr als 2.100
›word tokens‹; unbereinigt ergeben sich für die Anthologie-Version 870 ›word
types‹ bzw. 2.190 ›word tokens‹, für den eigenständigen Druck 842 ›word types‹
bzw. 2.167 ›word tokens‹.<note type="footnote"> Grundlage war jeweils die mit
dem leicht modifizierten NUL-XSL-Skript erstellte modernisierte
Fassung.</note>
</p>
<p>Zur statistischen Auswertung wurde das frei verfügbare Konkordanzprogramm <hi
rend="italic">AntConc</hi> (Version 3.4.4w)<note type="footnote">
<ref type="bibliography" target="#anthony_antconc_2014">Anthony 2014</ref>.
</note> verwendet. Bei der Darstellung von Suchanfragen werden im weiteren Text
die dortigen Platzhalter (›wildcards‹) wie folgt angegeben: <quote>*</quote>
für beliebig viele Zeichen, <quote>?</quote> für genau ein Zeichen und
<quote>+</quote> für optional ein oder kein Zeichen; bei der Suchanfrage
verwendete Leerzeichen (›whitespace‹) werden in diesem Beitrag mit Unterstrich
(<quote>_</quote>) dargestellt.</p>
<p>Generell wurde bei der Auswahl der Suchbegriffe auf eine hohe Frequenz Wert
gelegt, um Fehlschlüsse auf Grundlage von Druckfehlern etc. auszuschließen. Da
das Korpus nicht lemmatisiert ist, konnten allerdings zuweilen eigentlich
naheliegende Suchanfragen nicht berücksichtigt werden, da eine Bereinigung
homographer Formen bei sehr hohen Belegzahlen nicht realisierbar war.</p>
</div>
</div>
<div type="chapter">
<head>2. Die Sprache der NUL: <quote>deutſche ſprache</quote> - <quote><hi
rend="latin">hochduͤdesch</hi></quote></head>
<p>Jobst Ruchamer, der Übersetzer der NUL, schreibt in seinem Vorwort, ein Freund
habe ihn gebeten, die italienische (<quote>in welliſcher ſprache
gemachte</quote>)<note type="footnote"> Vgl. <ref type="bibliography"
target="#montalboddo_lande_1508a">Montalboddo 1508a</ref>, Fol. a1.</note>
Vorlage <quote>in deutſche ſprache zu bryngen</quote>, auch an weiteren Stellen
ist mehrmals von Deutsch als Zielsprache der Übersetzung die Rede.<note
type="footnote"> Vgl. <ref type="bibliography"
target="#montalboddo_lande_1508a">Montalboddo 1508a</ref>, Fol. d3, e6, i2,
i5, l4.</note> Der Lübecker Henning Ghetelen, der nur wenig später das Werk ins
Niederdeutsche übertrug, erläutert in seinem Vorwort, Ruchamer habe ins <hi
rend="latin"><quote>hochduͤdesch</quote></hi> übersetzt, er nun aber das
Hochdeutsche wiederum in seine Muttersprache, wie sie in den Hansestädten etc.
üblich sei.<note type="footnote"> Vgl. <ref type="bibliography"
target="#montalboddo_lande_1508b">Montalboddo 1508b</ref>, Fol. a1,
l4.</note> Zeitgenössisch wird unser Ausgangstext also als Hochdeutsch
angesehen.<graphic xml:id="sprachwissenschaft_2017_003"
url=".../medien/sprachwissenschaft_2017_003.jpg">
<desc>
<ref target="#abb3">Abb 3: </ref> Kolophon - <title type="desc">Newe
vnbekanthe landte</title>. HAB-Signatur: A: 156.10 Quod. 2° (2).
Digitalisat-PURL: <ref type="extern"
target="http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm?image=00128"
>http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm?image=00128</ref><ref
type="graphic" target="#sprachwissenschaft_2017_003"/></desc>
</graphic></p>
<p>Sowohl Jobst Ruchamer als auch der Buchdrucker Georg Stüchs waren Nürnberger:
Ruchamers Vater hatte bereits 1464 das Bürgerrecht der Stadt erworben, Georg
Stüchs wurde 1484 Nürnberger Bürger; nach eigenen Angaben stammte Stüchs aber
ursprünglich aus Sulzbach in der Oberpfalz.<note type="footnote"> Vgl. <ref
type="bibliography" target="#ankenbauer_meer_2010">Ankenbauer 2010</ref>, S.
71–73; <ref type="bibliography" target="#baumann_druckerei_1954">Baumann
1954</ref>, S. 122.</note> Der Druckort Nürnberg wird innerhalb des
Frühneuhochdeutschen dem Ostfränkischen zugerechnet, je nach Ansatz wird diese
Varietät innerhalb des Ostoberdeutschen oder Nordoberdeutschen angesiedelt.<note
type="footnote"> Vgl. <ref type="bibliography"
target="#hartweg_fruehneuhochdeutsch_2005">Hartweg / Wegera 2005</ref>, S.
30–32, 97. </note> Es ist jedoch grundsätzlich fraglich, wie stark der Einfluss
der zeitgenössisch lokalen Varietät des Druckorts auf die Sprache des einzelnen
Drucks bzw. der Druckwerkstatt war, da weitere Einflussfaktoren zu bedenken
sind:<note type="footnote"> Vgl. <ref type="bibliography"
target="#behr_tradierung_2010">Behr / Habermann 2010</ref>, S.
304–306.</note> Zum einen ist über die Herkunft der evtl. unmittelbar am Druck
beteiligten Personen, wie z. B. der Setzer und Korrektoren, häufig, wie auch bzgl.
des hier untersuchten Drucks, bislang nichts bekannt. Gerade diese individuellen
Setzersprachen könnten aber für die Varianz innerhalb eines Drucks oder im
Hinblick auf die Druckersprache einer Offizin ausschlaggebend sein.<note
type="footnote"> Vgl. <ref type="bibliography" target="#behr_buchdruck_2014"
>Behr 2014</ref>, S. 23–24, 28–29.</note> Zum anderen lässt die Tatsache,
dass Stüchs das Werk noch im gleichen Jahr ebenfalls in Nürnberg in
niederdeutscher Übersetzung druckte,<note type="footnote"> Vgl. <ref
type="bibliography" target="#ankenbauer_meer_2010">Ankenbauer 2010</ref>, S.
58–59, 316.</note> vermuten, dass die Vermarktung im gesamten hoch- und
niederdeutschen Sprachraum anvisiert war, was gegen eine regional markierte
Sprache sprechen dürfte.</p>
<div type="subchapter">
<head>2.1 Zur Graphie des Drucks</head>
<p>Da die von der jeweiligen Druckwerkstatt verwendeten Typen bzw. das
Letter-Inventar einen direkten Einfluss auf die Graphie und somit auch auf
eventuell ermittelbare Regularitäten und Varianten haben,<note type="footnote">
Vgl. <ref type="bibliography" target="#behr_buchdruck_2014">Behr 2014</ref>,
S. 85–86.</note> hier zunächst eine Übersicht der in den NUL verwendeten
Lettern bzw. Graphen:<note type="footnote"> Bei der in der Digitaledition
verfügbaren engeren Transkription (NUL1) wurden alle Lettern bis auf das
<quote>Runde-r</quote> entsprechend transkribiert.</note>
</p>
<p>Minuskeln: <hi rend="latin"><a, b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, l, m, n, o, ,
p, q, r, ꝛ, s, ſ, ß, t, u, uͤ, v, w, x, y, z></hi>
</p>
<p>Majuskeln: <A, B, C, D, E, F, G, H, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, V, W,
X, Z> </p>
<p>Initialen: <A, B, D, E, G, I, M, N, S, U, Z> </p>
<p>Den Minuskeln <i, j> und <u, v> steht jeweils nur eine Majuskel,
<J> und <V>, gegenüber, bei den Initialen <I> und eine
Letter, die eher <U> als <V> ähnelt; auch die entsprechende Letter,
die auf dem Titelblatt und den größer gesetzten Anfängen der
Kapitelüberschriften erscheint, könnte man als <U> statt als <V>
lesen. Für /œ, ø:/ und /ʏ, y:/ finden nur bei den Minuskeln eigene Lettern
Verwendung. Für den A-Umlaut wird keine eigene Letter verwendet, der
entsprechende Laut wird phonologisch mit <e> (z. B. <handt> -
<hende>) wiedergegeben.</p>
<p>Abbreviaturen und ihre Auflösungen:</p>
<p>Nasalstrich: <hi rend="latin">ā (am, an), ē (em, en), ī (in), ō (om, on), ū
(um, un), (mm), (nn, en)</hi></p>
<p>Abweichende Auflösungen: <hi rend="latin">D (Domin[…]: Dominicus, dominica),
v (vnd)</hi></p>
<p>Weitere: d̕ (der), <hi rend="latin">⁊ (etc.), v̉ (ver)</hi></p>
<p>Hier eine Übersicht zur Frequenz der einzelnen Abbreviaturen und ihrer
Auflösungen:<note type="footnote"> Grundlage war die XML-Datei (Tags nicht
ausgeblendet), Suchbegriff (Regex):
<quote><abbr>ā</abbr><expan>am</quote> etc.</note>
</p>
<table>
<row>
<cell>ā</cell>
<cell>am</cell>
<cell>15</cell>
<cell/>
<cell><hi rend="latin"></hi></cell>
<cell>mm</cell>
<cell>56</cell>
</row>
<row>
<cell>ā</cell>
<cell>an</cell>
<cell>521</cell>
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<cell><hi rend="latin">n̄</hi></cell>
<cell>nn</cell>
<cell>508</cell>
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<row>
<cell>ē</cell>
<cell>em</cell>
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<cell><hi rend="latin">n̄</hi></cell>
<cell>en</cell>
<cell>23</cell>
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<row>
<cell>ē</cell>
<cell>en</cell>
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<cell><hi rend="latin">n̄</hi></cell>
<cell>omin</cell>
<cell>5</cell>
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<cell>ī</cell>
<cell>im</cell>
<cell>0</cell>
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<cell><hi rend="latin">n̄</hi></cell>
<cell>nd</cell>
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<cell>ī</cell>
<cell>in</cell>
<cell>4</cell>
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<cell>d̕</cell>
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<cell>ō</cell>
<cell>om</cell>
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<cell>etc.</cell>
<cell>16</cell>
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<cell>ō</cell>
<cell>on</cell>
<cell>549</cell>
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<cell><hi rend="latin">v̉</hi></cell>
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<cell>ū</cell>
<cell>um</cell>
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<cell>ū</cell>
<cell>un</cell>
<cell>187</cell>
<cell/>
</row>
</table>
</div>
<div type="subchapter">
<head>2.2 Laut-Buchstaben-Beziehungen</head>
<p>Im Hinblick auf die Laut-Buchstaben-Beziehungen wurden folgende Phänomene
untersucht:<note type="footnote"> Zum Phonemsystem des Frühneuhochdeutschen
vgl. <ref type="bibliography" target="#behr_buchdruck_2014">Behr 2014</ref>,
S. 87.</note>
</p>
<list type="unordered">
<item>die Verschriftlichung der Diphthonge /ae, ao, oe/,</item>
<item>die Graphie von /œ, ø:/ und /ʏ, y:/,</item>
<item>die Schriftvarianten für /ɪ, i:/ und /ʊ, u:/,</item>
<item>die Verteilung von <f> und <v> für /f/,</item>
<item>die Distribution von <ſ, ſſ, ß, s>,</item>
<item>sowie die von <t, th, dt> für /t/.</item>
</list>
</div>
<div type="subchapter">
<head>2.2.1 Die Diphthonge</head>
<p>/ae/ - <ai, ay, ei, ey> </p>
<p>Für die Schreibung des Diphthongs /ae/ sind vier Schreibvarianten zu
verzeichnen, deren Verteilung von mehreren Faktoren abhängig ist:
Stellungsbedingt dominieren im absoluten Auslaut die Varianten <ay, ey>.
Bei den meisten Morphemen bzw. Wortformen<note type="footnote"> In diesem
Beitrag werden Morpheme gegebenenfalls in {} angegeben, um deutlich zu
machen, dass nicht nur Wortformen bzw. Schreibvarianten eines Wortes,
sondern auch Wortbildungen mit dem entsprechenden Morphem berücksichtigt
wurden.</note> ist <ey> die Leitvariante, bei einigen wenigen, aber
hochfrequenten Morphemen bzw. Wörtern hingegen ist <ei> eindeutig die
Hauptform, so z. B. beim unbestimmten Artikel bzw. Zahlwort <ein, eins>
und dem Verb <sein>. Eine starke Konkurrenz von <ay> zu <ey>
lässt sich beim Derivationssuffix {-erley} sowie dem Zahlwort <zway> und
entsprechenden Wortbildungen belegen. Sonst ist <ay> nur bei einzelnen
Lexemen, so z. B. beim Verb <maynen> (›meinen‹) und Derivaten,
Leitvariante.</p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>; bei den
Suchbegriffen sind alle Varianten entsprechend abzufragen, also z. B.
<quote>*erey</quote>, <quote>*eray</quote>, <quote>*erei</quote>,
<quote>*erai</quote>.</note>
</cell>
<cell> <ey> </cell>
<cell> <ay> </cell>
<cell> <ei> </cell>
<cell> <ai> </cell>
<cell>Bereinigungen</cell>
</row>
<row>
<cell>{-erey}</cell>
<cell>*erey</cell>
<cell>26</cell>
<cell>0</cell>
<cell>0</cell>
<cell>0</cell>
<cell>*eray: 1-1 (kein Suffix)</cell>
</row>
<row>
<cell>{-erley}</cell>
<cell>*erley</cell>
<cell>61</cell>
<cell>52</cell>
<cell>3</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{-keyt}</cell>
<cell>*keyt*</cell>
<cell>66</cell>
<cell>28</cell>
<cell>6</cell>
<cell>8</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{-heyt}</cell>
<cell>*heyt*</cell>
<cell>69</cell>
<cell>12</cell>
<cell>18</cell>
<cell>3</cell>
<cell>*hayt*: 17-5 (2 <quote>ſchayt*</quote>, 3 <quote>hayt+er*</quote>) </cell>
</row>
<row>
<cell>allein</cell>
<cell>allein+</cell>
<cell>12</cell>
<cell>0</cell>
<cell>34</cell>
<cell>3</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>bey</cell>
<cell>bey</cell>
<cell>344</cell>
<cell>0</cell>
<cell>19</cell>
<cell>0</cell>
<cell>bey: 345-1 (<quote>bey-|</quote>)</cell>
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<row>
<cell>{drey-}</cell>
<cell>drey*</cell>
<cell>180</cell>
<cell>0</cell>
<cell>7</cell>
<cell>0</cell>
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<cell>ein, eins</cell>
<cell>ein|eins</cell>
<cell>46</cell>
<cell>0</cell>
<cell>1094</cell>
<cell>3</cell>
<cell>
<p>ein|eins: 1099-5 (<quote>ein(-)|</quote>); </p>
<p>ain: 4-1(<quote>ain-|</quote>)</p>
</cell>
</row>
<row>
<cell>{-gleych-}</cell>
<cell>*gleych*</cell>
<cell>121</cell>
<cell>1</cell>
<cell>107</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>kein</cell>
<cell>kein++|keins</cell>
<cell>53</cell>
<cell>9</cell>
<cell>74</cell>
<cell>29</cell>
<cell>kein++|keins: 75-1 (<quote>keiner-|</quote>)</cell>
</row>
<row>
<cell>kleyn</cell>
<cell>kleyn++</cell>
<cell>48</cell>
<cell>14</cell>
<cell>44</cell>
<cell>20</cell>
<cell/>
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<row>
<cell>meyl</cell>
<cell>meyl++</cell>
<cell>190</cell>
<cell>2</cell>
<cell>2</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>
<p>mein</p>
<p>(Possessiv)</p>
</cell>
<cell>mein++</cell>
<cell>33</cell>
<cell>0</cell>
<cell>43</cell>
<cell>1</cell>
<cell>
<p>meyn++: 37-4 (Verb); </p>
<p>mayn++: 11-11 (Verb);</p>
<p>main++: 4-3 (Verb)</p>
</cell>
</row>
<row>
<cell>maynen (Verb)</cell>
<cell>mayne*|maynt*</cell>
<cell>6</cell>
<cell>28</cell>
<cell>2</cell>
<cell>5</cell>
<cell>
<p>meyne*|meynt*: 33-27 (Possessiv); mayne*|maynt*: 31-3
(<quote>ver-|maynte(n)</quote>);</p>
<p>meine*|meint*: 32-30 (Possessiv);</p>
<p>maine*|maint*: 6-1 (Possessiv)</p>
</cell>
</row>
<row>
<cell>maynung</cell>
<cell>mayn?+g*</cell>
<cell>2</cell>
<cell>6</cell>
<cell>0</cell>
<cell>6</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>reych</cell>
<cell>reych*</cell>
<cell>86</cell>
<cell>1</cell>
<cell>37</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>
<p>ſein++</p>
<p>(Verb, Poss.)</p>
</cell>
<cell>ſein++</cell>
<cell>115</cell>
<cell>0</cell>
<cell>955</cell>
<cell>0</cell>
<cell>unbereinigt</cell>
</row>
<row>
<cell>ſein (Verb)</cell>
<cell>ſein die|sein vnd</cell>
<cell>3</cell>
<cell>0</cell>
<cell>83</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>ſein (Possessiv)</cell>
<cell>ſeyn++ land*</cell>
<cell>10</cell>
<cell>0</cell>
<cell>5</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>ſein (Possessiv)</cell>
<cell>ſeyn++ ?ch*ff++</cell>
<cell>6</cell>
<cell>0</cell>
<cell>8</cell>
<cell>0</cell>
<cell>ſein++: 9-1 (Verb)</cell>
</row>
<row>
<cell>ſein (Possessiv)</cell>
<cell>ſeyn++ we?b*</cell>
<cell>6</cell>
<cell>0</cell>
<cell>6</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>weyb</cell>
<cell>weyb*</cell>
<cell>91</cell>
<cell>0</cell>
<cell>14</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>weyt</cell>
<cell>weyt+++</cell>
<cell>156</cell>
<cell>0</cell>
<cell>29</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>zeyt</cell>
<cell>zeyt++</cell>
<cell>142</cell>
<cell>0</cell>
<cell>22</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{zway-}</cell>
<cell>zway*</cell>
<cell>85</cell>
<cell>87</cell>
<cell>14</cell>
<cell>3</cell>
<cell>zwey: 92-7 (<quote>zweyf*</quote>)</cell>
</row>
</table>
<p>/ao/ - <au, aw> </p>
<p>Die Verteilung von <au, aw> folgt nur teilweise klaren Regeln: Für die
Lautverbindung /aoe/ steht stets <awe>, da <u> in dieser Position
/v/ repräsentiert. Einige Morpheme bzw. Wortformen weisen eine eindeutige
Präferenz auf, bei anderen hingegen erscheint die Wahl der einen oder anderen
Schreibweise eher willkürlich. </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell> <au> </cell>
<cell> <aw> </cell>
<cell>Anteil <au> </cell>
<cell>Bereinigungen</cell>
</row>
<row>
<cell>auch</cell>
<cell>auch</cell>
<cell>605</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>auf</cell>
<cell>au+f</cell>
<cell>551</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
<cell>auff: 554-3 (<quote>auf-|</quote>)</cell>
</row>
<row>
<cell>{auß}</cell>
<cell>auß*|auſſ*</cell>
<cell>364</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>/aoe/</cell>
<cell>*awe*</cell>
<cell>0</cell>
<cell>66</cell>
<cell>0,00%</cell>
<cell>aue: 134-134 (/v/, /f/)</cell>
</row>
<row>
<cell>{bawm}</cell>
<cell>*bawm*</cell>
<cell>54</cell>
<cell>97</cell>
<cell>35,76%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{brauch}</cell>
<cell>*brauch*</cell>
<cell>53</cell>
<cell>1</cell>
<cell>98,15%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{dawb}</cell>
<cell>dawb*</cell>
<cell>1</cell>
<cell>97</cell>
<cell>1,02%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{dawſch}</cell>
<cell>*dawſch*</cell>
<cell>0</cell>
<cell>12</cell>
<cell>0,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{fraw}</cell>
<cell>*fraw*</cell>
<cell>0</cell>
<cell>43</cell>
<cell>0,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{glaub}</cell>
<cell>*glaub*</cell>
<cell>36</cell>
<cell>21</cell>
<cell>63,16%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{haubt}</cell>
<cell>*haubt*</cell>
<cell>135</cell>
<cell>102</cell>
<cell>56,96%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{hawß}</cell>
<cell>*hawß*|*hawſ*</cell>
<cell>22</cell>
<cell>42</cell>
<cell>34,38%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{kauf}</cell>
<cell>*kauf*</cell>
<cell>228</cell>
<cell>11</cell>
<cell>95,40%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{zawb}</cell>
<cell>*zawb*</cell>
<cell>1</cell>
<cell>17</cell>
<cell>5,56%</cell>
<cell/>
</row>
</table>
<p>/oe/ - <eu, ew> </p>
<p>Die Präferenz der einen oder anderen Schreibweise ist vom jeweiligen Morphem
bzw. der Wortform abhängig. Die Präferenz für <ew> in <ewer>
dürfte, wie bereits bei /ao/ dadurch erklärbar sein, dass <u> in dieser
Position für /v/ steht. </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell> <eu> </cell>
<cell> <ew> </cell>
<cell>Anteil <eu> </cell>
</row>
<row>
<cell>dewtſch</cell>
<cell>deutſch++|teutſch++</cell>
<cell>10</cell>
<cell>47</cell>
<cell>17,54%</cell>
</row>
<row>
<cell>euch</cell>
<cell>euch</cell>
<cell>9</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>ewer</cell>
<cell>ewer</cell>
<cell>0</cell>
<cell>10</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>{freund}</cell>
<cell>freund*|freunt*</cell>
<cell>44</cell>
<cell>2</cell>
<cell>95,65%</cell>
</row>
<row>
<cell>hewſer</cell>
<cell>hewſer++</cell>
<cell>0</cell>
<cell>48</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>{lewt}</cell>
<cell>*lewt*</cell>
<cell>13</cell>
<cell>207</cell>
<cell>5,91%</cell>
</row>
<row>
<cell>{newn}</cell>
<cell>*newn*</cell>
<cell>1</cell>
<cell>33</cell>
<cell>2,94%</cell>
</row>
</table>
</div>
<div type="subchapter">
<head>2.2.2 Vokale (Monophthonge)</head>
<p>/ɪ, i:/ - <J, j, i> </p>
<p>Grundsätzlich liegt bei <J, j, i> eine komplementäre Verteilung vor, d.
h. am Wortanfang steht <J, j> im Wortinneren bzw. am Wortende hingegen
<i>; am Wortende tritt <j> allerdings nach direkt vorangegangenem
<i> auf, also z. B. bei lateinisch deklinierten Monatsnamen wie <quote>an
dem […] tage Junij</quote>, <quote>Julij</quote>. <I> findet nur bei
Initialen an Stelle von <J> Verwendung.</p>
<p>Von dieser Grundverteilung, die im Gegensatz zur Distribution von <u, v>
jedoch selten konsequent durchgehalten wird (bei vielen Wortformen findet sich
auch anlautend neben der <j-> die <i->-Schreibung), wird allerdings
bei einigen wenigen, hochfrequenten Wörtern bzw. Wortformen bewusst abgewichen: </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Words</quote>, <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell><i-></cell>
<cell><j-></cell>
<cell>Anteil <i-></cell>
<cell>Bereinigungen</cell>
</row>
<row>
<cell>ich</cell>
<cell>ich</cell>
<cell>273</cell>
<cell>4</cell>
<cell>98,56%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>in (Präposition, Pronomen ›ihn‹)</cell>
<cell>in</cell>
<cell>1214</cell>
<cell>57</cell>
<cell>95,52%</cell>
<cell>
<p>in: 1216-2 (<quote>in-|</quote>); </p>
<p>jn: 71-14 (<quote>jn(-)|</quote>)</p>
</cell>
</row>
<row>
<cell>iſt</cell>
<cell>iſt</cell>
<cell>925</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
<cell/>
</row>
</table>
<p> <ie, i, y, ye> </p>
<p>Die Verteilung von <ie, i, y, ye> im Wortinneren bzw. am Wortende
erscheint, zumindest bei den hier untersuchten Wortformen, teilweise
systematisch: Einsilber mit offener Silbe (<die, nie, ſie, wie>) weisen
fast ausschließlich <ie>, selten <ye> auf, bei gedeckter Silbe
(<diß, nicht, ſich, vil, wir>) ist <i>, unabhängig von der
Vokallänge, die Regel. Schwer durchschaubar ist die Schreibung des
lexikalischen Morphems {ſchiff}, das im Text als Substantiv und Verb, sowohl
als Simplex als auch in Wortbildungen auftritt. Bei der einsilbigen Form ist
die Dominanz von <i, y> deutlich, bei den mehrsilbigen Formen hingegen
ist ein großer Variantenreichtum festzustellen, die frequenteste Variante ist
hierbei <ie>. </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Words</quote>, <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell> <ie> </cell>
<cell> <i> </cell>
<cell> <ye> </cell>
<cell> <y> </cell>
<cell>Bereinigungen</cell>
</row>
<row>
<cell>die</cell>
<cell>die</cell>
<cell>1745</cell>
<cell>0</cell>
<cell>17</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>nie</cell>
<cell>nie</cell>
<cell>31</cell>
<cell>0</cell>
<cell>5</cell>
<cell>0</cell>
<cell>nie: 33-2 (<quote>nie-|</quote>)</cell>
</row>
<row>
<cell>ſie</cell>
<cell>ſie</cell>
<cell>1972</cell>
<cell>1</cell>
<cell>8</cell>
<cell>0</cell>
<cell>ſi: 2-1 (<quote>ſi-|</quote>)</cell>
</row>
<row>
<cell>wie</cell>
<cell>wie</cell>
<cell>278</cell>
<cell>0</cell>
<cell>24</cell>
<cell>1</cell>
<cell>wy: 7-6 (<quote>wy(-)|</quote>)</cell>
</row>
<row>
<cell>diß</cell>
<cell>diß</cell>
<cell>0</cell>
<cell>3</cell>
<cell>0</cell>
<cell>0</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>diſe</cell>
<cell>diſe+</cell>
<cell>23</cell>
<cell>634</cell>
<cell>0</cell>
<cell>386</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>nicht</cell>
<cell>nicht</cell>
<cell>0</cell>
<cell>592</cell>
<cell>0</cell>
<cell>3</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>ſich</cell>
<cell>ſich</cell>
<cell>0</cell>
<cell>289</cell>
<cell>0</cell>
<cell>1</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>vil</cell>
<cell>vil</cell>
<cell>52</cell>
<cell>337</cell>
<cell>0</cell>
<cell>4</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>wir</cell>
<cell>wir</cell>
<cell>3</cell>
<cell>681</cell>
<cell>0</cell>
<cell>28</cell>
<cell>wir: 682-1 (<quote>wir-|</quote>); wyr: 29-1
(<quote>wyr-|</quote>)</cell>
</row>
<row>
<cell>schyff</cell>
<cell>ſchiff</cell>
<cell>2</cell>
<cell>10</cell>
<cell>0</cell>
<cell>15</cell>
<cell>ſchieff: 4-2 (<quote>ſchieff-|</quote>); ſchiff: 14-4
(<quote>ſchiff-|</quote>); ſchyff: 17-2
(<quote>ſchyff-|</quote>)</cell>
</row>
<row>
<cell>{schieff}</cell>
<cell>*ſchif??*</cell>
<cell>333</cell>
<cell>137</cell>
<cell>34</cell>
<cell>270</cell>
<cell/>
</row>
</table>
<p>/œ, ø:/ - <hi rend="latin"><></hi>
</p>
<p>Der Laut wird als Minuskel durchweg konsequent verschriftlicht. Eine Ausnahme
stellt das Zahlwort <zwölf> und entsprechende Wortbildungen dar, bei dem
die Form mit <hi rend="latin"><></hi> nur einmal zu belegen, die
Standardform dagegen <zwelf> (29) ist; als Variante findet sich
<zwolf> (7).<note type="footnote"> NUL1, Parameter: nicht
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>, Suchbegriff:
<quote>zw<hi rend="latin"></hi>lf*</quote>.</note> Eventuell könnte
hier die morphologische Verwandtschaft zu <zwey> den Ausschlag gegeben
haben. Hinsichtlich der Großschreibung - bei den Majuskeln wird keine
entsprechende Letter verwendet - lässt sich nur ein Einzelbeleg für <Ole>
finden.</p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter: nicht
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell>
<hi rend="latin"><></hi>
</cell>
<cell> <o> </cell>
<cell><hi rend="latin">Anteil <></hi>
</cell>
<cell>Bereinigung</cell>
</row>
<row>
<cell>d<hi rend="latin"></hi>rffer (Plural)</cell>
<cell>d<hi rend="latin"></hi>rffer+</cell>
<cell>12</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>gr<hi rend="latin"></hi>ſſer (Komparativ)</cell>
<cell>gr<hi rend="latin"></hi>ſ+er+</cell>
<cell>39</cell>
<cell>3</cell>
<cell>92,86%</cell>
<cell>groſ+er+: 50-47 (Positiv)</cell>
</row>
<row>
<cell>{gr<hi rend="latin"></hi>ſt} (Superlativ)</cell>
<cell>*gr<hi rend="latin"></hi>ſt*</cell>
<cell>45</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{h<hi rend="latin"></hi>chſt} (Superlativ)</cell>
<cell>*h<hi rend="latin"></hi>chſt*</cell>
<cell>13</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell><hi rend="latin"></hi>berſt (Superlativ)</cell>
<cell><hi rend="latin"></hi>berſt++</cell>
<cell>10</cell>
<cell>2</cell>
<cell>83,33%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell><hi rend="latin"></hi>le</cell>
<cell>_<hi rend="latin"></hi>le+</cell>
<cell>19</cell>
<cell>1</cell>
<cell>95,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>{ſch<hi rend="latin"></hi>n}</cell>
<cell>ſch<hi rend="latin"></hi>n*</cell>
<cell>62</cell>
<cell>3</cell>
<cell>95,38%</cell>
<cell>ſchon*: 11-8 (›schon‹)</cell>
</row>
<row>
<cell>{v<hi rend="latin"></hi>gel} (Plural)</cell>
<cell>*v<hi rend="latin"></hi>gel*</cell>
<cell>20</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
<cell/>
</row>
<row>
<cell>v<hi rend="latin"></hi>lcker (Plural)</cell>
<cell>v<hi rend="latin"></hi>lcker+</cell>
<cell>7</cell>
<cell>1</cell>
<cell>87,50%</cell>
<cell/>
</row>
</table>
<p>/ʊ, u:, v/ - <V, v, u> </p>
<p>Die Buchstaben <V, v, u> finden sich, unabhängig vom konkreten Lautwert,
in klarer komplementärer Verteilung, d. h. <V, v> findet sich stets
wortinitial, <u> hingegen im Wortinneren oder am Wortende.</p>
<p>/ʏ, y:/ - <<hi rend="latin">uͤ</hi>, u, v> </p>
<p>Im Gegensatz zur Darstellung des O-Umlauts wird /ʏ, y:/ nur bei einigen wenigen
Wortformen konsequent markiert. Die Aussprache von <k<hi rend="latin"
>uͤ</hi>nig> bleibt ungewiss, da auch <konig> (3) und <hi
rend="latin"><knig></hi> (8) zu belegen sind. Die Präposition
<vber> erscheint stets ohne Umlaut. Dass die Umlaut-Kennzeichnung im
Anlaut aber nicht prinzipiell ausgeschlossen erscheint, zeigen Einzelbelege wie
<<hi rend="latin">uͤ</hi>brige> oder <<hi rend="latin"
>uͤ</hi>bung>.<note type="footnote"> Vgl. <ref type="bibliography"
target="#montalboddo_lande_1508a">Montalboddo 1508a</ref>, Fol. b1,
b3.</note>
</p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell> <<hi rend="latin">uͤ</hi>> </cell>
<cell> <u> </cell>
<cell>Anteil <<hi rend="latin">uͤ</hi>> </cell>
</row>
<row>
<cell>b<hi rend="latin">uͤ</hi>chlein</cell>
<cell>b<hi rend="latin">uͤ</hi>chle+n+</cell>
<cell>17</cell>
<cell>2</cell>
<cell>89,47%</cell>
</row>
<row>
<cell>b<hi rend="latin">uͤ</hi>chßen</cell>
<cell>b<hi rend="latin">uͤ</hi>chſ+en|b<hi rend="latin">uͤ</hi>chßen</cell>
<cell>17</cell>
<cell>2</cell>
<cell>89,47%</cell>
</row>
<row>
<cell>F<hi rend="latin">uͤ</hi>rſt</cell>
<cell>f<hi rend="latin">uͤ</hi>rſt+++</cell>
<cell>44</cell>
<cell>111</cell>
<cell>28,39%</cell>
</row>
<row>
<cell>K<hi rend="latin">uͤ</hi>nig</cell>
<cell>k<hi rend="latin">uͤ</hi>n+g|k<hi rend="latin">uͤ</hi>n+gs|k<hi
rend="latin">uͤ</hi>n+ge+</cell>
<cell>297</cell>
<cell>181</cell>
<cell>62,13%</cell>
</row>
<row>
<cell>ſt<hi rend="latin">uͤ</hi>ck</cell>
<cell>ſt<hi rend="latin">uͤ</hi>ck++</cell>
<cell>17</cell>
<cell>16</cell>
<cell>51,52%</cell>
</row>
</table>
</div>
<div type="subchapter">
<head>2.2.3 Konsonanten</head>
<p>/f/ - <F, f, V, v> </p>
<p>Die Wahl des Buchstabens und das Auftreten von Varianten ist hier von mehreren
Faktoren abhängig: Zum einen gibt es je nach Morphem bzw. Wortform eine in den
meisten Fällen eindeutige Präferenz. Im Falle von <feste> scheint die
konsequent unterschiedliche Schreibweise der Unterscheidung von Homophonen
(<Fest> vs. <fest, Veste ›Befestigung‹>) zu dienen. Bei den
Verbformen zu <fahren, finden, führen> wird offenkundig, dass die
Lautumgebung ebenfalls einen deutlichen Einfluss hat: Während sich bei den
Formen mit den Stammvokalen <a, i> beide Varianten finden, erfolgt die
Schreibung vor dem Stammvokal <u> immer mit <f>; offensichtlich
wird die Abfolge <vu> bewusst vermieden. </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL2, Parameter:
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell> <f> </cell>
<cell> <v> </cell>
<cell>Anteil <f> </cell>
</row>
<row>
<cell>faren</cell>
<cell>faren</cell>
<cell>58</cell>
<cell>5</cell>
<cell>92,06%</cell>
</row>
<row>
<cell>furen (Prät. fahren, Ind./Präs. führen)</cell>
<cell>furen</cell>
<cell>67</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>feste (Fest)</cell>
<cell>feste+</cell>
<cell>18</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>finden</cell>
<cell>find++</cell>
<cell>84</cell>
<cell>43</cell>
<cell>66,14%</cell>
</row>
<row>
<cell>funden</cell>
<cell>fund++</cell>
<cell>172</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>vast</cell>
<cell>vast</cell>
<cell>4</cell>
<cell>333</cell>
<cell>1,19%</cell>
</row>
<row>
<cell>verlieren</cell>
<cell>verl?+r++</cell>
<cell>0</cell>
<cell>24</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>verwundern</cell>
<cell>verwunder*</cell>
<cell>0</cell>
<cell>32</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>veindt</cell>
<cell>ve?nd+++</cell>
<cell>3</cell>
<cell>14</cell>
<cell>17,65%</cell>
</row>
<row>
<cell>veste (fest, Veste)</cell>
<cell>veste+</cell>
<cell>0</cell>
<cell>50</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>{visch}</cell>
<cell>visch*</cell>
<cell>3</cell>
<cell>58</cell>
<cell>4,92%</cell>
</row>
<row>
<cell>vor</cell>
<cell>vor</cell>
<cell>0</cell>
<cell>73</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
</table>
<p>/s/ - <S, ſ, ß, s> </p>
<p>Grundlegend ist zunächst die stellungsbedingte Verteilung von <ſ> und
<s>: Während <ſ> initial und im Wortinneren auftritt, ist
<-s> nur am Wortende zu finden; <ß> findet sich im Wortinneren und
im Auslaut, sporadisch aber auch wortinitial (ßo (6), ß<hi rend="latin"
>uͤ</hi>ſſe (1) ›süß‹)<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Regex</quote>; Suchbegriff: <quote>_ß</quote> (der Unterstrich
steht hier für ein Leerzeichen).</note>. Am Wortende ist die Verteilung von
<-s>, <-ß> einzelwortabhängig:</p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Regex</quote>.</note>
</cell>
<cell>s</cell>
<cell>ß</cell>
<cell>Anteil <s> </cell>
</row>
<row>
<cell>auß</cell>
<cell>_[Aa]uß_|_[Aa]uß/</cell>
<cell>0</cell>
<cell>263</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>biß</cell>
<cell>_b[iy]ß_|_b[iy]ß/</cell>
<cell>1</cell>
<cell>142</cell>
<cell>0,70%</cell>
</row>
<row>
<cell>das</cell>
<cell>_das_|_das/</cell>
<cell>1813</cell>
<cell>4</cell>
<cell>99,78%</cell>
</row>
<row>
<cell>des</cell>
<cell>_des_|_des/</cell>
<cell>697</cell>
<cell>28</cell>
<cell>96,14%</cell>
</row>
<row>
<cell>Fluß</cell>
<cell>fluß_|fluß/</cell>
<cell>0</cell>
<cell>35</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>groß</cell>
<cell>groß_|groß/</cell>
<cell>1</cell>
<cell>61</cell>
<cell>1,61%</cell>
</row>
<row>
<cell>Hauß</cell>
<cell>_ha[uw]ß_|_ha[uw]ß/</cell>
<cell>0</cell>
<cell>18</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
</table>
<p>Rückt der /s/-Laut im Paradigma vor <e>, so erfolgt teilweise ein Wechsel
von /ß/ zu /-ſ-/ oder /-ſſ-/: </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Regex</quote>.</note>
</cell>
<cell> <ſſ> </cell>
<cell> <ß> </cell>
<cell>Anteil <ſſ> </cell>
</row>
<row>
<cell>fluſſe</cell>
<cell>_fluſſe</cell>
<cell>106</cell>
<cell>23</cell>
<cell>82,17%</cell>
</row>
<row>
<cell>groſſe</cell>
<cell>groſſe</cell>
<cell>369</cell>
<cell>33</cell>
<cell>91,79%</cell>
</row>
<row>
<cell/>
<cell/>
<cell> <ſ> </cell>
<cell> <ß> </cell>
<cell>Anteil <ſ> </cell>
</row>
<row>
<cell>hauße</cell>
<cell>_ha[uw]ſe_|_ha[uw]ſe/</cell>
<cell>6</cell>
<cell>29</cell>
<cell>17,14%</cell>
</row>
<row>
<cell>hewſer</cell>
<cell>_hewſer</cell>
<cell>48</cell>
<cell>1</cell>
<cell>97,96%</cell>
</row>
</table>
<p>Beim Verbparadigma von <lassen> ist auch der umgekehrte Fall zu
beobachten: </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL1, Parameter:
<quote>Regex</quote>.</note>
</cell>
<cell> <ſſ> </cell>
<cell> <ß> </cell>
<cell>Anteil <ſſ> </cell>
</row>
<row>
<cell>laſſen</cell>
<cell>_laſſen</cell>
<cell>41</cell>
<cell>3</cell>
<cell>93,18%</cell>
</row>
<row>
<cell>ließ</cell>
<cell>_ließ|_lyeß</cell>
<cell>22</cell>
<cell>86</cell>
<cell>20,37%</cell>
</row>
</table>
<p>/t/ - <t, th, dt> </p>
<p>Im Anlaut ist die Wahl von <t> oder <th> vor Vokal morphem- bzw.
lexemabhängig, hier treten keinerlei Varianten auf. Wie bei dem Verb
<tun> zu sehen, behält das Verbparadigma, unabhängig vom folgenden Vokal
oder etwaigen Präfixen die Schreibung auch bei den konjugierten Formen bei. </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL2, Parameter:
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell> <t-> </cell>
<cell> <th-> </cell>
<cell>Anteil <t-> </cell>
</row>
<row>
<cell>tag</cell>
<cell>tag++</cell>
<cell>294</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>teyl</cell>
<cell>te?l+</cell>
<cell>13</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>tieff</cell>
<cell>t?eff+</cell>
<cell>9</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>tuch</cell>
<cell>tuch++</cell>
<cell>11</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>thier</cell>
<cell>thi+r++|thy+r++</cell>
<cell>0</cell>
<cell>68</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>thun</cell>
<cell>thun</cell>
<cell>0</cell>
<cell>72</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>thete</cell>
<cell>thet+++</cell>
<cell>0</cell>
<cell>49</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>gethan</cell>
<cell>gethan</cell>
<cell>0</cell>
<cell>13</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
</table>
<p>Im In- oder Auslaut hingegen sind bei allen Beispielen beide Varianten zu
belegen. Im absoluten Auslaut dominiert eindeutig <t>, vor <e>
hingegen je nach Lexem mal die eine, mal die andere Variante:</p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL2, Parameter:
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell> <t> </cell>
<cell> <th> </cell>
<cell>Anteil <t> </cell>
</row>
<row>
<cell>ort</cell>
<cell>ort</cell>
<cell>22</cell>
<cell>2</cell>
<cell>91,67%</cell>
</row>
<row>
<cell>orthe</cell>
<cell>orte+</cell>
<cell>145</cell>
<cell>263</cell>
<cell>35,54%</cell>
</row>
<row>
<cell>zeyt</cell>
<cell>ze?t</cell>
<cell>51</cell>
<cell>4</cell>
<cell>92,73%</cell>
</row>
<row>
<cell>zeythe</cell>
<cell>zeyte+|zeite+</cell>
<cell>50</cell>
<cell>58</cell>
<cell>46,30%</cell>
</row>
<row>
<cell>{fart}</cell>
<cell>*fart</cell>
<cell>2</cell>
<cell>2</cell>
<cell>50,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>{farthe}</cell>
<cell>*farthe+</cell>
<cell>16</cell>
<cell>76</cell>
<cell>17,39%</cell>
</row>
<row>
<cell>leut</cell>
<cell>leut</cell>
<cell>28</cell>
<cell>4</cell>
<cell>87,50%</cell>
</row>
<row>
<cell>leute</cell>
<cell>leute+</cell>
<cell>59</cell>
<cell>36</cell>
<cell>62,11%</cell>
</row>
<row>
<cell>porthe ›Pforte, Hafen‹</cell>
<cell>porthe+</cell>
<cell>26</cell>
<cell>30</cell>
<cell>46,43%</cell>
</row>
<row>
<cell>unther</cell>
<cell>unter</cell>
<cell>44</cell>
<cell>58</cell>
<cell>43,14%</cell>
</row>
</table>
<p>Bei Substantiven, die infolge der Auslautverhärtung im Paradigma eine Alternanz
von /t/ und /d/ aufweisen, wird /-t/ systematisch mit <-dt>
verschriftlicht; nur bei <Gold> ist <-t> als frequente Variante zu
belegen. Bei den Formen, in denen inlautend /-d-/ auftritt, ist die
Unsicherheit bzgl. der Konkurrenz von morphologischem (<-dt->) und
phonologischem (<-d->) Schreibprinzip deutlich zu erkennen. </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff<note type="footnote"> NUL2, Parameter:
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>.</note>
</cell>
<cell> <dt> </cell>
<cell> <d> </cell>
<cell> <t> </cell>
<cell>Anteil <dt> </cell>
</row>
<row>
<cell>goldt</cell>
<cell>goldt</cell>
<cell>13</cell>
<cell>3</cell>
<cell>12</cell>
<cell>46,43%</cell>
</row>
<row>
<cell>golde</cell>
<cell>golde+</cell>
<cell>11</cell>
<cell>94</cell>
<cell>0</cell>
<cell>10,48%</cell>
</row>
<row>
<cell>handt</cell>
<cell>handt</cell>
<cell>39</cell>
<cell>0</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>hande</cell>
<cell>hande|handen</cell>
<cell>17</cell>
<cell>5</cell>
<cell>1</cell>
<cell>73,91%</cell>
</row>
<row>
<cell>hende</cell>
<cell>hende|henden</cell>
<cell>7</cell>
<cell>12</cell>
<cell>0</cell>
<cell>36,84%</cell>
</row>
<row>
<cell>landt</cell>
<cell>landt</cell>
<cell>45</cell>
<cell>0</cell>
<cell>1</cell>
<cell>97,83%</cell>
</row>
<row>
<cell>lande</cell>
<cell>lande*</cell>
<cell>13</cell>
<cell>504</cell>
<cell>0</cell>
<cell>2,51%</cell>
</row>
<row>
<cell>lender</cell>
<cell>lender</cell>
<cell>0</cell>
<cell>1</cell>
<cell>0</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>veindt</cell>
<cell>ve?ndt</cell>
<cell>2</cell>
<cell>0</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>veinde</cell>
<cell>ve?nde+|fe?nde+</cell>
<cell>13</cell>
<cell>2</cell>
<cell>0</cell>
<cell>86,67%</cell>
</row>
</table>
</div>
<div type="subchapter">
<head>2.3 Groß-/Kleinschreibung</head>
<p>Der Großschreibung von Substantiven liegen offenbar vor allem semantische
Regeln zugrunde. Bei Klassennamen überwiegt grundsätzlich die Kleinschreibung,
wie bei einigen hochfrequenten Substantiven deutlich zu erkennen ist:<note
type="footnote"> Für alle Suchanfragen dieses Abschnitts gilt: NUL2,
Parameter: <quote>Words</quote>, jeweils <quote>Case</quote> und nicht
<quote>Case</quote>.</note>
</p>
<table>
<row>
<cell>Substantiv</cell>
<cell>Suchbegriff</cell>
<cell>groß</cell>
<cell>klein</cell>
<cell>Anteil groß</cell>
</row>
<row>
<cell>Herr</cell>
<cell>Herr++</cell>
<cell>7</cell>
<cell>72</cell>
<cell>8,86%</cell>
</row>
<row>
<cell>Landt</cell>
<cell>Land+++|Lant</cell>
<cell>11</cell>
<cell>555</cell>
<cell>1,94%</cell>
</row>
<row>
<cell>Ort</cell>
<cell>Ort*</cell>
<cell>1</cell>
<cell>432</cell>
<cell>0,23%</cell>
</row>
<row>
<cell>Schiff</cell>
<cell>
<p>Schi+ff|Schy+ff|</p>
<p>Schi+ffe|Schy+ffe</p>
</cell>
<cell>36</cell>
<cell>341</cell>
<cell>9,55%</cell>
</row>
<row>
<cell>Tag</cell>
<cell>Tag++</cell>
<cell>0</cell>
<cell>294</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
</table>
<p>Bei den Vornamen von Personen ist Großschreibung die Regel.</p>
<table>
<row>
<cell>Vorname</cell>
<cell>Suchbegriff</cell>
<cell>groß</cell>
<cell>klein</cell>
<cell>Anteil groß</cell>
</row>
<row>
<cell>Albericus</cell>
<cell>Alberic*</cell>
<cell>6</cell>
<cell>1</cell>
<cell>85,71%</cell>
</row>
<row>
<cell>Alonsus</cell>
<cell>Alons*</cell>
<cell>13</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Aloysius</cell>
<cell>Aloys*</cell>
<cell>10</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Budomel</cell>
<cell>Budomel+</cell>
<cell>32</cell>
<cell>1</cell>
<cell>96,97%</cell>
</row>
<row>
<cell>Christoffel</cell>
<cell>Christof*</cell>
<cell>119</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Johann</cell>
<cell>Johan+</cell>
<cell>7</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Joseph</cell>
<cell>Joseph+</cell>
<cell>30</cell>
<cell>2</cell>
<cell>93,75%</cell>
</row>
<row>
<cell>Vascus</cell>
<cell>Vasc*</cell>
<cell>2</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
</table>
<p>Auch Familien- bzw. Beinamen werden tendenziell groß geschrieben; dies wird
aber nicht konsequent durchgehalten, wenn der Name einem Klassennamen bzw.
Adjektiv gleicht, wie bei <Dauber> (›Tauber‹) oder <Schwartze>
(›schwarz‹).</p>
<table>
<row>
<cell>Familienname</cell>
<cell>Suchbegriff</cell>
<cell>groß</cell>
<cell>klein</cell>
<cell>Anteil groß</cell>
</row>
<row>
<cell>Conzales</cell>
<cell>Conzal+es</cell>
<cell>3</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Cadamosto</cell>
<cell>Cadamost*</cell>
<cell>4</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Columbus</cell>
<cell>Columb*</cell>
<cell>17</cell>
<cell>1</cell>
<cell>94,44%</cell>
</row>
<row>
<cell>Dauber<note type="footnote">
<quote>Dauber</quote> ist die wörtlich übersetzte deutsche Variante
von <quote>Colombo</quote> bzw. <quote>Columbus</quote> (vgl. <ref
type="bibliography" target="#ankenbauer_meer_2010">Ankenbauer
2010</ref>, S. 75–76).</note>
</cell>
<cell>Da?ber+</cell>
<cell>55</cell>
<cell>40</cell>
<cell>57,89%</cell>
</row>
<row>
<cell>Schwartze<note type="footnote">
<quote>Schwartz(e)</quote> ist die wörtlich ins Deutsche übertragene
Entsprechung von <quote>Negro</quote>, einer bereits fehlerhaften
Übertragung des Namens <quote>Niño</quote> (vgl. <ref
type="bibliography" target="#ankenbauer_meer_2010">Ankenbauer
2010</ref>, S. 75–76).</note>
</cell>
<cell>Alons* Schwartz*</cell>
<cell>2</cell>
<cell>7</cell>
<cell>22,22%</cell>
</row>
<row>
<cell>Vesputius</cell>
<cell>Vesput*</cell>
<cell>3</cell>
<cell>1</cell>
<cell>75,00%</cell>
</row>
</table>
<p>Bei Toponymen ist die Großschreibung ebenfalls die Regel:</p>
<table>
<row>
<cell>Toponym</cell>
<cell>Suchbegriff</cell>
<cell>groß</cell>
<cell>klein</cell>
<cell>Anteil groß</cell>
</row>
<row>
<cell>Affrica</cell>
<cell>Affrica</cell>
<cell>4</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Calichut</cell>
<cell>Calic*ut*</cell>
<cell>151</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Hispania</cell>
<cell>Hispania</cell>
<cell>51</cell>
<cell>2</cell>
<cell>96,23%</cell>
</row>
<row>
<cell>India</cell>
<cell>India</cell>
<cell>59</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Persia</cell>
<cell>Persia</cell>
<cell>16</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Porthogal</cell>
<cell>Port?+gal</cell>
<cell>91</cell>
<cell>2</cell>
<cell>97,85%</cell>
</row>
<row>
<cell>Spagnola</cell>
<cell>Spagnola</cell>
<cell>35</cell>
<cell>1</cell>
<cell>97,22%</cell>
</row>
<row>
<cell>Rom</cell>
<cell>Rom+</cell>
<cell>13</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Venedig</cell>
<cell>Venedig+</cell>
<cell>19</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
</table>
<p>Auch detoponymische Derivate weisen regelmäßig Großschreibung auf, sowohl
Substantive als auch Adjektive: </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff</cell>
<cell>groß</cell>
<cell>klein</cell>
<cell>Anteil groß</cell>
</row>
<row>
<cell>Hispanier</cell>
<cell>Hispanier++</cell>
<cell>10</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Indianisch</cell>
<cell>Indianisch++</cell>
<cell>5</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Porthogalier</cell>
<cell>Port+?galier++</cell>
<cell>23</cell>
<cell>1</cell>
<cell>95,83%</cell>
</row>
<row>
<cell>Porthogalisch</cell>
<cell>Port+?galisch*</cell>
<cell>7</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Venediger</cell>
<cell>Venediger</cell>
<cell>6</cell>
<cell>1</cell>
<cell>85,71%</cell>
</row>
</table>
<p>Eine interessante Erscheinung ist bei Klassennamen zu beobachten, die auf die
Religionszugehörigkeit (bzw. Hautfarbe) verweisen; <More> kann je nach
Kontext sowohl für <Maure>, ›Muslim‹, als auch für <Mohr>,
›Schwarzer‹, stehen. Bei <Christen> ist Großschreibung die Regel, auch
bei <Juden> und <Mauren> bzw. <Mohren> ist sie deutlich
dominant; bei <Heiden> überwiegt hingegen Kleinschreibung. </p>
<table>
<row>
<cell/>
<cell>Suchbegriff</cell>
<cell>groß</cell>
<cell>klein</cell>
<cell>Anteil groß</cell>
</row>
<row>
<cell>Christ</cell>
<cell>C+rist|C+riste|C+risten</cell>
<cell>94</cell>
<cell>4</cell>
<cell>95,92%</cell>
</row>
<row>
<cell>Jüde</cell>
<cell>J?de+</cell>
<cell>9</cell>
<cell>3</cell>
<cell>75,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>More</cell>
<cell>More+</cell>
<cell>175</cell>
<cell>43</cell>
<cell>80,28%</cell>
</row>
<row>
<cell>Hayde</cell>
<cell>Hayd++</cell>
<cell>7</cell>
<cell>20</cell>
<cell>25,93%</cell>
</row>
</table>
<p>Auffällig ist auch die Verteilung bei Amts- bzw. Berufsbezeichnungen: Bei
kirchlichen Würdenträgern ist die Großschreibung vom Bischof bis zum Papst die
Norm, bei Priestern überwiegt hingegen Kleinschreibung. Keine klare Tendenz ist
demgegenüber bei den weltlichen Herrschern zu erkennen: Während bei
<Fürst> die Großschreibung deutlich dominiert, wird <König>
meistens klein geschrieben. Bei <Hauptmann> ist dann, wie bei
<Priester>, Kleinschreibung die Regel.</p>
<table>
<row>
<cell>Amt / Titel / Beruf</cell>
<cell>Suchbegriff</cell>
<cell>groß</cell>
<cell>klein</cell>
<cell>Anteil groß</cell>
</row>
<row>
<cell>Bapst</cell>
<cell>Ba?st+</cell>
<cell>16</cell>
<cell>2</cell>
<cell>88,89%</cell>
</row>
<row>
<cell>Cardinal</cell>
<cell>Cardin*</cell>
<cell>4</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Ertzbischoffe</cell>
<cell>Ertzbischof*</cell>
<cell>4</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Bischoffe</cell>
<cell>Bischof*</cell>
<cell>7</cell>
<cell>1</cell>
<cell>87,50%</cell>
</row>
<row>
<cell>Priester</cell>
<cell>Priester++|Briester++</cell>
<cell>6</cell>
<cell>44</cell>
<cell>12,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Künig</cell>
<cell>K?nig+|K?nige+</cell>
<cell>137</cell>
<cell>238</cell>
<cell>36,53%</cell>
</row>
<row>
<cell>Fürst</cell>
<cell>F?rst++</cell>
<cell>128</cell>
<cell>35</cell>
<cell>78,53%</cell>
</row>
<row>
<cell>Haubtman</cell>
<cell>Haubtman++</cell>
<cell>18</cell>
<cell>165</cell>
<cell>9,84%</cell>
</row>
</table>
<p>Bei Tierbezeichnungen ist Kleinschreibung die Regel, nur die <Papageien>
stellen eine Ausnahme dar: </p>
<table>
<row>
<cell>Tiere</cell>
<cell>Suchbegriff</cell>
<cell>groß</cell>
<cell>klein</cell>
<cell>Anteil groß</cell>
</row>
<row>
<cell>Fisch</cell>
<cell>Fisch+|Visch+</cell>
<cell>0</cell>
<cell>29</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>Other</cell>
<cell>Other+</cell>
<cell>3</cell>
<cell>11</cell>
<cell>21,43%</cell>
</row>
<row>
<cell>Papagay</cell>
<cell>Papag*</cell>
<cell>12</cell>
<cell>5</cell>
<cell>70,59%</cell>
</row>
<row>
<cell>Pferdt</cell>
<cell>Pferd++</cell>
<cell>4</cell>
<cell>41</cell>
<cell>8,89%</cell>
</row>
<row>
<cell>Schlange</cell>
<cell>Schlange+</cell>
<cell>1</cell>
<cell>12</cell>
<cell>7,69%</cell>
</row>
</table>
<p>Insgesamt lässt sich zeigen, dass bei Substantiven Eigennamen, also
Personennamen und Toponyme, regelmäßig großgeschrieben werden, andere in der
Regel klein. Eine systematische Ausnahme hiervon bilden detoponymische
Derivate, kirchliche Amtsträger (hierarchisch vom Bischof aufwärts) und die
Bezeichnungen für Religionsangehörige der Schriftreligionen (Christ, Jude
etc.). Großschreibung kann aber auch, wie offenbar im Fall von <Papagei>,
zur Hervorhebung bestimmter Sachverhalte Verwendung finden. </p>
</div>
<div type="subchapter">
<head>2.4 Ergebnis</head>
<p>Hinsichtlich der Graphie ist innerhalb der NUL zwar ein großer
Variantenreichtum zu belegen, es gibt aber auch Prinzipien bzw. Faktoren die
mehr oder weniger konsequent zur Wahl der einen oder anderen möglichen Option
führen:</p>
<list type="unordered">
<item>die Lautung (phonologisches Schreibprinzip), wie z. B. bei der
Pluralumlautung von <handt> zu <hende>. </item>
<item>das Paradigma (morphologisches Schreibprinzip): Wie bei <handt>
exemplarisch erkennbar, wird bei Substantiven, die infolge der
Auslautverhärtung die Alternanz /t/-/d/ aufweisen, das auslautende /t/
überwiegend mit <dt> verschriftlicht, sodass im gesamten Paradigma
<d> sichtbar bleibt.</item>
<item>die Unterscheidung homophoner Wortformen (semantisches Schreibprinzip):
Dies wird z. B. bei der konsequenten grafischen Unterscheidung des
Verbstamms {mayn} vom gleichlautenden Possessivstamm {mein} oder von
<feste> (›Fest‹) und <veste> (›fest, Befestigung‹) wirksam. </item>
<item>die Position im Wort (Anlaut, Binnenlaut, Auslaut): Musterbeispiel ist
hier die konsequent komplementäre Verteilung von <V, u, v> für die
Laute /ʊ, u:, v/.</item>
<item>die Silbenstruktur (offen vs. geschlossen): Vgl. z. B. die Verteilung von
<i, y> gegenüber <ie, ye> bei einsilbigen Wörtern.</item>
<item>die graphische Umgebung: Bei den Diphthongen /ao/ und /oe/ wird vor
unmittelbar nachfolgendem <e> jeweils <w> gegenüber <u>
der Vorzug gegeben. Dies ist dadurch zu erklären, dass <u> in dieser
Position für /v/ stehen kann; hier wird diese Ambiguität offenbar bewusst
vermieden.</item>
<item>einzellexikalische Gewohnheiten: Bei der Verteilung von <th-> vs.
<t-> oder von <v-> vs. <f-> (/f/) im Anlaut erfolgt die
Wahl abhängig vom jeweiligen Lexem.</item>
<item>die Wortklasse: Bei den Substantiven werden Eigennamen im Gegensatz zu
Klassennamen regelmäßig großgeschrieben.</item>
<item>außersprachliche Gründe, z. B. soziales Prestige: Bei den Klassennamen
ist die Großschreibung z. B. bei Bezeichnungen für kirchliche Ämter
(Bischof, Kardinal, Papst) die Regel.</item>
<item>Das Nebeneinander dieser zahlreichen Faktoren, die wohl nicht selten im
Widerstreit liegen, führt natürlich zu Unsicherheiten, was die beobachtbare
Varianz als nachvollziehbar erscheinen lässt.</item>
</list>
</div>
</div>
<div type="chapter">
<head>3. Die <title type="desc">[A]bschrieffte eines Sandtbriefes: </title>Homogenität
einer Druckersprache?</head>
<p><graphic xml:id="sprachwissenschaft_2017_004"
url=".../medien/sprachwissenschaft_2017_004.jpg">
<desc>
<ref target="#abb4">Abb. 4: </ref>Titelblatt - <title type="desc">Ein
abschrifft eines sandtbriefes</title>. HAB-Signatur: M: Gi 438.
Digitalisat-PURL: <ref type="extern"
target="http://diglib.hab.de/drucke/gi-438/start.htm?image=00005"
>http://diglib.hab.de/drucke/gi-438/start.htm?image=00005</ref><ref
type="graphic" target="#sprachwissenschaft_2017_004"/>
</desc>
</graphic></p><p>Wie oben erwähnt, liegt das Kapitel 143 der NUL auch als gesonderter
Druck vor. Die ASB weist selbst keinerlei Angaben zu Drucker, Druckort oder -jahr
auf. <note type="footnote">
<ref type="extern" target="http://gateway-bayern.de/VD16+P+4368">VD 16, P
4368</ref>. Das im VD16 angegebene Zitat mit Jahreszahl entstammt dem Text
des abgedruckten Briefs selbst, muss also nicht zwangsläufig dem Druckjahr
entsprechen. </note> Da die Schrifttype aber identisch ist, inhaltlich keine
Abweichungen festzustellen sind und der Text selbst die Aktualität der
geschilderten Ereignisse betont, erscheint die Zuordnung zur selben Druckwerkstatt
und das Druckjahr 1508 wenig zweifelhaft. Wie jedoch schon bei <abschrifft>
und <abschrieffte> im Titel erkennbar, stellt sich die Frage, inwieweit
bzgl. einiger der bisher untersuchten graphischen Phänomene Homogenität erwartet
werden kann.</p>
<div type="subchapter">
<head>3.1 Diphthonge</head>
<p>/ae/ - <ei, ey, ai, ay> </p>
<p>In der ASB finden im Gegensatz zur NUL-Fassung nur drei Varianten, nämlich
<ei, ey, ay> Verwendung, wobei <ey> eindeutig als Leitvariante
hervortritt, während bei ASB-NUL die beiden Varianten <ei> und <ey>
deutlich näher beieinanderliegen. Auffällig ist, dass die Zahl der
<ay>-Schreibungen zwar in beiden Texten gleich bleibt, es sich dabei aber
nur teilweise um die gleichen Lexeme handelt (z. B. {tayl}, jeweils 5). </p>
<table>
<row>
<cell>/ae/<note type="footnote"> Parameter: nicht <quote>Words</quote>,
nicht <quote>Case</quote>; Suchbegriffe: <quote>ei</quote>,
<quote>ey</quote>, <quote>ai</quote>, <quote>ay</quote>.</note>
</cell>
<cell> <ei> </cell>
<cell> <ey> </cell>
<cell> <ai> </cell>
<cell> <ay> </cell>
<cell>Anteil <ey> </cell>
<cell>Bereinigung</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>87</cell>
<cell>73</cell>
<cell>19</cell>
<cell>18</cell>
<cell>37,06%</cell>
<cell> <ei>: 89-2 (Navigation)</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>69</cell>
<cell>108</cell>
<cell>0</cell>
<cell>18</cell>
<cell>55,38%</cell>
<cell> <ei>: 71-2 (Navigation); <ai>: 1-1 (/j/)</cell>
</row>
</table>
<p>/ao/ - <au, aw> </p>
<p>Auch bei /ao/ tendiert die ASB im Vergleich zur ASB-NUL zu einer geringeren
Varianz bzw. deutlicheren Dominanz der Leitvariante.</p>
<table>
<row>
<cell>/ao/<note type="footnote"> Parameter: nicht <quote>Words</quote>,
nicht <quote>Case</quote>; Suchbegriffe: <quote>au</quote>,
<quote>aw</quote>.</note>
</cell>
<cell> <au> </cell>
<cell> <aw> </cell>
<cell>Anteil <au> </cell>
<cell>Bereinigung</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>79</cell>
<cell>17</cell>
<cell>82,29%</cell>
<cell> <au>: 82-3 (/v/)</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>85</cell>
<cell>9</cell>
<cell>90,43%</cell>
<cell> <au>: 88-3 (/v/)</cell>
</row>
</table>
<p>/oe/ - <eu, ew></p>
<p>Bei beiden Fassungen ist die Leitvariante eindeutig <ew>. Die nur einmal
festzustellende Abweichung bei <frewde> vs. <freude> lässt keinen
Schluss auf systematische Unterschiede zu; in beiden Fassungen findet sich z.
B. an anderer Stelle gleichermaßen die Schreibung <erfrewen>.</p>
<table>
<row>
<cell>/oe/<note type="footnote"> Parameter: nicht <quote>Words</quote>,
nicht <quote>Case</quote>; Suchbegriffe: <quote>eu</quote> bzw.
<quote>ew</quote>.</note>
</cell>
<cell> <eu> </cell>
<cell> <ew> </cell>
<cell>Anteil <ew> </cell>
<cell>Bereinigung</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>4</cell>
<cell>13</cell>
<cell>76,47%</cell>
<cell> <eu>: 11-7 (/f/, /eu/); <ew>: 26-13 (/v/)</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>5</cell>
<cell>12</cell>
<cell>70,59%</cell>
<cell> <eu>: 11-6 (/f/, /eu/); <ew>: 28-16 (/v/)</cell>
</row>
</table>
</div>
<div type="subchapter">
<head>3.2 Vokale (Monophthonge)</head>
<p>/-e/</p>
<p>Wie bereits bei <abschrieffte> bzw. <abschrifft> im Titel der
beiden ASB-Fassungen ins Auge fällt, tritt bei der NUL-Version regelmäßig
<-e> am Wortende nach Konsonant auf, während dies in der ASB wesentlich
seltener zu beobachten ist. Dieses Phänomen ist bei verschiedenen Wortarten zu
finden und schlägt entsprechend sowohl auf die Verbkonjugation als auch auf die
Substantivdeklination etc. durch.</p>
<table>
<row>
<cell>Partizip<note type="footnote"> Parameter: <quote>Words</quote>, nicht
<quote>Case</quote>; Suchbegriffe wie in der Tabelle
angegeben.</note>
</cell>
<cell>ge*t</cell>
<cell>ge*t+e</cell>
<cell>ohne <-e> </cell>
<cell>Bereinigung</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>6</cell>
<cell>15</cell>
<cell>28,57%</cell>
<cell><quote>ge*t+e</quote>: 19-4 (Substantive)</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>17</cell>
<cell>3</cell>
<cell>85,00%</cell>
<cell><quote>ge*t</quote>: 21-4 (Substantive); <quote>ge*t+e</quote>: 5-2
(Substantive)</cell>
</row>
</table>
<table>
<row>
<cell>{-heit}, {-keit}<note type="footnote"> Parameter:
<quote>Regex</quote>; Suchbegriff:
<quote>[hk][ea][iy]th?e?n?</quote>.</note>
</cell>
<cell> <-t(h)> </cell>
<cell> <-t(h)e> </cell>
<cell>ohne <-e> </cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>1</cell>
<cell>21</cell>
<cell>4,55%</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>20</cell>
<cell>2</cell>
<cell>90,91%</cell>
</row>
</table>
<p> <i>, <ie> ↔ <y>, <ye> </p>
<p>Im Gegensatz zur NUL-Version spielen die Varianten <y> bzw. <ye>
für die Monophthonge /ɪ, i:/ in der ASB keine Rolle.</p>
<table>
<row>
<cell> <y> - <i><note type="footnote"> Parameter: nicht
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>; Suchbegriffe wie
in der Tabelle angegeben. Es wird hierbei nicht zwischen <i> und
<ie> bzw. <y> und <ye> differenziert. </note>
</cell>
<cell>hy|ky</cell>
<cell>hi|ki</cell>
<cell>Anteil <y> </cell>
<cell>Bereinigung</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>21</cell>
<cell>18</cell>
<cell>53,85%</cell>
<cell> <hi, ki>: 21-3 (/j/)</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>0</cell>
<cell>39</cell>
<cell>0,00%</cell>
<cell> <hi, ki>: 42-3 (/j/)</cell>
</row>
</table>
<table>
<row>
<cell> <y> - <i><note type="footnote"> Parameter: nicht
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>; Suchbegriffe wie
in der Tabelle angegeben.</note>
</cell>
<cell>dyſe+</cell>
<cell>diſe+</cell>
<cell>Anteil <y> </cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>8</cell>
<cell>5</cell>
<cell>61,54%</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>0</cell>
<cell>16</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
</table>
<p>
<hi rend="latin"><></hi>, <<hi rend="latin">uͤ</hi>> </p>
<p>Bzgl. <hi rend="latin"><></hi> lassen sich keine Unterschiede zwischen
beiden Fassungen feststellen, die Unterschiede bei <hi rend="latin"
><uͤ></hi> sind hauptsächlich auf die unterschiedliche Schreibung des
lexikalischen Morphems {<hi rend="latin">knig</hi>} zurückzuführen.</p>
<table>
<row>
<cell>
<hi rend="latin"><></hi>, <<hi rend="latin">uͤ</hi>><note
type="footnote"> Parameter: nicht <quote>Words</quote>, nicht
<quote>Case</quote>; Suchbegriff: <quote><hi rend="latin"
></hi></quote> bzw. <quote><hi rend="latin"
>uͤ</hi></quote>.</note>
</cell>
<cell>
<hi rend="latin"><></hi>
</cell>
<cell> <<hi rend="latin">uͤ</hi>> </cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>32</cell>
<cell>41</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>32</cell>
<cell>33</cell>
</row>
</table>
<table>
<row>
<cell>{k<hi rend="latin">uͤ</hi>nig}<note type="footnote"> Parameter: nicht
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>; Suchbegriff:
<quote>*k<hi rend="latin">uͤ</hi>nig*|*kunig*</quote>.</note>
</cell>
<cell> <<hi rend="latin">uͤ</hi>> </cell>
<cell> <u> </cell>
<cell>Anteil <<hi rend="latin">uͤ</hi>> </cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>6</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>0</cell>
<cell>6</cell>
<cell>0,00%</cell>
</row>
</table>
</div>
<div type="subchapter">
<head>3.3 Konsonanten</head>
<p> <t> ↔ <th> </p>
<p>Die <th>-Schreibung ist in der ASB insgesamt deutlich seltener zu finden
als in der NUL-Version, aber je nach Wort unterschiedlich ausgeprägt.</p>
<table>
<row>
<cell> <th(e)><note type="footnote"> Parameter: nicht
<quote>Words</quote>, nicht <quote>Case</quote>; Suchbegriffe:
<quote>th</quote> bzw. <quote>the</quote>.</note>
</cell>
<cell> <th> </cell>
<cell> <the> </cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>110</cell>
<cell>88</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>49</cell>
<cell>31</cell>
</row>
</table>
<table>
<row>
<cell>orthe<note type="footnote"> Parameter: <quote>Words</quote>, nicht
<quote>Case</quote>; Suchbegriff: <quote>ort+++</quote>.</note>
</cell>
<cell> <th> </cell>
<cell> <t> </cell>
<cell>Anteil <th> </cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>14</cell>
<cell>0</cell>
<cell>100,00%</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>11</cell>
<cell>3</cell>
<cell>78,57%</cell>
</row>
</table>
<table>
<row>
<cell>ſchieffart<note type="footnote"> Parameter: <quote>Words</quote>,
nicht <quote>Case</quote>; Suchbegriff:
<quote>ſch*fart*</quote>.</note>
</cell>
<cell> <th> </cell>
<cell> <t> </cell>
<cell>Anteil <th> </cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>7</cell>
<cell>1</cell>
<cell>87,50%</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>0</cell>
<cell>8</cell>
<cell>00,00%</cell>
</row>
</table>
<table>
<row>
<cell>{zeyt}<note type="footnote"> Parameter: <quote>Words</quote>, nicht
<quote>Case</quote>; Suchbegriff: <quote>*ze?t*</quote>.</note>
</cell>
<cell> <th> </cell>
<cell> <t> </cell>
<cell>Anteil <th> </cell>
</row>
<row>
<cell>ASB-NUL</cell>
<cell>6</cell>
<cell>1</cell>
<cell>85,71%</cell>
</row>
<row>
<cell>ASB</cell>
<cell>1</cell>
<cell>6</cell>
<cell>14,29%</cell>
</row>
</table>
</div>
<div type="subchapter">
<head>3.4 Ergebnis</head>
<p>Sofern Unterschiede zwischen den beiden Fassungen der ASB festzustellen waren,
tendiert der gesonderte Druck stets zu einer größeren Einheitlichkeit und einem
geringeren Variantenreichtum, er erscheint insgesamt homogener. Er wirkt auch
<quote>moderner</quote>, da gerade auffällige, von der modernen Orthographie
abweichende Schreibweisen wie <y> für /ɪ, i:/, <aw> für /ao/ oder
die <th>-Schreibung nicht oder deutlich seltener auftreten als in der
Anthologiefassung. Bemerkenswert erscheint die unterschiedliche Behandlung des
auslautenden <-e> über verschiedene Wortarten hinweg, da dies dann
gegebenenfalls zu ganz unterschiedlichen Deklinationsparadigmen führt. </p>
<p>Die bzgl. der Graphie doch deutlichen Unterschiede beider Texte könnten evtl.
darauf zurückzuführen sein, dass bei dem Druck der umfangreichen Anthologie
mehrere Personen mit unterschiedlichen sprachlichen Präferenzen beteiligt waren
oder es selbst für eine Person schwieriger war, sprachliche Homogenität bei
zahlreichen möglichen Schriftvarianten über einen längeren Zeitraum hinweg
aufrechtzuerhalten. Es muss aber nochmals darauf hingewiesen werden, dass
Druckort und -jahr des eigenständigen ASB-Drucks, zumindest derzeit, nicht
gesichert sind.</p>
</div>
</div>
<div type="chapter">
<head>4. Ausblick</head>
<p>Die linguistische Analyse der Graphie sowohl bezüglich der NUL selbst als auch die
vergleichende Untersuchung der beiden ASB-Fassungen machten deutlich, dass sowohl
innerhalb eines Werks als auch bei zeitnahen Drucken desselben Textes in einer
Druckwerkstatt mit großer Heterogenität hinsichtlich der Schreibung zu rechnen
ist. Es erscheint daher unerlässlich, die Druckersprachen einzelner Offizinen und
die Drucksprache einzelner Druckorte sowohl synchron als auch diachron auf
größerer Datengrundlage umfassend zu beschreiben, bevor man wirklich den Versuch
wagen kann, Sprachwandelerscheinungen nachzeichnen zu wollen. Moderne,
entsprechend gestaltete digitale Editionen sind hierfür eine große Bereicherung
und ermöglichen einem breiten Forscherkreis den Zugang <quote>ad fontes</quote>.
</p>
</div>
<div type="bibliography">
<head>Bibliographische Angaben</head>
<listBibl>
<bibl xml:id="ankenbauer_meer_2010">Norbert Ankenbauer: »das ich mochte meer newer
dyng erfaren«. Die Versprachlichung des Neuen in den Paesi novamente retrovati
(Vicenza, 1507) und in ihrer deutschen Übersetzung (Nürnberg, 1508). Berlin
2010. <ptr type="gbv" cRef="627667619"/></bibl>
<bibl xml:id="ankenbauer_paesi_2012">Paesi novamente retrovati - Newe unbekanthe
landte. Hg. von Norbert Ankenbauer. Eine digitale Edition früher Entdeckerberichte. Wolfenbüttel 2012. [<ref
target="http://diglib.hab.de/edoc/ed000145/start.htm">online</ref>] <ptr
type="gbv" cRef="719215803"/></bibl>
<bibl xml:id="anthony_antconc_2014">Laurence Anthony: AntConc (Version 3.4.4w)
[Computer Software]. Tokio 2014. [<ref target="http://www.laurenceanthony.net/"
>online</ref>] </bibl>
<bibl xml:id="baumann_druckerei_1954">Walter Baumann: Die Druckerei Stuchs zu
Nürnberg (1484–1537). [<ref
target="http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PID=GDZPPN000473375"
>online</ref>] In: Gutenberg-Jahrbuch 29 (1954), S. 122–132. [<ref
target="http://www.digizeitschriften.de/dms/toc/?PID=PPN366382810_1954"
>online</ref>]<ptr type="gbv" cRef="333162323"/></bibl>
<bibl xml:id="behr_buchdruck_2014">Martin Behr: Buchdruck und Sprachwandel.
Schreibsprachliche und textstrukturelle Varianz in der »Melusine« des Thüring
von Ringoltingen (1473/74–1692/93). Berlin 2014. (= Lingua Historica Germanica,
6) <ptr type="gbv" cRef="774837799"/></bibl>
<bibl xml:id="behr_tradierung_2010">Martin Behr / Mechthild Habermann: Die
textgeschichtliche Tradierung der Melusine aus sprachwissenschaftlicher Sicht.
Die oberdeutschen Offizinen von 1473/74 bis 1516. <ptr type="gbv"
cRef="640810705"/> In: Eulenspiegel trifft Melusine. Der frühneuhochdeutsche
Prosaroman im Licht neuer Forschungen und Methoden. Hg. von Catherine
Drittenbass / André Schnyder / Alexander Schwarz. (Tagung über den
Frühneuhochdeutschen Prosaroman, Lausanne, 2.-4.10.2008) Amsterdam u.a. 2010.
(= Chloe, 42) <ptr type="gbv" cRef="634400258"/></bibl>
<bibl xml:id="sandbrief_VD16_P_4368">Emanuel I.: Ein abschrifft eines sandtbriefes So vnserm
allerheyligisten vater dem Bapst Julio dem andern gesandt ist/ von dem
allerdurchleuchtigisten Fursten vnd herren/ herren Emanuel Kunig zu Porthogal.
[Nürnberg 1508]. VD16 P 4368. Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Signatur M: Gi 438. [<ref
target="http://diglib.hab.de/drucke/gi-438/start.htm"
>online</ref>]
<ptr type="vd16" cRef="VD16+P+4368"/><ptr type="gbv" cRef="567442411"/></bibl>
<bibl xml:id="hartweg_fruehneuhochdeutsch_2005">Frédéric Hartweg / Klaus-Peter
Wegera: Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung in die deutsche Sprache des
Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. 2., neu bearbeitete Auflage. Tübingen
2005. <ptr type="gbv" cRef="380965887"/></bibl>
<bibl xml:id="montalboddo_lande_1508a">Fracanzano da Montalboddo (1508a): Newe
vnbekanthe landte Und ein newe weldte in kurtz verganger zeythe erfunden. Nürnberg 1508a. VD16 C 21. Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Signatur A: 156.10 Quod. 2° (2).
[<ref target="http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm">online</ref>] <ptr type="vd16" cRef="VD16+C+21"/>
<ptr type="gbv" cRef="154174408"/></bibl>
<bibl xml:id="montalboddo_lande_1508b">Fracanzano da Montalboddo (1508b): Nye
unbekande lande Unde eine nye Werldt in korter vorgangener tyd gefunden. Hg.
von Fracanzano da Montalboddo. Nürnberg 1508. VD16 C 22. Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Signatur H: QuH 26 (3).
[<ref target="http://diglib.hab.de/drucke/quh-26-3s/start.htm"
>online</ref>]
<ptr type="vd16" cRef="VD16+C+22"/>
<ptr type="gbv" cRef="225426978"/></bibl>
<bibl xml:id="wegera_augen_2015">Klaus-Peter Wegera: Vnd machet sie mit gesehenden
augen blind. Zum Problem von Editionen als Datenquelle für sprachhistorische
Untersuchungen. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 134 (2015), S. 77–95.
<ptr type="gbv" cRef="823337375"/></bibl>
</listBibl>
<listBibl>
<head>Weiterführende Literatur</head>
<bibl xml:id="reichmann_grammatik_1993">Frühneuhochdeutsche Grammatik. Hg. von
Oskar Reichmann / Klaus-Peter Wegera. Tübingen 1993. PDF. [<ref
target="http://external.dandelon.com/download/attachments/dandelon/ids/DE005307669310CEE7C75C12576190036270B.pdf"
>online</ref>] <ptr type="gbv" cRef="131424785"/></bibl>
<bibl xml:id="korpus_2007">Das Bonner Frühneuhochdeutsch-Korpus. Hg. von
Korpora.org. Duisburg u.a. 2007. [<ref
target="https://korpora.zim.uni-duisburg-essen.de/Fnhd/"
>online</ref>]</bibl>
</listBibl>
<div type="abbildungsnachweis">
<head>Abbildungslegenden und -nachweise</head>
<desc type="graphic" xml:id="abb1">Titelblatt - <title type="desc">Newe vnbekanthe
landte</title>. HAB-Signatur: A: 156.10 Quod. 2° (2). Digitalisat-PURL: <ref
type="extern"
target="http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm?image=00001"
>http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm?image=00001</ref><ref
type="graphic" target="#sprachwissenschaft_2017_001"/></desc>
<desc type="graphic" xml:id="abb2">Analyse mit dem Konkordanzprogramm AntConc
(Version 3.4.4w)<ref type="graphic" target="#sprachwissenschaft_2017_002"
/></desc>
<desc type="graphic" xml:id="abb3">Kolophon - <title type="desc">Newe vnbekanthe
landte</title>. HAB-Signatur: A: 156.10 Quod. 2° (2). Digitalisat-PURL: <ref
type="extern"
target="http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm?image=00128"
>http://diglib.hab.de/drucke/156-10-quod-2f-2s/start.htm?image=00128</ref><ref
type="graphic" target="#sprachwissenschaft_2017_003"/></desc>
<desc type="graphic" xml:id="abb4">Titelblatt - <title type="desc">Ein abschrifft
eines sandtbriefes</title>. HAB-Signatur: M: Gi 438. Digitalisat-PURL: <ref
type="extern"
target="http://diglib.hab.de/drucke/gi-438/start.htm?image=00005"
>http://diglib.hab.de/drucke/gi-438/start.htm?image=00005</ref><ref
type="graphic" target="#sprachwissenschaft_2017_004"/></desc>
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</TEI>