<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00005"target="display2">fol. a i r</a>] </div><br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118762974"target="_blank">Sibyllen
Schwarzin/</a></span><br>Vohn <br>Greiffswald aus Pommern/<br>Deutsche Poëtische <br>Gedichte/<br>Nuhn <br>Zum ersten mahl/ auß ihren eignen <br>Handschrifften/ herauß
gegeben <br>und verleget <br>Durch <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">M<spanclass="ex">[agister]</span> SAMUEL GERLACH/</a></span><br>auß dem Hertzogtuhm Wuͤrtemberg.<br>und in <br>DANTZIG <br>Gedrukt/ bey seel. <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/128616806"target="_blank">Georg Rheten </a></span><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/1046972782"target="_blank">Witwen</a></span> /<br>im <ahref="https://query.wikidata.org/#%23All%20events%20that%20occured%20on%202001%2F09%2F11%0ASELECT%20%3Fitem%20%3FitemLabel%20%0AWHERE%0A%7B%0A%20%20%3Fitem%20%20p%3AP585%2Fps%3AP585%20%221650T00%3A00%3A00Z%22%5E%5Exsd%3AdateTime%0A%20%20SERVICE%20wikibase%3Alabel%20%7B%20bd%3AserviceParam%20wikibase%3Alanguage%20%22%5BAUTO_LANGUAGE%5D%2Cen%22.%20%7D%0A%7D">M. DC. L. Jahr.</a></span></div>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00007"target="display2">fol. a ii r</a>] </div><br><aname="hd1"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Untertaͤhnigste Zuschrifft <br>Der Durchleuchtigsten/ Großmaͤch= <br>tigsten und
<br>und Fraͤulein <br>vohn <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">M<spanclass="ex">[agister]</span> Samuel Gerlach</a></span>.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">O Du Grosse Koͤniginne/ deines großen Vaters Bild!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die du bißher seine Stelle/ mit dem blanken Schwerd und Schild/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Aber mehr noch mit Verstand/ hast/ im Deutschen Reich/ vertretten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">die so sehr betrengte Kirch auß dem Elend zu erretten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und auff freihen Fuß zusetzen/ es auch so hinaus gefuͤhrt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">daß/ allweil Welt Welt wird bleiben/ dihr die Nachwelt danken wird.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sih/ der alleringste koͤmt unter denen die beschuͤtzet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und/ durch deinen starken Arm/ nun sind wider unterstuͤtzet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">denen du die Bahn hinwider in ihr Vaterland gemacht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und den unerschaͤtzten Frieden/ uͤber Hoffen/ hast gebracht.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch/ der alleringste/ komm/ mein Dankopffer dihr zu bringen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ach wie gern wolt' ich dazu dihr ein Sigs=Liedlein singen</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00008"target="display2">fol. a ii v</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Aber meine schwache Zunge gleicht der Nachtigal sich nuhn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">die ihr=sunsten=helle Stimme hat gehemmt/ und ist davohn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">weis fast selber nicht wohin; wolt ich dann dem Kuckuk gleichen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">seinen sehr verachten Tohn singen/ muͤst ich doch erbleichen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">weil er seine Kukuks Stimme nuhn auch gaͤntzlich unterlaͤst;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer dann solt mich lehren singen; darum ists das allerbaͤst'/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">alles singen einzustellen. Gleichwol soll ich mich erzeigen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dankbahr/ und nachdem ich nichts bey mir finde/ so mein eigen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wil ich/ Theure Koͤniginne/ dihr ein gaͤntzlich fremdes Werk/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ob es wohl bey dihr kein fremdes/ zu eim sichern Dankgemerk/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">uͤbergeben; fremd ists nicht wegen deiner/ dann es ruͤhret</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">aus deim Pommerlande her/ welches billig dihr gebuͤhret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ist/ und bleibet auch dein eigen; Niemand kan das Heilge Grab</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">gantz und gahr vergebens huͤten/ daß er nichtes dafuͤr hab.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Diß doch ist das ringste noch/ welches wihr dihr koͤnnen geben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wihr sind dihr mit Guht und Bluht/ ja mit unserm Leib und Leben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">selbst verbunden und verpflichtet. Ach! Ach wann wir alle doch</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wohl bedaͤchten/ wie so treulich du des Leibs und Seelen=Joch</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">uns genommen ab den Hals/ und der schwaͤren Last entrissen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">daß sich unsre Treiber nu selber ewig schaͤmen muͤßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">weil ihr Stecken sey zubrochen. Daruͤm/ sag ich/ ist das Land</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Pomern/ un noch mehr/ dein eigen/un wirst nuhn ein großer Stand</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">unsers Edlen Deutschen Reichs; diß doch laß ich andre schlichten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">die es besser koͤnnen tuhn. Mich itzt wil ich wider richten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dahin/ wo ich erst gezihlet; dises Werk ist billich dein/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">weil es her aus Pommern kommet/ wessen solt es sonsten seyn?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dein/ dein ist es widerum/ weil es bey uns unerhoͤret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und durchaus was neues ist: Bistu selbst nicht/ die man ehret</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">nunmehr auff dem gantzen Runden/ wegen deiner Wundergaben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">vihler Sprachē/ Weißheit/ Kunst/daß die Maͤner nichts mehr haben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dir worinnen vohrzugehen/ du vernichtst der Helden Ruhm/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">der Gelehrten Lorbeer=Kraͤntze machstu dihr zum Eigenthum.</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00009"target="display2">fol. a iii r</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dein/ dein ist es noch einmahl/ weil eß seinen Uhrsprung nimmet</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">her vohn einem Jungfern=Bild/ als in deren hat geglimmet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wie ein Feuer in der Aschen/ lauter Tugend/ Scham und Zucht;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du bist/ Koͤnigliches Fraͤulein/ un Koͤn'ginne selbst/ die Frucht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">so die Keuschheit selbsten hat/ vohn der Keuschheit/ ihr gezeuget;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Diß nuhn ist die Uhrsach/ daß sich zu deinen Fuͤßen neiget</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dises Werk in tiefster Demuht/ und ich mich mit ihm dazu/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">daß wir alle beyde moͤgen finden Sicherheit und Ruh/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">unter deinem starcken Schutz wider alle Laͤster=Zungen;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Finden wihr die nuhr bey dihr! So ist uns wohl gelungen!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Welcher wil/ und wird wohl moͤgen dises Buch auß deiner Hand</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">reissen? ja wer wird sich wollen steken in ein solche Schand/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">mich aus Koͤniglicher Gnad' aus zustossen/ auszutreiben?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Alle beyde werden wohl frey und sicher ewig bleiben:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Momus wird sich selber scheuen/ seinen hart und stumpfen Zahn</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dran zu setzen und zu wetzen/ Schimpf wird seyn sein Lohn. Wolahn</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Friedens=Koͤniginne/ leb/ lebe lange Fridens=Zeiten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">daß wihr deinen Fridens=Ruhm moͤgen ewiglich außbreiten!</span></div><aname="div2"></a><div><br><aname="hd2"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<br>Koͤniginne in Schweden usf. <br>durch versetzte Buchstaben C. in Z. <br>Auf!
dein Reich/ wo es seyn kan/ steh <br>fein lang in Nuz. <br>Erklaͤhret in einem
<br>Zirkel=Gedicht/</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf/ wer nuhr kan immer ruffen/ als ein frommer Hertzens=Christ/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dieser/ sag ich/ ruf und bitte den/ der in dem Himmel ist/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00010"target="display2">a iii v</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der da selnen Ehren=Stuhl hat so hoch gesetzet droben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">uͤber alles Sternen=Heer/ und auch selbst so hoch erhoben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ist/ weit uͤber alle Goͤtter/ doch der Frommen nicht vergist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">sondern ihr Gebeht erhoͤret/ und wann/ ohne falsche List/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie vohn hertzen ihn anruffen/ ihnen hilfft in kurzer frist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Darumb bitt ich alle nu/ daß zu unserm Gott dort oben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf wer nuhr kan immer ruffen!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was dann/ Große Koͤniginne? daß bey dihr nicht werd gemiss't/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wo es seyn kan/ Ruh' und Friden; daß kein Fehde Krig noch Zwist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">inner deinen Grentzen sey; daß/ gleich wie der Sprey/ zerstoben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">deine Feinde moͤgen seyn/ dein Reich/ vor ihrem toben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Fein lang lang in Nuzen stehe! daß wihrs moͤgen seyn vergwist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf/ wer nuhr kan immer ruffen!</span><br><pstyle="text-align:right;">Geschriben zu Osterwyk im Danziger Werder/ den 18. Julij <br>N. Kal. war der
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf/ wer nuhr kan immer ruffen/ als ein frommer Hertzens=Christ/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">dieser/ sag ich/ ruf und bitte den/ der in dem Himmel ist/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00010"target="display2">fol. a iii v</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der da selnen Ehren=Stuhl hat so hoch gesetzet droben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">uͤber alles Sternen=Heer/ und auch selbst so hoch erhoben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ist/ weit uͤber alle Goͤtter/ doch der Frommen nicht vergist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">sondern ihr Gebeht erhoͤret/ und wann/ ohne falsche List/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie vohn hertzen ihn anruffen/ ihnen hilfft in kurzer frist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Darumb bitt ich alle nu/ daß zu unserm Gott dort oben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf wer nuhr kan immer ruffen!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was dann/ Große Koͤniginne? daß bey dihr nicht werd gemiss't/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">wo es seyn kan/ Ruh' und Friden; daß kein Fehde Krig noch Zwist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">inner deinen Grentzen sey; daß/ gleich wie der Sprey/ zerstoben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">deine Feinde moͤgen seyn/ dein Reich/ vor ihrem toben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Fein lang lang in Nuzen stehe! daß wihrs moͤgen seyn vergwist/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ruf/ wer nuhr kan immer ruffen!</span><br><pstyle="text-align:right;">Geschriben zu Osterwyk im Danziger Werder/ den 18. Julij <br>N. Kal. war der
Tag Christinen/ nach <spanclass="person">M. Fuhrmans</span> Kalender/ <br>dises 1650.
Jahres.</p>
</div>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00011"target="display2">a iv r</a>] </div><aname="div3"></a><div><br><aname="hd3"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00011"target="display2">fol. a iv r</a>] </div><aname="div3"></a><div><br><aname="hd3"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Vohrrede <br>an den Ehrengeneigten Leser.</div>
</h2>
<p><br>ICh uͤbergebe dihr/ lieb= und geneigter Leser/ein Werklein/ <br>dergleichen du
...
...
@@ -63,7 +64,7 @@
<br>verhoffentlich nicht vihl loben doͤrfen/sondern das Werck/ nach <br>dem
bekanten Sprichwort/ den Meister oder Meisterin selber <br>am besten loben/ und
sich/daß dise Gedichte vohn der Seeligen
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00012"target="display2">a iv v</a>] </div><br>Jungfer im dreyzehenden und folgenden Jahren/ bis an das <br>sibenzehende/
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00012"target="display2">fol. a iv v</a>] </div><br>Jungfer im dreyzehenden und folgenden Jahren/ bis an das <br>sibenzehende/
worinnen Sie seeligen Tods verblichen/ und also <br>fast zureden/ in Jhrer zarten
Jugend/ gemachet worden/ am <br>mehrsten zu verwundern seyn: Was nu fuͤr mehrere
Gaben/ <br>bey Jhren laͤngern Jahren/ sich wuͤrden geeussert haben/ ist <br>auß
...
...
@@ -90,9 +91,9 @@
<p> Lebe nuhn/ guͤnstig=lieber Leser/ mit disem Ersten Theil so <br>lang wohl/ und
erwarte/ wan man dein Belieben an ihme ver= <br>merken/ und mehrere/ wie man erster
Zeit gewaͤrtig ist/ vohn <br>der ansehnlichen Freundschafft erlangen wird/in kurzem
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00013"target="display2">Nachschrift S. 1</a>] </div><aname="div4"></a><div><br><aname="hd4"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Nachschrift <br>An den Leser.</div>
</h2>
<p>GUnstig=Geneigter Leser/ Eß geht mihr in disem/ wie <br>in andern meinen
...
...
@@ -118,7 +119,7 @@
schaͤndlich beflekket/ und auß Achtlosigkeit/ oder/ das <br>ein wenig baͤsser
klinget/ Unachtsamkeit der Aufseher/ mit <br>vihlen Flecken/ Makkeln/ Rizen/ Wunden/
und andern
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00014"target="display2">[Nachschrift 2]</a>] </div><br>uͤbelstaͤndigen Masern fast uͤbel zugerichtet ist/ welche alle zu
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00014"target="display2">Nachschrift S. 2</a>] </div><br>uͤbelstaͤndigen Masern fast uͤbel zugerichtet ist/ welche alle zu
<br>vertreiben und außzuheilen/ eß vihl Flekwasser/ Meissel/ <br>Wund= und
Heilpflaster erfordern/das ist: Alle Fehler auf= <br>zusezen und zu endern man wohl
einen ganzen Bogen Pa= <br>pyr beduͤrftig seyn wuͤrde. Also hat man das meiste dihr
...
...
@@ -129,46 +130,38 @@
<br>nehmen/ und/ wie eß zu endern/ hieher sezen wollen. Als</p>
<lbxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/>ihre fuͤr das andere ihr</li>
<li>lxij.1.
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00015"target="display2">Nachschrift S. 3</a>] </div>ihre fuͤr das andere ihr</li>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">LJcht und Flammen wuͤndsch ich mir/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da ich sol ein Licht besingen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dessen Glanz und helle Zier</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jn verklaͤhrte Sinnen dringen!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eine Jungfrau/ die von fern</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Leuchtet als der Venus=Stern/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die bey ihren Ahnen stehet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ein Fackel hoch erhoͤhet.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die in tugendhaffter Welt</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wie die Himmels=Sonne strahlet/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wan Sie Waͤlder/ Wieß und Feld</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00018"target="display2">fol. b I v</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit verliebtem Schein bemahlet.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">O ein schoͤnes Tugen=Bild/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit vihl Ehr und Zucht erfuͤlt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So auch andern Glantz und Leben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Durch ihr helles Licht gegeben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wie der Mond auff seiner Wach/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wan die Nacht den Tag verdunckelt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">An dem blauen Himmels=Dach/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Untern schoͤnen Sternen funckelt:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So ist sie bey ihrer Zahl/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff dem heilgen Gottes=Sahl/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Stets ein Liebes=Licht geschienen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Unter denen die GOTT dienen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff dem deutschen Helikon/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo die klugen Schwestern wohnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Haben laͤngst mit Ehr und Wonn</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie gezieret manche Kronen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118605534"target="_blank">Sappho</a></span> laͤsset ihr den
Preiß/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff der Billigkeit Geheiß/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weil sie ist auff ihrer Floͤten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Licht und Glantz auch der Poeten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hoͤr die Leyer diser Zeit/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wie so wol gestimmt sie klinget/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Voller Kunst und Liebligkeit;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wie dem <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590111"target="_blank">Opiz</a></span> sie
nachsinget/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dessen Ruhm und Nahmens Zier</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Groß wird bleiben fuͤr und fuͤr.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Er haͤtt selbst ihr/ solt er leben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Unvergaͤngligkeit gegeben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie zwar ist'n Lybes=Licht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So da flammet auff der Erden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nicht nur wo's an Schein gebricht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sondern das geliebt muß werden/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00019"target="display2">fol. b II r</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo die Kunst und Tugend leucht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und der Sternen Glantz erbleicht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo viel hohe Geister gluͤhen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und die Sinnen nach sich ziehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Aber/ leyder! nunmehr ist</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Außgelescht die Lebens=Kerze/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die ihm mancher haͤtt erkiest/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So zulieben als sen Herze.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ach! wie Schade scheints zu seyn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß der Sonn= und Monden=Schein/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Diser Stern/ das Licht der Tugend</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Untergeht in bester Jugend!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch! sie leuchtet auff der Schul/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo die hellen Straphinen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Singen vor des Lammes=Stuhl/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jn die Himmels Violinen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dir ist wohl du liebes=Licht!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vor des HERREN Angesicht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da du magst mit David dichten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das kein Momus mehr kan richten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Billich ihr/ <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">Herr
Gerlach</a></span>/ meldt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und last schallen hin und wieder/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jn der Edlen deutschen Welt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Gedicht und schoͤnen Lieder/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So uns die <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118762974"target="_blank">Sibylle</a></span>
sang.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo man hoͤret ihren Klang/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da wird man/ mit wolbehagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auch von Eurem Nahmen sagen.</span><br><pstyle="text-align:right;">Dieses schrieb der Seel. Jungfrawen zum gebuͤhrlichen <br>Nachruhm; und dem
<spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">H. M. Gerlach</a></span>/ der
etliche <br>ihrer poëtischen Schrifften ans Tages=Licht befoͤr= <br>dert/ zum
Gerlach</a></span>/ der etliche <br>ihrer poëtischen Schrifften ans Tages=Licht
befoͤr= <br>dert/ zum freundlichen Wolgefallen <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118828401"target="_blank">MICHAEL ALBINUS</a></span>,
Pred<spanclass="ex">[iger]</span><br>zu S<spanclass="ex">[ankt]</span> Cathar<spanclass="ex">[inen]</span> in Danzig.</p>
</div>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00020"target="display2">fol. b II v</a>] </div><aname="div7"></a><div><br><aname="hd11"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00020"target="display2">fol. b II v</a>] </div><aname="div7"></a><div><br><aname="hd10"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ANte fuisse decem memorantur in Orbe SIBYLLAE;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undecimam Tellus en Pomerana tulit!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Pristina quid jactas aetas certamina vatum.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Istarum oraclis carminibusvè suis?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Carmine sola novem reliquas Erythraea SIBYLLAS</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vicit, at has omnes Undecima Una decem.</span></span></div><aname="div8"></a><div><aname="hd12"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ANte fuisse decem memorantur in Orbe SIBYLLAE;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undecimam Tellus en Pomerana tulit!</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Pristina quid jactas aetas certamina vatum.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Istarum oraclis carminibusvè suis?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Carmine sola novem reliquas Erythraea SIBYLLAS</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vicit, at has omnes Undecima Una decem.</span></span></div><aname="div8"></a><div><aname="hd11"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<br>Virginis suavißima Poemata in lucem edentem.</div>
</h2><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">MOrtua sit quamvis tenero sub flore Juventae</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Virgo, quae longum vivere digna fuit;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dum tamen ipsius jucunda Poemata luci</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sacras, per studium sit rediviva tuum.</span></span><br><pstyle="text-align:right;">Scripsit <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/115640355"target="_blank">ERASMUS
ROTHMALER</a></span><br>P.L.C.</p>
</div><aname="div10"></a><div><br><spanclass="latein"><br><spanstyle="padding-left: 5em;">HAec fuerat , si quà potuisset rumpere fata,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Teutonici Virgo gloria prima Chori.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Quos olim cantus, annis profecta, dedisset ,</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Tam docto tangens ungve Puella chelyn?</span></span><br><pstyle="text-align:right;">f<br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/104333278"target="_blank">JOH. PETR.
<p>Lise/ wie du fleissig gebehten wirst/ ja zu aller erst die/ dem gan= <br>zen Werk zu
...
...
@@ -443,19 +394,18 @@
lesen anfangest/ damit du nicht dem Außfertiger eini= <br>ge Schuld seines
Unfleisses/ unzeitig/zumaͤssest.</p>
</div>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00021"target="display2">fol. A I r (pag. I)</a>] </div><aname="div12"></a><div><aname="hd14"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00021"target="display2">fol. A I r (pag. I)</a>] </div><aname="div12"></a><div><aname="hd13"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Das Erste Buch</div>
<divstyle="position:relative;width:90%;">Das Erste Antwortschreiben vohm <ahref="https://query.wikidata.org/#%23All%20events%20that%20occured%20on%202001%2F09%2F11%0ASELECT%20%3Fitem%20%3FitemLabel%20%0AWHERE%0A%7B%0A%20%20%3Fitem%20%20p%3AP585%2Fps%3AP585%20%221637-04-10T00%3A00%3A00Z%22%5E%5Exsd%3AdateTime%0A%20%20SERVICE%20wikibase%3Alabel%20%7B%20bd%3AserviceParam%20wikibase%3Alanguage%20%22%5BAUTO_LANGUAGE%5D%2Cen%22.%20%7D%0A%7D">10. Apr. des <br>1637
Jahrs</a>. als Er uͤm Nachricht gebehten hatte j. ob die <br>uͤberschickte
Gedichte mit ihrer eignen Hand geschrieben ij. <br>was der dreyen uͤbergesetzten
Buuchstaben H. L. G. <br>Meynung iij. ob eß ihr gefaͤllig waͤhre/ wann solche
</h2><br><p>Juͤngstgemachtes/ wohlbeneustes und schlechtes Gedich= <br>te hab ich selbst mit
</h2>
<p>H. L. G.!</p>
<p>Nach vohrhergesetzem</p>
<p>Juͤngstgemachtes/ wohlbeneustes und schlechtes Gedich= <br>te hab ich selbst mit
eigner Hand abgeschrieben/ die Auf= <br>schrifft aber nicht daraus gemacht. Die
Buchstaben H. L. <br>G. bedeuten: Hilff Lieber Gott usf. Ob der Edle Lieb=
<br>haber der Teutschen Poesey das uͤberschickte Ehrengetichte <br>will den
...
...
@@ -464,18 +414,16 @@
wiedern/ <br>davon unzeitig urtheilen moͤchte/ hielt ich fuͤr rahtsam/ das <br>nur
der Nahme etwa verkehret/ oder gahr ausgelassen/ und <br>an dessen stat ein anderer
gesetzet wuͤrde; dafern aber noch et= <br>liche Gedichte die <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590111"target="_blank">Opitz</a></span> oder der andern Poeten
einer aus= <br>gehn lassen/ bey den <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">Hn. M. S. Gerl.</a></span> anzutreffen/ solte es <br>mich eine sonderbahre
Frewde seyn/ wen ich dieselben lesen <br>moͤgte/ weil ich nichts liebers wuͤnsche/
als nur solche Sa= <br>chen zu lesen wolte sie auch/ nebenst andern unwuͤrdigen/
<br>die ich selbst gemacht/ Jhme bey erster gelegenheit gerne wie= <br>der
uͤberschicken. G. G.</p>S. S.</div>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00022"target="display2">fol. A i v (pag. ii)</a>] </div><aname="div13"></a><div><br><aname="hd18"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
einer aus= <br>gehn lassen/ bey den <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">H<spanclass="ex">[err]</span>n M<spanclass="ex">[agister]</span> S<spanclass="ex">[amuel]</span> Gerl<spanclass="ex">[ach]</span></a></span>
anzutreffen/ solte es <br>mich eine sonderbahre Frewde seyn/ wen ich dieselben lesen
<br>moͤgte/ weil ich nichts liebers wuͤnsche/ als nur solche Sa= <br>chen zu lesen
wolte sie auch/ nebenst andern unwuͤrdigen/ <br>die ich selbst gemacht/ Jhme bey
erster gelegenheit gerne wie= <br>der uͤberschicken. G. G.</p>S<spanclass="ex">[ibylla]</span> S<spanclass="ex">[chwarz]</span></div>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00022"target="display2">fol. A i v / pag. ii</a>] </div><aname="div13"></a><div><br><aname="hd15"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Das Andere <br>Sendeschriben vohm <ahref="https://query.wikidata.org/#%23All%20events%20that%20occured%20on%202001%2F09%2F11%0ASELECT%20%3Fitem%20%3FitemLabel%20%0AWHERE%0A%7B%0A%20%20%3Fitem%20%20p%3AP585%2Fps%3AP585%20%221637-07-24T00%3A00%3A00Z%22%5E%5Exsd%3AdateTime%0A%20%20SERVICE%20wikibase%3Alabel%20%7B%20bd%3AserviceParam%20wikibase%3Alanguage%20%22%5BAUTO_LANGUAGE%5D%2Cen%22.%20%7D%0A%7D">24 Jul ob=
<br>gedachten <br>Jahrs</a>/ wohrinnen Sie unter anderm/ <br>sich/ wegen
Jhrer Poesij/ wider die <br>Laͤstermaͤuler beschuͤtzet.</div>
<br>danebst mir nicht zuverdencken/ das ich dieselbe etwa gahr zu <br>ange bey mir
behalten/ sindtemahl es mir nur an bequemli=
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00023"target="display2">fol. A ii r (fol. iii)</a>] </div><br>cher Pottschafft ermangelt hatt; Hab auch kein bedencken <br>getragen/ etliche
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00023"target="display2">fol. A ii r / fol. iii</a>] </div><br>cher Pottschafft ermangelt hatt; Hab auch kein bedencken <br>getragen/ etliche
von meinen ungepfefferten Gedichten/ und <br>eines/ welches ein ander gemachet/ mit
zu uͤberschicken/ wol= <br>te auch wol mehr des Ungezieffers abgeschrieben haben/
wen <br>ich nicht besorgt/ es wuͤrde ihme weit verdrießlicher zu lesen/ <br>als mir
...
...
@@ -522,17 +470,15 @@
die Poesey eine Ursacherin vieles guhten bey mir <br>gewesen/ und ich sie dero
halben (noch zur Zeit) fuͤglich also <br>beybehalten kan/ das dadurch andere
gescheffte nicht hindan
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00024"target="display2">fol. A ii v (pag. iv)</a>] </div><br>gesetzet/ oder seumich verichtet werden. Damit ich aber den <br>Hn. Magister
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00024"target="display2">fol. A ii v / pag. iv</a>] </div><br>gesetzet/ oder seumich verichtet werden. Damit ich aber den <br>Hn. Magister
mit diesem meinem schlechten Schreiben <br>(welches mich die Einfalt selbst in
hoͤchster eiliger eile in die <br>Feder gethan) auch nicht von noͤtigern Geschefften
abhalten <br>magk/ thu ich hiemit uns allerseits der getrewen Obacht <br>Gottes
getrewlich empfehlen. Eilig Eilig usf.</p><br>D. H. M. <br>E. W. <br>S. S.</div><br><aname="div14"></a><div><aname="hd20"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
getrewlich empfehlen. Eilig Eilig usf.</p><br>D. H<spanclass="ex">[errn]</span> M<spanclass="ex">[agister]</span><br>E. W. <br>S<spanclass="ex">[ibylla]</span> S<spanclass="ex">[chwarz]</span></div><br><aname="div14"></a><div><aname="hd16"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Das dritte Schreiben vohm <ahref="https://query.wikidata.org/#%23All%20events%20that%20occured%20on%202001%2F09%2F11%0ASELECT%20%3Fitem%20%3FitemLabel%20%0AWHERE%0A%7B%0A%20%20%3Fitem%20%20p%3AP585%2Fps%3AP585%20%221638-03-18T00%3A00%3A00Z%22%5E%5Exsd%3AdateTime%0A%20%20SERVICE%20wikibase%3Alabel%20%7B%20bd%3AserviceParam%20wikibase%3Alanguage%20%22%5BAUTO_LANGUAGE%5D%2Cen%22.%20%7D%0A%7D">18 Mertz. des 1638.
<br>Jahrs</a>/ dahrinnen Sie wiederuͤm/ daß Jhre Gedichte <br>moͤgen gedruckt
werden/ mit gewißen <br>Bedinge einwilliget.</div>
wenig Tagen zurecht erhal= <br>ten/ damit Er nun nicht Ursache habe/ sich uͤber die
nachles= <br>sigkeit meiner Feder zu beschweren/ hab Jch Jhme dergestalt
...
...
@@ -542,42 +488,41 @@
Wahrheit des beige= <br>legten Lobs nicht wuͤrdig seyn/ bitte/ mit denselben freund=
<br>lich vorlieb zu nehmen/ sintemahl andre Privat gescheffte <br>mir nurten die
geringste Zeit an derogleichen Außschreibung <br>haben wenden lassen. Den Titul/
welcher vor bewustes solte <br>gedruckt werden/ hette der Hr. M. nicht besser und
verdeck= <br>ter machen kuͤnnen.</p>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00025"target="display2">A iii r (pag. v)</a>] </div><br><p>Demnach mir aber noch unvergessen/ das Jch vor die= <br>sem dem Hn. M. etliche sehr
schlechte/ und fast des nahmens <br>nicht wuͤrdige Reime/ welche meine Ersten
gewesen/ auff H. <br>M. Z. fleissigstes suchen/ zugesandt/ unter welchen eins auff
Ankunfft seyn wird/ geschiehet an den Hn M. <br>mein Ehrenfleissiges Bitten/ Er
wolle doch dieselbe in keine <br>frembde Augen kommen lassen/ weil mich schier
selbst/ wen <br>ich sie von Ohngefehr wieder sehe/ dafuͤr eckelt. Der H M. <br>als
ein verstendiger wirt hierin wol das beste zutreffen wis= <br>sen/ und ob zwarten
keines von den meinigen wuͤrdig ist das <br>es von so vielen Leuten gelesen werde/
so magk dennerst der <br>H. M. mit etlichen/ seinem belieben nach/ verfahren/ mit
<br>dem bedinge/ das sie dergestalt verendert/ undt alle bekandte <br>Nahmen
verdecket werden/ das Niemand/ er sey wer er wol= <br>le/ wißen moͤge/ von welchem
Baume sie gefallen seyn/ weil <br>ich (ob schon mir solches keine Schande gebe)
dennoch aller= <br>ley bedencken darinnen finde usf.</p><br><p>Die Entschuldigung/ wegen vermeinter Weitleuͤfftig= <br>keit des Schreibens ist mehr
hoͤflich als noͤtig. wofern sonst <br>dem Hn. M. etwas newes beiwohnet/ woll Er mir
auch die <br>Copey davon mittheilen und nur solches H. M. Z. zuferti= <br>gen/
welcher eß mir wol fuͤglich zuschicken wird. Ein meh= <br>rers zuschreiben verbietet
auff dißmahl Zeit undt gelegen= <br>heit/ besehl uns hiemit (nebst fr. Begruͤßung)
Goͤttlicher <br>pflege/ Eyligst usf.</p><br>D. H. M. <br>E W. <br>S.S.</div><br><aname="div15"></a><div>
welcher vor bewustes solte <br>gedruckt werden/ hette der H<spanclass="ex">[er]</span>r.
M<spanclass="ex">[agister]</span> nicht besser und verdeck= <br>ter machen kuͤnnen.</p>
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00025"target="display2">fol. A iii r / pag. v</a>] </div><br><p>Demnach mir aber noch unvergessen/ das Jch vor die= <br>sem dem H<spanclass="ex">[err]</span>n
M<spanclass="ex">[agister]</span> etliche sehr schlechte/ und fast des nahmens <br>nicht wuͤrdige
Reime/ welche meine Ersten gewesen/ auff H. <br>M. Z. fleissigstes suchen/
zugesandt/ unter welchen eins auff <br><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590111"target="_blank">M<spanclass="ex">[artin]</span> Opitzen</a></span> Ankunfft
seyn wird/ geschiehet an den H<spanclass="ex">[err]</span>n M<spanclass="ex">[agister]</span><br>mein Ehrenfleissiges Bitten/ Er wolle doch dieselbe in keine <br>frembde Augen
kommen lassen/ weil mich schier selbst/ wen <br>ich sie von Ohngefehr wieder sehe/
dafuͤr eckelt. Der H<spanclass="ex">[err]</span> M<spanclass="ex">[agister]</span><br>als ein verstendiger wirt hierin wol das beste zutreffen wis= <br>sen/ und ob
zwarten keines von den meinigen wuͤrdig ist das <br>es von so vielen Leuten gelesen
werde/ so magk dennerst der <br>H<spanclass="ex">[err]</span> M<spanclass="ex">[agister]</span> mit etlichen/ seinem
belieben nach/ verfahren/ mit <br>dem bedinge/ das sie dergestalt verendert/ undt
alle bekandte <br>Nahmen verdecket werden/ das Niemand/ er sey wer er wol= <br>le/
wißen moͤge/ von welchem Baume sie gefallen seyn/ weil <br>ich (ob schon mir solches
keine Schande gebe) dennoch aller= <br>ley bedencken darinnen finde usf.</p><br><p>Die Entschuldigung/ wegen vermeinter Weitleuͤfftig= <br>keit des Schreibens ist mehr
hoͤflich als noͤtig. wofern sonst <br>dem H<spanclass="ex">[err]</span>n M<spanclass="ex">[agister]</span> etwas
newes beiwohnet/ woll Er mir auch die <br>Copey davon mittheilen und nur solches H.
M. Z. zuferti= <br>gen/ welcher eß mir wol fuͤglich zuschicken wird. Ein meh=
<br>rers zuschreiben verbietet auff dißmahl Zeit undt gelegen= <br>heit/ besehl uns
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00026"target="display2">fol. A iii v (pag. vi)</a>] </div><aname="div16"></a><div><aname="hd22"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00026"target="display2">fol. A iii v / pag. vi</a>] </div><aname="div16"></a><div><aname="hd17"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
<divstyle="position:relative;width:90%;">Ein Gesang wieder den Neidt.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">HAtt zwar die Mißgunst tausendt Zungen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und mehr dan tausend ausgestreckt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und kompt mit macht auf mich gedrungen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So werd ich dennoch nicht erschreckt;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer Gott vertrawt in allen dingen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wirdt Weldt/ wird Neidt/ wird Todt bezwingen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hoͤr ich gleich umb und umb mich singen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die sehr vergifftete Siren;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So soll mich dennoch nicht bezwingen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr lieblichs Gifft/ und hell gethoͤn;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch will die Ohren mir verkleben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und fuͤr sie frey fuͤruͤber schweben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Gefellt dir nicht mein schlechtes Schreiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und meiner Feder edles Safft/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So laß nur balt das Laͤsen bleiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eh dan es dir mehr unruh schafft;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das/ was von anfang ich geschrieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird kein verfalschter Freund belieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weistu mich gleich viel für zuschwetzen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von meiner Leyer ab zustehen;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So soll mich doch allzeit ergetzen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das Arbeitsahme muͤssig gehen:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Laß aber du dein Leumbden bleiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Damit du mich meinst auff zureiben.</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00027"target="display2">fol. A iv r (pag. vii)</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch weiß/ es ist dir angebohren/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den Musen selbst abholt zu sein/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch hat mein Phoebus nie verlohren/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Durch deine List/ den hellen Schein:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Tugend wird dennoch bestehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen du/ und alles wirst vergehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ein grimmes Thier hat dich erzeuget/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Hoͤllgoͤttinnen haben dich</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">An ihrer harten Brust geseuget/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und Momus nennt dein Vater sich;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dein Vaterland ist in der wuͤsten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da Basilisk und Eulen nisten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Solt ich uͤm deinet willen hassen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den allzeit gruͤnen Helicon/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und mich zu dir herrunter laßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So hett ich warlich schlechten Lohn.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nein/ ich bleib auf Parnaßus Spitzen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du magst in Plutons Reiche sitzen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was wuͤrde wol mein Phoͤbus sagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich das gruͤne Lohrberlaub</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mir wuͤrde selbst vom Haͤupte schlagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und werffen in der Erdenstaub?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Euterpen wuͤrd es ja verdruͤßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wenn Jhre Magd wehr außgerißen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Thalia wuͤrd es hoch empfinden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und Clio wuͤrde zuͤrnen sehr/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ließ ich die werthe Leyer hinden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und liebte Neid und Leuͤmbden mehr:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Druͤm laß nur ab mit deinen Rencken/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mein zartes Alter baß zu krencken/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00028"target="display2">fol. A iv v (pag. viii)</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vermeynstu/ daß nicht recht getroffen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß auch dem weiblichen Geschlecht</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Pindus allzeit frey steht offen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So bleibt es dennoch gleichwohl recht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß die/ so nur mit Demuht kommen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von Phoebus werden angenommen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch darf nun auch nicht weitergehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und bringen starcke Zeugen ein;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du kanst es gnug an disem sehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß selbst die Musen Maͤgde sein:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was lebet soll Ja Tugendt lieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und niemandt ist davon vertrieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Gantz Holland weiß dir fuͤr zusagen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von seiner Bluhmen Tag und Nacht;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/119442027"target="_blank">Herrn Catzen</a></span> magstu
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">HAtt zwar die Mißgunst tausendt Zungen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und mehr dan tausend ausgestreckt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und kompt mit macht auf mich gedrungen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So werd ich dennoch nicht erschreckt;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer Gott vertrawt in allen dingen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wirdt Weldt/ wird Neidt/ wird Todt bezwingen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hoͤr ich gleich umb und umb mich singen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die sehr vergifftete Siren;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So soll mich dennoch nicht bezwingen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr lieblichs Gifft/ und hell gethoͤn;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch will die Ohren mir verkleben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und fuͤr sie frey fuͤruͤber schweben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Gefellt dir nicht mein schlechtes Schreiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und meiner Feder edles Safft/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So laß nur balt das Laͤsen bleiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eh dan es dir mehr unruh schafft;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das/ was von anfang ich geschrieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird kein verfalschter Freund belieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weistu mich gleich viel für zuschwetzen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von meiner Leyer ab zustehen;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So soll mich doch allzeit ergetzen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das Arbeitsahme muͤssig gehen:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Laß aber du dein Leumbden bleiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Damit du mich meinst auff zureiben.</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00027"target="display2">fol. A iv r / pag. vii</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch weiß/ es ist dir angebohren/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den Musen selbst abholt zu sein/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch hat mein Phoebus nie verlohren/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Durch deine List/ den hellen Schein:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Tugend wird dennoch bestehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen du/ und alles wirst vergehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ein grimmes Thier hat dich erzeuget/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Hoͤllgoͤttinnen haben dich</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">An ihrer harten Brust geseuget/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und Momus nennt dein Vater sich;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dein Vaterland ist in der wuͤsten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da Basilisk und Eulen nisten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Solt ich uͤm deinet willen hassen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den allzeit gruͤnen Helicon/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">und mich zu dir herrunter laßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So hett ich warlich schlechten Lohn.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nein/ ich bleib auf Parnaßus Spitzen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du magst in Plutons Reiche sitzen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was wuͤrde wol mein Phoͤbus sagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich das gruͤne Lohrberlaub</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mir wuͤrde selbst vom Haͤupte schlagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und werffen in der Erdenstaub?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Euterpen wuͤrd es ja verdruͤßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wenn Jhre Magd wehr außgerißen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Thalia wuͤrd es hoch empfinden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und Clio wuͤrde zuͤrnen sehr/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Ließ ich die werthe Leyer hinden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und liebte Neid und Leuͤmbden mehr:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Druͤm laß nur ab mit deinen Rencken/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mein zartes Alter baß zu krencken/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00028"target="display2">fol. A iv v / pag. viii</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Vermeynstu/ daß nicht recht getroffen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß auch dem weiblichen Geschlecht</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Pindus allzeit frey steht offen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So bleibt es dennoch gleichwohl recht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß die/ so nur mit Demuht kommen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von Phoebus werden angenommen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch darf nun auch nicht weitergehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und bringen starcke Zeugen ein;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du kanst es gnug an disem sehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß selbst die Musen Maͤgde sein:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was lebet soll Ja Tugendt lieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und niemandt ist davon vertrieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Gantz Holland weiß dir fuͤr zusagen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von seiner Bluhmen Tag und Nacht;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/119442027"target="_blank">Herrn Catzen</a></span> magstu
weiter fragen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Durch den sie mir bekant gemacht;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;"><spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/102385092"target="_blank">Cleobulina</a></span> wird wol
bleiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von der viel kluge Federn schreiben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118605534"target="_blank">Sappho</a></span> fuͤr ein
Weib gewesen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von vielen/ die ich dir nicht nenn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kanstu bey andern weiter lesen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von den ich acht und fuͤnffzig kenn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die nimmer werden untergehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und bey den Liechten Sternen stehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sollt ich die Nadel hoch erheben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und uͤber meine Poesey/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So muß ein kluger mir nachgeben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß alles endlich reisst entzwey;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer kan so kuͤnstlich Garn auch drehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das es nicht sollt in stuͤcken gehen:</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00029"target="display2">fol. B i r (pag. ix)</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bring alles her auß allen Enden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was je von Menschen ist bedacht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was mit so klugen Meister Haͤnden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jst jemahls weit und breit gemacht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und laß eß tausend Jahre stehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So wird es von sich selbst vergehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo ist Dianen Kirch geblieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Des Jupters Bild ist schon davon;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sind nicht vorelngst schon auffgerieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die dicken Mauren Babilon</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was damahls teuer gnug gegolten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird jetzt fuͤr Asch und Staub gescholten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch daß/ was <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590995"target="_blank">Naso</a></span> hat
Weib gewesen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von vielen/ die ich dir nicht nenn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kanstu bey andern weiter lesen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von den ich acht und fuͤnffzig kenn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die nimmer werden untergehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und bey den Liechten Sternen stehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sollt ich die Nadel hoch erheben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und uͤber meine Poesey/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So muß ein kluger mir nachgeben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Daß alles endlich reisst entzwey;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer kan so kuͤnstlich Garn auch drehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das es nicht sollt in stuͤcken gehen:</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00029"target="display2">fol. B i r / pag. ix</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bring alles her auß allen Enden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was je von Menschen ist bedacht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was mit so klugen Meister Haͤnden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jst jemahls weit und breit gemacht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und laß eß tausend Jahre stehen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So wird es von sich selbst vergehen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wo ist Dianen Kirch geblieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Des Jupters Bild ist schon davon;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sind nicht vorelngst schon auffgerieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die dicken Mauren Babilon</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was damahls teuer gnug gegolten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird jetzt fuͤr Asch und Staub gescholten.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch daß/ was <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590995"target="_blank">Naso</a></span> hat
/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jst heut bey uns noch uͤberblieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und wird auch nicht ins Grab gelagt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie leben stets und sind gestorben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und haben ewigs Lob erworben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was uns die Schar der Klugen lehret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird heut noch durch der Feder Macht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff Fama Pfeiffen angehoͤret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und uns zur Nachricht fuͤrgebracht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr Lob wird weit und breit erschallen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bis alles wird zu Boden fallen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wan selbst das weite Rund von innen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auch wehre lauter schwartze Dint/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So wird es doch nicht leschen koͤnnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wes man von den geschrieben findt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die mit gefluͤgelten Gedancken</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nicht von der Weißheit bahne wancken</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00030"target="display2">B i v (pag. x)</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mein <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590111"target="_blank">Opitz</a></span> (dem das Lob
gebuͤhret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das Teutschlandt/ seiner Sprachen Pracht</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und edlen Leyer halben fuͤhret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weil Er den anfang hat gemacht)</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird billig oben an geschrieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bey den/ die Kunst und Tugend lieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sein Lob wird nicht verdecket werden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kein Neid verbirget seinen Preiß/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weil selbst das große Rund der Erden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit seiner Kunst zu pralen weiß;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">O moͤcht ich halb so guht nur singen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und so den Thon der Leyer zwingen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Laß nur/ O Neid dein Leumbden bleiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch weiß es ohn dich mehr als wol/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich nicht mehr Poetisch schreiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undt dieses hinterlassen soll.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch wil mich in die Zeit wol schicken/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du solt mich doch nicht unterdruͤcken.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch wil hinfuͤro GOTT vertrawen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von dem soll sein mein Tichten all/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So kan mich auch fuͤr dir nicht grawen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Druͤm sag ich billig noch einmahl:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer GOTT vertrawt in allen Dingen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird Welt/ wird Neid/ wird Todt bezwingen.</span></div><aname="div17"></a><div><aname="hd23"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jst heut bey uns noch uͤberblieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und wird auch nicht ins Grab gelagt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie leben stets und sind gestorben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und haben ewigs Lob erworben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was uns die Schar der Klugen lehret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird heut noch durch der Feder Macht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auff Fama Pfeiffen angehoͤret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und uns zur Nachricht fuͤrgebracht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr Lob wird weit und breit erschallen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bis alles wird zu Boden fallen.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wan selbst das weite Rund von innen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Auch wehre lauter schwartze Dint/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So wird es doch nicht leschen koͤnnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wes man von den geschrieben findt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die mit gefluͤgelten Gedancken</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nicht von der Weißheit bahne wancken</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00030"target="display2">fol. B i v (pag. x)</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mein <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/118590111"target="_blank">Opitz</a></span> (dem das Lob
gebuͤhret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das Teutschlandt/ seiner Sprachen Pracht</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und edlen Leyer halben fuͤhret/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weil Er den anfang hat gemacht)</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird billig oben an geschrieben</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Bey den/ die Kunst und Tugend lieben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sein Lob wird nicht verdecket werden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kein Neid verbirget seinen Preiß/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Weil selbst das große Rund der Erden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit seiner Kunst zu pralen weiß;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">O moͤcht ich halb so guht nur singen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und so den Thon der Leyer zwingen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Laß nur/ O Neid dein Leumbden bleiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch weiß es ohn dich mehr als wol/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich nicht mehr Poetisch schreiben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undt dieses hinterlassen soll.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch wil mich in die Zeit wol schicken/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Du solt mich doch nicht unterdruͤcken.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch wil hinfuͤro GOTT vertrawen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von dem soll sein mein Tichten all/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So kan mich auch fuͤr dir nicht grawen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Druͤm sag ich billig noch einmahl:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer GOTT vertrawt in allen Dingen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird Welt/ wird Neid/ wird Todt bezwingen.</span></div><aname="div17"></a><div><aname="hd18"></a><h2style="background-color:#EEE;padding:0.3em;margin-top:1em;position:relative;width:100%;">
Landesfuͤrsten</a></span> Tod/ an <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">M. S. G.</a></span> als Er Sie in einem uͤberschickten Gedichte die zehende Musen
genennet.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ACh/ ach/ wie muͤssen doch in diesen letzen Tagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da nichtes als Kriegen ist/ die wehrten Musen klagen</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00031"target="display2">fol. B ii r (pag. xi)</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Apollo weynet selbst und tregt ein Trauerkleid/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die drey mahl dreye stehn/ und klagen wie das Leid</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von allen Seiten her sie ietzundt hab umbgeben/ </span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie wuͤnschen sich den Todt fuͤr solch ein toͤdtlich Leben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weynen bitterlich/ die Clio schreibt es an/ </span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was ihn 'n die Moͤrderinn/ die Zeit/ hat angethan.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der nimmerstille Mars steht ihn'n zur einen seiten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Verlacht ihr Seitenspihl/ lobt nur allein sein Streiten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und frisst sich nimmer satt an so viel Christen Bluht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch ist das minste das/ von allen/ was er thut;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Er pfleget ihn'n durch Mort die Thuͤr und Thor zu weisen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Drumb will die kluge Schar itz weit von hinnen reisen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und steht nur auf dem Sprungk/ ist wegk zu zieh'n bereit/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weiß doch nicht/ wohin/ weil alle Welt voll Streit.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch klagen sonderlich sie/ daß der Held gestorben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit dem das Land noch guht/ ohn/ den es war verdorben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie nehmen sich auch an des Vaterlandes Noth/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undt trauren Tagk und Nacht uͤmb unsers Fuͤrsten Todt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da das Palladium in Troja war zu finden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hat sie der Griechen Macht nicht koͤnnen uͤberwinden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So bald sich das verlohr/ ward Troja aufgeheert/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und was darinnen war/ durch Mort und Brandt verzehrte</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So lang wir unserm Schirm/ und Landes Vatter hetten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wahr ja noch Fried und Ruh/ wer will uns nun vertretten?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer nimpt sich unser an/ nun ist es mit uns auß/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Es kracht/ es bricht/ es fellt/ es liegt der Hoffnung Hauß.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das ist noch nicht genuch/ den steht zur andern Seiten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Des bleichen Neides Schar/ und wil auch mit uns streiten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nechst deme koͤmpt zu letzt Her Momus auch heran/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der alles tadlen zwar/ doch nichtes machen kan.</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00032"target="display2">fol. B ii v (pag. xii)</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und das empfinden auch insonderheit fuͤr allen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die/ so die Poesey sich lassen wohl gefallen;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die edle Poesey/ die selbst der Himmel giebt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird jetzo mehr gehast/ gelaͤstert/ als geliebt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Neid/ ihr aͤrgster Feind weiß gnugsahm fuͤrzugeben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dardurch der hohen Lust genomen wirt das Leben;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sein Her ist gahr zu starck/ wer kan ihm wiederstehen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch wehr er noch so groß/ er muß doch untergehn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Leyer zwinget ihn/ sie dringt durch alle Sachen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die einen Menschen Sonst gahr balt verderbet machen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist das/ was den Sinn macht fliegend und entzuͤckt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die ist das werthe Pfandt/ das uns Apollo schickt;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist der Sprachen Ruhm/ die Tugendt aller Tugendt:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist der Kuͤnsten Kunst/ Sie ist die Zierd der Jugendt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie lebt/ wen alles stirbt/ und kan nicht untergehn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen gleich die grosse Welt nicht laͤnger kan bestehn.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch/ die Jch nicht begehr durch dis beruͤmt zu werden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was mir Apollo giebt/ noch dadurch von der Erden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Will hoch erhoben sein biß an des Himmels dach/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das ob es selbst schon hoch/ nicht hochheit leiden mach</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jm gleichen auch nicht will/ daß Fama mir soll geben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den Nahmen/ daß ich kan auch nach dem Tode leben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">(Den das ist mir zu hoch/ begehr ich das zu lohn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So geht es mich gewiß/ wie vor dem Phaeton</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kan doch/ so schlecht ich bin/ die Leyer nimmer haßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich sie lassen soll/ so muß ich selbst mich laßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das sagt mich die Nathur/ und kan ich ja nicht mehr</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr sonst zu dienste seyn/ so lieb ich sie doch sehr.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weil auch Phebus den n/ die seine sachen lieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eß sey so viel eß wil/ doch etwas hat verschrieben/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00033"target="display2">fol. B iii r (pag. xiii)</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So zwinget mir die Lust/ die alles zwingen kan/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das/ was der Himmel giebt/ zu nehmen willig an.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eß ist mir eine Lust/ wen ich den Pierinnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den dreyen Gratien/ den dreymahl drey Goͤttinnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kan zu den fuͤssen stehn/ und wuͤnsche nur allein</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Musen Maͤgde Magd/ und denen lieb zu seyn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die auch der edlen Lust der Poesey verbunden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da dan noch zweiffels frey derselben viel gefunden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die theils mir ohne das/ theils durch den Ruhm bekant/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der mir/ wiewohl ich sein nicht werth/ ist zugewandt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dafuͤhr ich danckbahr noch will jederzeit erscheinen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und was ich nicht kan thun/ giebt Phebus selbst den seinen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die ob sie zwar wol itzt verfolgt seyn weit und breit/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch kriegen einen Krantz/ den nicht entlaubt die Zeit.</span></div><aname="footnotes">
Landesfuͤrsten</a></span> Tod/ an <spanclass="person"><ahref="https://d-nb.info/gnd/122837622"target="_blank">M<spanclass="ex">[agister]</span> S<spanclass="ex">[amuel]</span> G<spanclass="ex">[erlach]</span></a></span> als Er Sie in
einem uͤberschickten Gedichte die zehende Musen genennet.</div>
</h2><br><spanstyle="padding-left: 5em;">ACh/ ach/ wie muͤssen doch in diesen letzen Tagen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da nichtes als Kriegen ist/ die wehrten Musen klagen</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00031"target="display2">fol. B ii r / pag. xi</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Apollo weynet selbst und tregt ein Trauerkleid/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die drey mahl dreye stehn/ und klagen wie das Leid</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Von allen Seiten her sie ietzundt hab umbgeben/ </span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie wuͤnschen sich den Todt fuͤr solch ein toͤdtlich Leben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weynen bitterlich/ die Clio schreibt es an/ </span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was ihn 'n die Moͤrderinn/ die Zeit/ hat angethan.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der nimmerstille Mars steht ihn'n zur einen seiten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Verlacht ihr Seitenspihl/ lobt nur allein sein Streiten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und frisst sich nimmer satt an so viel Christen Bluht/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch ist das minste das/ von allen/ was er thut;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Er pfleget ihn'n durch Mort die Thuͤr und Thor zu weisen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Drumb will die kluge Schar itz weit von hinnen reisen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und steht nur auf dem Sprungk/ ist wegk zu zieh'n bereit/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weiß doch nicht/ wohin/ weil alle Welt voll Streit.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch klagen sonderlich sie/ daß der Held gestorben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Mit dem das Land noch guht/ ohn/ den es war verdorben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie nehmen sich auch an des Vaterlandes Noth/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Undt trauren Tagk und Nacht uͤmb unsers Fuͤrsten Todt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da das Palladium in Troja war zu finden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Hat sie der Griechen Macht nicht koͤnnen uͤberwinden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So bald sich das verlohr/ ward Troja aufgeheert/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und was darinnen war/ durch Mort und Brandt verzehrte</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So lang wir unserm Schirm/ und Landes Vatter hetten/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wahr ja noch Fried und Ruh/ wer will uns nun vertretten?</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wer nimpt sich unser an/ nun ist es mit uns auß/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Es kracht/ es bricht/ es fellt/ es liegt der Hoffnung Hauß.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das ist noch nicht genuch/ den steht zur andern Seiten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Des bleichen Neides Schar/ und wil auch mit uns streiten</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Nechst deme koͤmpt zu letzt Her Momus auch heran/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der alles tadlen zwar/ doch nichtes machen kan.</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00032"target="display2">fol. B ii v / pag. xii</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und das empfinden auch insonderheit fuͤr allen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die/ so die Poesey sich lassen wohl gefallen;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die edle Poesey/ die selbst der Himmel giebt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wird jetzo mehr gehast/ gelaͤstert/ als geliebt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Neid/ ihr aͤrgster Feind weiß gnugsahm fuͤrzugeben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dardurch der hohen Lust genomen wirt das Leben;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sein Her ist gahr zu starck/ wer kan ihm wiederstehen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch wehr er noch so groß/ er muß doch untergehn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die Leyer zwinget ihn/ sie dringt durch alle Sachen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die einen Menschen Sonst gahr balt verderbet machen</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist das/ was den Sinn macht fliegend und entzuͤckt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die ist das werthe Pfandt/ das uns Apollo schickt;</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist der Sprachen Ruhm/ die Tugendt aller Tugendt:</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie ist der Kuͤnsten Kunst/ Sie ist die Zierd der Jugendt.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Sie lebt/ wen alles stirbt/ und kan nicht untergehn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen gleich die grosse Welt nicht laͤnger kan bestehn.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jch/ die Jch nicht begehr durch dis beruͤmt zu werden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Was mir Apollo giebt/ noch dadurch von der Erden</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Will hoch erhoben sein biß an des Himmels dach/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das ob es selbst schon hoch/ nicht hochheit leiden mach</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jm gleichen auch nicht will/ daß Fama mir soll geben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den Nahmen/ daß ich kan auch nach dem Tode leben.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">(Den das ist mir zu hoch/ begehr ich das zu lohn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So geht es mich gewiß/ wie vor dem Phaeton</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kan doch/ so schlecht ich bin/ die Leyer nimmer haßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Wen ich sie lassen soll/ so muß ich selbst mich laßen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das sagt mich die Nathur/ und kan ich ja nicht mehr</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Jhr sonst zu dienste seyn/ so lieb ich sie doch sehr.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und weil auch Phebus den n/ die seine sachen lieben/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eß sey so viel eß wil/ doch etwas hat verschrieben/</span><divclass="pagebreak"style="font-style:normal;"> [<aname=""href="http://dfg-viewer.de/show/?set[mets]=http%3A%2F%2Foai.hab.de%2F%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Doai:diglib.hab.de:ppn_561263647&tx_dlf[page]=00033"target="display2">fol. B iii r / pag. xiii</a>] </div><br><spanstyle="padding-left: 5em;">So zwinget mir die Lust/ die alles zwingen kan/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Das/ was der Himmel giebt/ zu nehmen willig an.</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Eß ist mir eine Lust/ wen ich den Pierinnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Den dreyen Gratien/ den dreymahl drey Goͤttinnen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Kan zu den fuͤssen stehn/ und wuͤnsche nur allein</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der Musen Maͤgde Magd/ und denen lieb zu seyn/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die auch der edlen Lust der Poesey verbunden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Da dan noch zweiffels frey derselben viel gefunden/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die theils mir ohne das/ theils durch den Ruhm bekant/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Der mir/ wiewohl ich sein nicht werth/ ist zugewandt/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Dafuͤhr ich danckbahr noch will jederzeit erscheinen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Und was ich nicht kan thun/ giebt Phebus selbst den seinen/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Die ob sie zwar wol itzt verfolgt seyn weit und breit/</span><br><spanstyle="padding-left: 5em;">Doch kriegen einen Krantz/ den nicht entlaubt die Zeit.</span></div><aname="footnotes">